ELB, GNB online lesen

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

1 Ich sage nun: Hat Gott etwa sein Volk verstoßen? Auf keinen Fall! Denn auch ich bin ein Israelit aus der Nachkommenschaft[8]w. aus dem Samen Abrahams, vom Stamm Benjamin.

2 Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er vorher erkannt hat. Oder wisst ihr nicht, was die Schrift bei Elia sagt? Wie er vor Gott auftritt gegen Israel:

3 »Herr, sie haben deine Propheten getötet, deine Altäre niedergerissen, und ich allein bin übrig geblieben, und sie trachten nach meinem Leben.«

4 Aber was sagt ihm die göttliche Antwort? »Ich habe mir siebentausend Mann übrig bleiben lassen, die vor[9]w. vor der Baal das Knie nicht gebeugt haben.«

5 So ist nun auch in der jetzigen Zeit ein Rest nach Auswahl[10]o. Auserwählung der Gnade entstanden.

6 Wenn aber durch Gnade, so nicht mehr aus Werken; sonst ist die Gnade nicht mehr Gnade.

7 Was nun? Was Israel sucht[1]o. wünscht, das hat es nicht erlangt; aber die Auswahl[2]d. h. die Auserwählten hat es erlangt, die Übrigen jedoch sind verstockt[3]o. verhärtet worden,

8 wie geschrieben steht: »Gott hat ihnen einen Geist der Betäubung gegeben, Augen, um nicht zu sehen, und Ohren, um nicht zu hören, bis auf den heutigen Tag.«

9 Und David sagt: »Es werde ihr Tisch ihnen zur Schlinge und zur Falle und zum Anstoß[4]o. zum Fallstrick und zur Vergeltung!

10 Verfinstert seien ihre Augen, um nicht zu sehen, und ihren Rücken beuge allezeit!«

Das Heil im Blick auf Israel und die Nationen

11 Ich sage nun: Sind sie etwa gestrauchelt, damit sie fielen? Auf keinen Fall! Sondern durch ihren Fall[5]o. Fehltritt ist den Nationen das Heil[6]o. die Rettung geworden, um sie zur Eifersucht zu reizen.

12 Wenn aber ihr Fall[5]o. Fehltritt der Reichtum der Welt ist und ihr Verlust[7]w. ihre Niederlage der Reichtum der Nationen, wie viel mehr ihre Vollzahl[8]o. Fülle!

13 Denn ich sage euch, den Nationen: Insofern ich nun der Nationen Apostel[9]d. h. Gesandter, o. Bote bin, bringe ich meinen Dienst zu Ehren[10]o. mache ich … herrlich,

14 ob ich auf irgendeine Weise sie, die mein Fleisch sind, zur Eifersucht reize und einige aus ihnen rette.

15 Denn wenn ihre Verwerfung[11]o. ihr Verwerfen (des Evangeliums) die Versöhnung der Welt ist, was wird die Annahme[12]o. das Annehmen anderes sein als Leben aus den Toten?

16 Wenn aber das Erstlingsbrot[13]w. der Erstling heilig ist, so auch der Teig; und wenn die Wurzel heilig ist, so auch die Zweige.

17 Wenn aber einige der Zweige herausgebrochen worden sind und du, der du ein wilder Ölbaum warst, unter sie eingepfropft und der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaumes mit teilhaftig geworden bist,

18 so rühme dich nicht gegen die Zweige! Wenn du dich aber gegen sie rühmst – du trägst nicht die Wurzel, sondern die Wurzel dich.

19 Du wirst nun sagen: Die Zweige sind herausgebrochen worden, damit ich eingepfropft wurde.

20 Richtig; sie sind herausgebrochen worden durch den Unglauben; du aber stehst durch den Glauben. Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich!

21 Denn wenn Gott die natürlichen Zweige nicht geschont hat, wird er auch dich nicht schonen.

Die Hoffnung des Heils für das ganze Israel – Lobpreis Gottes dafür

22 Sieh nun die Güte und die Strenge Gottes: gegen die, welche gefallen sind, Strenge; gegen dich aber Güte Gottes, wenn du an der Güte bleibst; sonst wirst auch du herausgeschnitten werden.

23 Aber auch jene, wenn sie nicht im Unglauben bleiben, werden eingepfropft werden; denn Gott ist imstande, sie wieder einzupfropfen.

24 Denn wenn du aus dem von Natur wilden Ölbaum herausgeschnitten und gegen die Natur in den edlen Ölbaum eingepfropft worden bist, wie viel mehr werden diese, die natürlichen {Zweige} , in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft werden!

