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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Abrahams Glaubensgerechtigkeit

1 Was wollen wir denn sagen, hat Abraham, unser Vorfahr dem Fleische nach, gefunden?

2 Denn wenn Abraham aus Werken gerechtfertigt worden ist, so hat er etwas zum Rühmen, aber nicht vor Gott.

3 Denn was sagt die Schrift? »Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.«

4 [1]w. Dem Wirkenden; entsprechend auch V.5Dem aber, der Werke tut,[1]w. Dem Wirkenden; entsprechend auch V.5 wird der Lohn nicht angerechnet nach Gnade, sondern nach Schuldigkeit.

5 Dem dagegen, der nicht Werke tut, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet,

6 wie auch David die Seligpreisung[2]o. Glückseligkeit des Menschen ausspricht, dem Gott Gerechtigkeit ohne Werke zurechnet:

7 »Glückselig die, deren Gesetzlosigkeiten vergeben und deren Sünden bedeckt sind!

8 Glückselig der Mann, dem der Herr Sünde nicht zurechnet!«

9 {Bezieht sich} diese Seligpreisung[2]o. Glückseligkeit nun auf die Beschneidung oder auch auf das Unbeschnittensein? Denn wir sagen, dass der Glaube dem Abraham zur Gerechtigkeit gerechnet worden ist.

10 Wie wurde er ihm denn zugerechnet? Als er beschnitten oder unbeschnitten war? Nicht in der Beschneidung, sondern in dem Unbeschnittensein.

11 Und er empfing das Zeichen der Beschneidung als Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, den[3]o. die er hatte, als er unbeschnitten war, damit er Vater aller ist, die im Unbeschnittensein glauben, damit ihnen die Gerechtigkeit zugerechnet wird;

12 und Vater der Beschneidung, nicht allein derer, die aus der Beschneidung sind, sondern auch derer, die in den Fußspuren des Glaubens wandeln, den unser Vater Abraham hatte, als er unbeschnitten war.

13 Denn nicht durchs Gesetz wurde Abraham oder seiner Nachkommenschaft[4]w. seinem Samen die Verheißung zuteil, dass er der Welt Erbe sein sollte, sondern durch Glaubensgerechtigkeit.

14 Wenn nämlich die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube zunichtegemacht und die Verheißung aufgehoben.

15 Denn das Gesetz bewirkt Zorn; aber wo kein Gesetz ist, {da ist} auch keine Übertretung.

16 Darum ist es aus Glauben, dass es nach Gnade {geht} , damit die Verheißung der ganzen Nachkommenschaft[5]w. dem ganzen Samen sicher ist, nicht allein der vom Gesetz, sondern auch der vom Glauben Abrahams, der unser aller Vater ist

17 – wie geschrieben steht: »Ich habe dich zum Vater vieler Nationen gesetzt« –, vor dem Gott, dem er glaubte, der die Toten lebendig macht und das Nichtseiende ruft, wie wenn es da wäre[6]o. das Nichtseiende wie Seiendes ruft;

18 der gegen Hoffnung auf Hoffnung hin geglaubt hat, damit er ein Vater vieler Nationen wurde, nach dem, was gesagt ist: »So soll deine Nachkommenschaft[7]w. dein Same sein.«

19 Und nicht schwach im Glauben, sah er seinen eigenen, schon erstorbenen Leib an, da er fast hundert Jahre alt war, und das Absterben des Mutterleibes der Sara

20 und zweifelte nicht durch Unglauben an der Verheißung Gottes, sondern wurde gestärkt im Glauben, weil er Gott die Ehre gab.

21 Und er war völlig gewiss, dass er, was er verheißen hat, auch zu tun vermag.

22 Darum ist es ihm auch zur Gerechtigkeit gerechnet worden.

23 Es ist aber nicht allein seinetwegen geschrieben, dass es ihm zugerechnet worden ist,

24 sondern auch unsertwegen, denen es zugerechnet werden soll, die wir an den glauben, der Jesus, unseren Herrn, aus den Toten auferweckt hat,

25 der unserer Übertretungen wegen dahingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Das Beispiel Abrahams

1 Wie war es denn bei unserem leiblichen Stammvater Abraham? Wird von ihm nicht gesagt, dass er »Gnade gefunden« hat?

2 Wenn er, wie man sagt, aufgrund seiner Gehorsamsleistungen als gerecht anerkannt wurde, hat er Grund, sich zu rühmen – aber nicht vor Gott!

