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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Ijobs Hoffnungslosigkeit: 14,1–22

1 Der Mensch, vom Weib geboren, / knapp an Tagen, unruhvoll,

2 er geht wie die Blume auf und welkt, / flieht wie ein Schatten und bleibt nicht bestehen.

3 Doch über ihm hältst du dein Auge offen, / mich aber bringst du ins Gericht mit dir.

4 Kann denn ein Reiner von Unreinem kommen? / Nicht ein Einziger.

5 Wenn seine Tage fest bestimmt sind / und die Zahl seiner Monde bei dir, / wenn du gesetzt hast seine Grenzen, / sodass er sie nicht überschreitet,

6 dann schau weg von ihm! Lass ab, / dass er seines Tags sich freue wie ein Tagelöhner!

7 Denn für den Baum besteht noch Hoffnung: / Ist er gefällt, so treibt er wieder, / sein Sprössling bleibt nicht aus.

8 Wenn in der Erde seine Wurzel altert / und sein Stumpf im Boden stirbt,

9 vom Dunst des Wassers sprosst er wieder / und wie ein Setzling treibt er Zweige.

10 Doch stirbt ein Mann, so bleibt er kraftlos, / verscheidet ein Mensch, wo ist er dann?

11 Die Wasser schwinden aus dem Meer, / der Strom vertrocknet und versiegt.

12 So legt der Mensch sich hin, steht nie mehr auf; / die Himmel werden vergehen, ehe er erwacht, / ehe er aus seinem Schlaf geweckt wird.

13 Dass du mich in der Unterwelt verstecktest, / mich bergen wolltest, bis dein Zorn sich wendet, / eine Frist mir setztest und dann an mich dächtest!

14 Wenn einer stirbt, lebt er dann wieder auf? / Alle Tage meines Kriegsdienstes harrte ich, bis einer käme, um mich abzulösen.

15 Du riefest und ich gäbe dir Antwort, / du sehntest dich nach deiner Hände Werk.

16 Dann würdest du meine Schritte zählen, / auf meinen Fehltritt nicht mehr achten.

17 Versiegelt im Beutel wäre mein Vergehen, / du würdest meinen Frevel übertünchen.

18 Doch auch ein Berg fällt und zergeht, / von seiner Stätte rückt der Fels.

19 Das Wasser zerreibt Steine, / Platzregen spült das Erdreich fort; / so machst du die Hoffnung des Menschen zunichte.

20 Du bezwingst ihn für immer, so geht er dahin, / du entstellst sein Gesicht und schickst ihn fort.

21 Sind seine Kinder in Ehren, er weiß es nicht; / sind sie verachtet, er merkt es nicht.

22 Sein Leib fühlt nur die eigenen Schmerzen, / seine Seele trauert nur um sich selbst.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Klage über die Nichtigkeit des Menschenlebens – Vergebliches Hoffen auf Trost nach dem Tod

1 Der Mensch, von der Frau geboren, lebt kurze Zeit[1]w. ist kurz an Tagen und ist mit Unruhe gesättigt.

2 Wie eine Blume kommt er hervor und verwelkt[2]o. wird abgeschnitten; und wie der Schatten flieht er und kann nicht bestehen.

3 Doch über einen solchen hast du deine Augen geöffnet, und mich führst du ins Gericht mit dir!

4 Wie könnte ein Reiner vom Unreinen {kommen} ? Nicht ein Einziger!

5 Wenn seine {Lebens} tage festgesetzt sind, die Zahl seiner Monate bei dir {feststeht} , wenn du {ihm} sein Ziel gesetzt hast, dass er es nicht überschreiten kann,

6 so blicke weg von ihm, sodass er Ruhe hat, damit er wie ein Tagelöhner seinen Tag genießen kann!

7 Denn für den Baum gibt es Hoffnung. Wird er abgehauen, so schlägt er wieder aus, und seine Triebe bleiben nicht aus.

8 Wenn seine Wurzel {auch} in der Erde altert und sein Stumpf im Staub abstirbt –

9 vom Duft des Wassers sprosst er wieder und treibt Gezweig wie ein Setzling.

10 Ein Mann aber stirbt und liegt da; und ein Mensch verscheidet, und wo ist er {dann} ?

11 Das Wasser verrinnt aus dem Meer, und der Fluss trocknet aus und versiegt;

12 so legt der Mensch sich hin und steht nicht wieder auf. Bis der Himmel nicht mehr ist, erwacht er nicht und wird nicht aufgeweckt aus seinem Schlaf[3]so mit alten Üs. ; Mas. T. : erwachen sie nicht und werden nicht aufgeweckt aus ihrem Schlaf.