25 Denn ich will nicht, Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt ist, damit ihr nicht euch selbst für klug haltet: Verstockung[14]o. Verhärtung ist Israel zum Teil widerfahren, bis die Vollzahl[8]o. Fülle der Nationen hineingekommen sein wird;

26 und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht: »Es wird aus Zion der Retter kommen, er wird die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden;

27 und dies ist für sie der Bund von mir, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde.«

28 Hinsichtlich des Evangeliums sind sie zwar Feinde um euretwillen, hinsichtlich der Auswahl[15]o. Auserwählung aber Geliebte um der Väter willen.

29 Denn die Gnadengaben[1]griech. charisma; d. h. einfach »Gabe« oder »Geschenk«; im NT ist meist eine Gabe Gottes bzw. des Geistes gemeint und die Berufung Gottes sind unbereubar.

30 Denn wie ihr einst Gott nicht gehorcht habt, jetzt aber Erbarmen gefunden habt infolge ihres Ungehorsams,

31 so sind jetzt auch sie dem euch {geschenkten} Erbarmen {gegenüber} ungehorsam gewesen, damit auch sie jetzt Erbarmen finden.

32 Denn Gott hat alle zusammen in den Ungehorsam eingeschlossen, damit er sich aller erbarmt.

33 Welche Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch[2]o. und der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unaufspürbar seine Wege!

34 Denn wer hat des Herrn Sinn[3]o. Gedanken; o. Ratschluss erkannt, oder wer ist sein Mitberater gewesen?

35 Oder wer hat ihm vorher gegeben, und es wird ihm vergolten werden?

36 Denn aus ihm und durch ihn und zu ihm hin sind alle Dinge! Ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit[4]griech. Äonen! Amen.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Nur ein Rest hat die Botschaft angenommen

1 Ich frage nun: Hat Gott sein eigenes Volk verstoßen? Das kann nicht sein! Ich selbst bin ja ein Israelit, ein Nachkomme Abrahams aus dem Stamm Benjamin.

2 Gott hat das Volk, das er von Anfang an erwählt hatte, nicht verstoßen. Ihr wisst doch, was in den Heiligen Schriften von Elija berichtet wird, der sich bei Gott über dieses Volk beklagte.

3 »Herr!«, sagte er, »sie haben deine Propheten umgebracht und deine Altäre niedergerissen. Ich allein bin übrig geblieben, und nun wollen sie mich auch noch töten!«

4 Was gab Gott ihm zur Antwort? »Siebentausend Männer habe ich mir übrig behalten, die alle den Götzen Baal nicht angebetet haben.«

5 So ist es auch jetzt: Aus Gnade hat Gott einen Rest ausgewählt.

6 Wenn aber aus Gnade, dann gibt nicht mehr das menschliche Tun den Ausschlag. Sonst wäre die Gnade nicht wirklich Gnade.

7 Wie steht es also? Das jüdische Volk als Ganzes hat nicht erreicht, worum es sich so sehr abmüht: die Anerkennung bei Gott. Nur die haben dieses Ziel erreicht, die Gott aus seinem Volk ausgewählt hat. Die Übrigen hat er starrsinnig gemacht,

8 wie es in den Heiligen Schriften vorhergesagt ist: »Gott hat ihren Geist verdunkelt, sodass sie mit ihren Augen nicht sehen und mit ihren Ohren nicht hören, bis zum heutigen Tag.«

9 Und David sagt: »Ihre Opfer sollen ihnen zur Schlinge und zum Fallstrick werden, zum Verderben und zum Strafgericht.

10 Lass sie blind werden, damit sie nichts mehr sehen. Beuge ihren Rücken für immer unter das Sklavenjoch!«

Juden und Nichtjuden sollen gemeinsam zum Ziel kommen

11 Ich frage nun: Haben die Juden sich an Christus gestoßen, um für immer zu Fall zu kommen? Gewiss nicht! Es ist vielmehr so: Weil sie Gottes Rettungsangebot ablehnten, wurde es den anderen Völkern gebracht, und das soll dazu führen, dass die Juden auf die anderen eifersüchtig werden und es ihnen gleichtun wollen.

12 Schon ihr Nein brachte der Welt reichen Gewinn, und dass sie bis auf den kleinen Rest ausgefallen sind, wurde für die anderen Völker eine Quelle des Segens. Wie groß wird dann erst der Segen für die Welt sein, wenn das Volk Israel in seiner Gesamtheit zu Gottes Rettungstat Ja sagt!

13 Den Nichtjuden unter euch aber sage ich: Es stimmt, dass mein Auftrag als Apostel den nicht jüdischen Völkern gilt, und ich danke Gott dafür, dass es so ist.

14 Denn vielleicht kann ich durch meine Missionsarbeit die Angehörigen meines eigenen Volkes eifersüchtig machen und so wenigstens einige von ihnen retten.

15 Schon ihre Verstoßung hat der übrigen Welt die Versöhnung mit Gott gebracht, was wird dann erst ihre Wiederannahme bringen? Nicht weniger als die Auferstehung der Toten!

Das Bild vom Ölbaum: Warnung an die Nichtjuden

16 Wenn das erste Brot von der neuen Ernte Gott geweiht worden ist, gilt alles Brot von dieser Ernte als geweiht. Wenn die Wurzeln des Baumes Gott geweiht sind, sind es auch die Zweige.

17 Nun sind einige Zweige an dem edlen Ölbaum ausgebrochen worden, und unter die übrigen wurdet ihr als neue Zweige eingepfropft. Obwohl ihr von einem wilden Ölbaum stammt, habt ihr jetzt Anteil an den guten Säften des edlen Ölbaums.

18 Darum überhebt euch nicht über die Zweige, die ausgebrochen wurden. Ihr habt keinen Grund, euch etwas einzubilden! Nicht ihr tragt die Wurzel, sondern die Wurzel trägt euch.

19 Ihr werdet vielleicht sagen: »Die Zweige sind ausgebrochen worden, um uns Platz zu machen!«

20 Gewiss, aber sie wurden ausgebrochen, weil sie nicht glaubten. Und ihr gehört nur dazu, weil ihr glaubt – und wenn ihr im Glauben beharrt. Seid also nicht überheblich, sondern bedenkt, mit wem ihr es zu tun habt!

21 Wenn Gott schon die Juden nicht verschont hat, obwohl sie die natürlichen Zweige sind, dann wird er euch bestimmt nicht verschonen.

22 Ihr seht hier die Güte und zugleich die Strenge Gottes. Streng ist er zu denen, die sich von ihm abwenden. Gütig ist er zu euch – wenn ihr euch nur bewusst bleibt, dass ihr allein von seiner Güte lebt; sonst werdet ihr auch ausgehauen.

23 Aber auch die Juden werden wieder eingepfropft, wenn sie die Einladung zum Glauben nicht länger abweisen. Gott hat sehr wohl die Macht dazu.

24 Er hat euch als Zweige eines wilden Ölbaums ganz gegen die natürliche Ordnung in den edlen Ölbaum eingepfropft. Dann kann er erst recht die Juden als die natürlichen Zweige wieder in ihren eigenen Baum einpfropfen.

Zuletzt wird ganz Israel gerettet

25 Meine Brüder und Schwestern, ich muss euch jetzt mit Gottes geheimnisvollem Plan bekannt machen. Wenn ihr euch auf eure eigene Klugheit verlasst, könnt ihr leicht zu falschen Schlüssen kommen. Gott hat verfügt, dass ein Großteil des jüdischen Volkes sich gegen die Einladung zum Glauben verhärtet. Aber das gilt nur so lange, bis alle, die er aus den anderen Völkern erwählt hat, den Weg zum Heil gefunden haben.

26 Wenn das geschehen ist, dann wird das ganze Volk Israel gerettet werden, wie es in den Heiligen Schriften vorhergesagt ist: »Vom Zionsberg wird der Retter kommen und alle Auflehnung gegen Gott von den Nachkommen Jakobs nehmen.

27 Dann werde ich ihnen ihre Verfehlungen vergeben, sagt Gott; und so erfüllt sich der Bund, den ich mit ihnen geschlossen habe.«

28 Im Blick auf die Gute Nachricht gilt: Sie sind Gottes Feinde geworden, damit die Botschaft zu euch kommen konnte. Im Blick auf ihre Erwählung gilt: Sie bleiben die von Gott Geliebten, weil sie die Nachkommen der erwählten Väter sind.

29 Denn Gott nimmt seine Gnadengeschenke nicht zurück, und eine einmal ausgesprochene Berufung widerruft er nicht.

30 Ihr aus den anderen Völkern habt Gott früher nicht gehorcht; aber weil sie ungehorsam waren, hat Gott jetzt euch sein Erbarmen geschenkt.

31 Genau entsprechend gehorchen sie Gott jetzt nicht, weil er euch sein Erbarmen schenken wollte; und so werden künftig auch sie Erbarmen finden.

32 Gott hat alle ohne Ausnahme dem Ungehorsam ausgeliefert, weil er sich über alle erbarmen will.

Lobpreis der wunderbaren Weisheit Gottes

33 Wie unergründlich tief ist Gottes Reichtum, wie tief seine Weisheit und seine Voraussicht! Wie unerforschlich sind seine Gerichtsurteile, wie unbegreiflich seine Führungen!

34 Denn wer hat die Gedanken des Herrn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen?

35 Wer hat ihm je ein Geschenk gemacht, sodass er etwas dafür fordern könnte?

36 Von Gott kommt alles, durch Gott lebt alles, zu Gott geht alles. Ihm gehört die Herrlichkeit für immer und ewig! Amen.

Videos zu Römer 11,36 (ELB, GNB)