ELB, GNB online lesen
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
1 Wenn du dich hinsetzt, um mit einem Herrscher zu speisen, so achte ja auf das, was[7]o. beachte wohl, wen du vor dir hast!
2 Und setze ein Messer an deine Kehle, wenn du heißhungrig bist!
3 Sei nicht begierig auf seine Leckerbissen, denn das ist eine trügerische Speise!
4 Mühe dich nicht ab, es zu Reichtum zu bringen, da verzichte auf deine Klugheit[8]o. Einsicht. – Andere üs. : Mühe dich nicht ab, reich zu werden, {sondern} sei erfolgreich mit deiner Klugheit!
5 Wenn du deine Augen darauf[9]d. h. auf den Reichtum richtest[10]w. fliegen lässt, ist er nicht {mehr} da. Denn plötzlich macht er sich Flügel wie ein Adler und fliegt zum Himmel.
6 Iss nicht das Brot des Missgünstigen[11]o. des Neidischen; o. des Geizigen; w. das Brot der Bosheit des Auges und sei nicht begierig auf seine Leckerbissen!
7 Denn wie ein Haar in seiner Kehle, so ist es[12]LXX: ein Haar; andere üs. mit Textänderung: wie Sturm in der Kehle, so ist es; Mas. T. viell. : Denn wie einer, der in seiner Seele berechnet, so ist er, d. h. der Missgünstige. Iss und trink! sagt er zu dir, aber sein Herz ist nicht mit dir.
8 Deinen Bissen, den du gegessen hast, den musst du ausspeien, und vergeudet hast du deine freundlichen Worte.
9 Zu den Ohren eines Toren rede nicht, denn er wird deine klugen Worte verachten!
10 Verrücke nicht die uralte Grenze, und in die Felder der Waisen dringe nicht ein!
11 Denn ihr Erlöser ist stark; er selbst wird ihren Rechtsstreit gegen dich führen.
12 Bring her zur Zucht dein Herz, und deine Ohren zu den Worten der Erkenntnis!
13 Entziehe dem Knaben die Züchtigung nicht! Wenn du ihn mit der Rute schlägst, wird er nicht sterben.
14 Du schlägst ihn mit der Rute, aber rettest sein Leben[13]o. seine Seele vom Scheol.
15 Mein Sohn, wenn dein Herz weise ist, freut sich auch mein Herz;
16 und meine Nieren jubeln, wenn deine Lippen Aufrichtiges reden.
17 Dein Herz eifere nicht gegen die Sünder, sondern um die Furcht des Herrn jeden Tag!
18 Denn wahrlich, es gibt {noch} ein Ende[14]o. eine Zukunft. – Andere üs. in Anlehnung an LXX: Denn wenn du sie bewahrst, gibt es Zukunft, und dann wird deine Hoffnung nicht zerstört.
19 Höre du, mein Sohn, und werde weise und leite dein Herz den {geraden} Weg!
20 Sei nicht unter Weinsäufern, {noch} unter denen, die Fleisch verprassen!
21 Denn ein Säufer und Schlemmer verarmt, und Schläfrigkeit kleidet in Lumpen.
22 Höre auf deinen Vater, der dich gezeugt hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt geworden ist!
23 Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht, {dazu} Weisheit und Zucht und Verstand[1]o. Einsicht; V.23 fehlt in LXX!
24 Triumphierend jubelt der Vater eines Gerechten, {und} wer einen Weisen gezeugt hat, der kann sich über ihn freuen.
25 Es freue sich dein Vater und deine Mutter, und es juble, die dich geboren hat!
26 Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und deine Augen lass an meinen Wegen Gefallen haben[2]so mit der Schreibform des Mas. T. ; mit der Leseform: und lass deine Augen meine Wege bewahren!
27 Denn eine tiefe Grube ist die Hure, und ein enger Brunnen die fremde {Frau}[3]o. die Ausländerin;
28 ja, sie lauert wie ein Räuber, und sie vermehrt die Treulosen[4]Andere üs. mit Textänderung: die Betrogenen unter den Menschen.
29 Wer hat Ach, wer hat Weh, wer Zänkereien, wer Klage, wer Wunden ohne Ursache, wer trübe[5]o. funkelnde; die Bedeutung des Wortes ist unsicher Augen?
30 Die spät beim Wein noch sitzen, die einkehren, um den Mischkrug zu erforschen[6]Andere üs. : um den Mischtrank zu kosten.
31 Sieh den Wein nicht an, wenn er so rötlich schimmert, wenn er im Becher funkelt[7]w. im Becher sein Auge gibt {und} leicht hinuntergleitet.
32 Zuletzt beißt er wie eine Schlange und speit {Gift} wie eine Otter.
33 Deine Augen sehen Seltsames, und dein Herz redet Verworrenes,
34 und du bist wie einer, der im Herzen des Meeres liegt, und wie einer, der da liegt im Ausguck am Mast[8]o. oben auf der Takelage. – LXX: wie ein Matrose im gewaltigen Sturm.