13 Dass du mich doch im Scheol verstecktest, mich verbärgest, bis dein Zorn sich abwendet, mir ein Ziel setztest und dann meiner gedächtest!

14 – Wenn ein Mann stirbt, wird er etwa wieder leben? – Alle Tage meines Dienstes[4]w. meines Kriegsdienstes wollte ich harren, bis meine Ablösung käme!

15 Du würdest rufen, und ich würde dir antworten, nach dem Werk deiner Hände würdest du dich sehnen.

16 Denn dann würdest du {zwar} meine Schritte zählen, aber gäbest nicht acht auf meine Sünde![5]Andere üs. mit LXX: Jetzt aber zählst du meine Schritte, gehst an meiner Sünde nicht vorüber.

17 Mein Verbrechen wäre versiegelt in einem Bündel, und du würdest meine Schuld zudecken[6]w. zuschmieren.

18 Und doch, ein Berg stürzt ein, zerfällt, und ein Fels rückt fort von seiner Stelle.

19 Wasser zerreibt Steine, seine Fluten schwemmen den Staub der Erde hinweg. So machst du die Hoffnung des Menschen zunichte.

20 Du überwältigst ihn für immer, und er geht dahin; sein Gesicht entstellst du und schickst ihn fort.

21 Kommen seine Kinder zu Ehren, er weiß es nicht, und werden sie gering, er achtet nicht auf sie.

22 Sein Fleisch fühlt nur noch für sich selber Schmerz, und seine Seele trauert nur um sich[7]w. Nur sein Fleisch an ihm fühlt Schmerz, und seine Seele in ihm trauert.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

1 Der Mensch, vom Weibe geboren, lebt kurze Zeit und ist voll Unruhe,

2 geht auf wie eine Blume und welkt, flieht wie ein Schatten und bleibt nicht.

3 Doch du tust deine Augen über einen solchen auf, dass du mich vor dir ins Gericht ziehst.

4 Kann wohl ein Reiner kommen von Unreinen? Auch nicht einer!

5 Sind seine Tage bestimmt, steht die Zahl seiner Monde bei dir und hast du ein Ziel gesetzt, das er nicht überschreiten kann:

6 so blicke doch weg von ihm, damit er Ruhe hat, bis sein Tag kommt, auf den er sich wie ein Tagelöhner freut.

7 Denn ein Baum hat Hoffnung, auch wenn er abgehauen ist; er kann wieder ausschlagen, und seine Schösslinge bleiben nicht aus.

8 Ob seine Wurzel in der Erde alt wird und sein Stumpf im Staub erstirbt,

9 so grünt er doch wieder vom Geruch des Wassers und treibt Zweige wie eine junge Pflanze.

10 Stirbt aber ein Mann, so ist er dahin; kommt ein Mensch um – wo ist er?

11 Wie Wasser ausläuft aus dem See, und wie ein Strom versiegt und vertrocknet,

12 so ist ein Mensch, wenn er sich niederlegt, er wird nicht wieder aufstehen; er wird nicht aufwachen, solange der Himmel bleibt, noch von seinem Schlaf erweckt werden.

13 Ach dass du mich im Totenreich verwahren und verbergen wolltest, bis dein Zorn sich legt, und mir eine Frist setzen und dann an mich denken wolltest!

14 Meinst du, einer stirbt und kann wieder leben? Alle Tage meines Dienstes wollte ich harren, bis meine Ablösung kommt.

15 Du würdest rufen und ich dir antworten; es würde dich verlangen nach dem Werk deiner Hände.

16 Dann würdest du meine Schritte zählen und nicht achtgeben auf meine Sünde.

17 Du würdest meine Übertretung in ein Bündlein versiegeln und meine Schuld übertünchen.

18 Doch ein Berg kann zerfallen und vergehen und ein Fels von seiner Stätte weichen,

19 Wasser wäscht Steine weg, und seine Fluten schwemmen die Erde weg: so machst du die Hoffnung des Menschen zunichte.

20 Du überwältigst ihn für immer, dass er davon muss, entstellst sein Antlitz und lässt ihn dahinfahren.

21 Sind seine Kinder in Ehren, das weiß er nicht, oder ob sie verachtet sind, das wird er nicht gewahr.

22 Nur sein eigenes Fleisch macht ihm Schmerzen, und nur um ihn selbst trauert seine Seele.

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