3 Wie heißt es denn in den Heiligen Schriften? »Abraham vertraute Gott und glaubte seiner Zusage, und dies rechnete Gott ihm als Gerechtigkeit an.«

4 Nun, einem Arbeiter, der Leistungen erbracht hat, wird sein Lohn nicht als etwas Unverdientes angerechnet, sondern als etwas, worauf er Anspruch hat.

5 Wenn dagegen ein Mensch vor Gott keine Leistungen vorzuweisen hat, aber er vertraut auf den, der die Gottlosen annimmt, dann wird ihm sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet.

6 Im gleichen Sinn preist David die Menschen glücklich, denen Gott Gerechtigkeit anrechnet, obwohl sie keine guten Werke vorzuweisen haben:

7 »Freuen dürfen sich alle, denen der Herr ihr Unrecht vergeben und ihre Verfehlungen zugedeckt hat!

8 Freuen dürfen sich alle, denen der Herr die Schuld nicht anrechnet!«

9 Gilt das nur für Beschnittene oder auch für Unbeschnittene? Ich habe schon gesagt: Abrahams Glaube wurde ihm von Gott als Gerechtigkeit angerechnet.

10 Unter welchen Umständen geschah dies? War er damals schon beschnitten, oder war er es noch nicht? Er war es noch nicht!

11 Die Beschneidung erhielt Abraham erst als Bestätigung. Durch sie wurde besiegelt, dass Gott ihn schon vor seiner Beschneidung um seines Glaubens willen angenommen hatte. So ist Abraham der Vater aller geworden, die Gott vertrauen, ohne beschnitten zu sein – und denen dieses Vertrauen als Gerechtigkeit angerechnet wird.

12 Er ist aber genauso der Vater der Beschnittenen, sofern sie nicht nur wie Abraham beschnitten sind, sondern auch in dessen Spuren gehen und Gott so vertrauen wie unser Vater Abraham, als er noch nicht beschnitten war.

Es kommt nur auf den vertrauensvollen Glauben an

13 Dasselbe gilt für die Zusage, die Gott Abraham und seinen Nachkommen gab: sie sollten die ganze Erde zum Besitz erhalten. Diese Zusage erfolgte nicht auf der Grundlage des Gesetzes, sondern auf der Grundlage der Gerechtigkeit, die Gott dem Glauben zuspricht.

14 Wenn die Erde denen als Besitz versprochen wäre, die das Gesetz befolgen, wäre der Glaube entwertet und die Zusage hätte ihren Sinn verloren.

15 Das Gesetz führt aber in Wirklichkeit zu Gottes Strafgericht; denn nur wo kein Gesetz ist, gibt es auch keine Übertretungen.

16 Deshalb hat Gott alles auf den Glauben gestellt, damit alles auf Gnade beruht. Auf diese Weise gilt die Zusage unverbrüchlich für alle Nachkommen Abrahams, nicht nur für die, die nach den Ordnungen des Gesetzes leben, sondern auch für alle, die wie Abraham der Zusage Gottes glauben. So ist Abraham der Vater von uns allen.

17 Denn Gott hat zu ihm gesagt: »Ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht.« Abraham hatte Gott vor Augen und glaubte ihm, der die Toten lebendig macht und das Nichtseiende ins Dasein ruft.

18 Obwohl nichts mehr zu hoffen war, hielt er an der Hoffnung fest und vertraute darauf, dass Gott ihn zum Vater vieler Völker machen werde. Denn Gott hatte zu ihm gesagt: »Deine Nachkommen werden so zahlreich sein wie die Sterne.«

19 Abraham, fast hundertjährig, wusste genau, dass seine Lebenskraft aufgezehrt und der Mutterschoß Saras erstorben war. Trotzdem wurde er nicht schwach im Glauben

20 und zweifelte nicht an der Zusage Gottes, vielmehr wurde sein Glaube nur umso fester. Er gab Gott die Ehre

21 und war felsenfest davon überzeugt: Was Gott zusagt, das kann er auch tun.

22 Darum wurde ihm sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet.

23 Dass er angerechnet wurde, ist aber nicht nur wegen Abraham gesagt,

24 sondern auch wegen uns. Auch uns wird Gott einst den Glauben als Gerechtigkeit anrechnen, so gewiss wir auf Ihn vertrauen, der Jesus, unseren Herrn, aus dem Tod auferweckt hat.

25 Er gab ihn dahin, um unsere Vergehen zu sühnen, und hat ihn zum Leben erweckt, damit wir vor ihm als gerecht bestehen können.

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