35 »Man hat mich geschlagen, es schmerzte mich nicht; man hat mich geprügelt, ich merkte es nicht. Wann werde ich aufwachen? Ich will ihn[9]d. h. den Wein noch einmal aufsuchen.«
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
6
1 Wenn du bei einem hohen Herrn zu Tisch sitzt, dann vergiss nicht, mit wem du es zu tun hast.
2 Stürz dich nicht auf die Speisen, auch wenn du noch so hungrig bist.
3 Sei vorsichtig, wenn er dich mit Leckerbissen füttert; du könntest dich in ihm täuschen.
7
4 Plage dich nicht damit ab, reich zu werden; du weißt es doch besser!
5 Denn ehe du dich’s versiehst, hat dein Reichtum Flügel bekommen und entschwindet deinen Augen wie ein Adler, der zum Himmel aufsteigt.
8
6 Lass dich nicht von einem Geizhals einladen, und wenn er dir noch so köstliche Speisen vorsetzen will.
7 Denn er hat alle Bissen abgezählt. »Greif doch zu!«, sagt er; aber im Grunde gönnt er dir nichts.
8 Dann vergeht dir der Appetit und das ganze Essen kommt dir wieder hoch. Du hast seine Küche mit überschwänglichen Worten gelobt und nichts dafür bekommen.
9
9 Verschwende deinen guten Rat nicht an oberflächliche Menschen, die ihn doch nicht zu schätzen wissen.
10
10 Verrücke nicht die von alters her festgelegten Grenzen, um deinen Landbesitz auf Kosten wehrloser Waisen zu vergrößern.
11 Denn sie haben einen mächtigen Beistand: Gott selbst wird ihr Recht gegen dich verteidigen.
11
12 Sei bereit, dich korrigieren zu lassen, und spitze die Ohren, wenn du etwas lernen kannst.
12
13 Erzieh deinen Sohn mit Strenge. Eine Tracht Prügel bringt ihn nicht um.
14 Aber wenn du ihm seine Unarten austreibst, wirst du ihm das Leben retten.
13
15 Mein Sohn, wenn du klug und besonnen wirst, machst du mir Freude,
16 und wenn ich aus deinen Worten erkenne, dass du gereift bist, kann ich stolz auf dich sein.
14
17 Ereifere dich nicht über gewissenlose Menschen, sondern sei eifrig darin, den HERRN täglich ernst zu nehmen.
18 Dann kannst du hoffnungsvoll in die Zukunft blicken und deinem Glück steht nichts mehr im Weg.
15
19 Hör auf mich, mein Sohn! Sei vernünftig und bleib auf dem geraden Weg!
20 Halte dich fern von denen, die sich mit Wein voll laufen lassen und ihren Bauch mit Fleisch voll stopfen.
21 Wer säuft und schlemmt, wird faul und hat schließlich nur noch Lumpen am Leib.
16
22 Achte deinen Vater und deine Mutter, du verdankst ihnen das Leben! Hör auch dann noch auf sie, wenn sie alt geworden sind.
23 Wahrheit und Weisheit, Einsicht und Herzensbildung sind es wert, dass du sie dich etwas kosten lässt. Gib sie nie wieder her!
24 Die größte Freude für einen Vater ist ein tüchtiger und charakterfester Sohn.
25 Mach deinem Vater und deiner Mutter Freude. Sie, die dich geboren hat, soll doch stolz auf dich sein!
17
26 Hör mir gut zu, mein Sohn! Folge meinem Beispiel.
27 Hüte dich vor der Dirne und vor der Frau eines anderen. Sie sind wie eine tiefe Grube, wie ein enger Brunnen, in dem du stecken bleibst.
28 Wie Wegelagerer lauern sie den Männern auf und verführen viele zur Untreue.
18
29 Willst du wissen, wer ständig stöhnt und sich selbst bemitleidet? Wer immer Streit hat und sich über andere beklagt? Wer glasige Augen hat und Verletzungen, die er sich hätte ersparen können?
30 Das sind die, die bis spät in die Nacht beim Wein sitzen und keine Gelegenheit auslassen, eine neue Mischung zu probieren.
31 Lass dich nicht vom Wein verführen! Er funkelt so rot im Becher und gleitet so angenehm durch die Kehle;
32 aber dann wird es dir schwindlig, als hätte dich eine giftige Schlange gebissen.
33 Du siehst Dinge, die es gar nicht gibt, und redest dummes Zeug.
34 Du fühlst dich wie auf stürmischer See, wie einer, der im Mastkorb eines Schiffes liegt.
35 Wenn du wieder zu dir kommst, sagst du: »Man muss mich geschlagen haben, aber es hat nicht wehgetan. Man muss mich verprügelt haben, aber ich habe nichts gespürt! Wie werde ich nur wach? Ich brauche einen Schluck Wein, ich will wieder von vorn anfangen!«
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart