EÜ, ELB, LUT online lesen
Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
1 Du bleibst im Recht, HERR, auch wenn ich mit dir streite; / dennoch muss ich mit dir rechten. Warum haben die Frevler Erfolg, / weshalb können alle Abtrünnigen sorglos sein?
2 Du hast sie eingepflanzt und sie schlagen Wurzel, / sie wachsen heran und bringen auch Frucht. Nahe bist du ihrem Mund, / aber fern von ihrem Inneren.
3 Du jedoch, HERR, kennst und siehst mich; / du hast mein Herz erprobt, / ob es bei dir ist. Raff sie weg wie Schafe zum Schlachten, / sondere sie aus für den Tag des Mordens!
4 Wie lange noch soll das Land vertrocknen, / das Grün auf allen Feldern verdorren? Wegen der Bosheit seiner Bewohner schwinden / Vieh und Vögel dahin, / denn sie sagen: Er sieht unsre Zukunft nicht. -
5 Wenn schon der Wettlauf mit Fußgängern dich ermüdet, / wie willst du mit Pferden um die Wette laufen? Wenn du nur im friedlichen Land dich sicher fühlst, / wie wirst du dich verhalten im Dickicht des Jordan?
6 Selbst deine Brüder und das Haus deines Vaters handeln treulos an dir; / auch sie schreien laut hinter dir her. Trau ihnen nicht, / selbst wenn sie freundlich mit dir reden!
Klage Gottes über sein Land und die Anklage der Hirten: 12,7–13
7 Ich verlasse mein Haus, / ich verstoße mein Erbteil. Meinen Herzensliebling gebe ich preis / in die Hand seiner Feinde.
8 Mein Erbteil wandte sich gegen mich / wie ein Löwe im Wald. Es erhob gegen mich seine Stimme; / deshalb bin ich ihm feind.
9 Ist mir mein Erbteil zur Höhle einer Hyäne geworden, / dass Raubvögel es umlagern? Auf, sammelt euch, alle Tiere des Feldes, / kommt zum Fraß!
10 Viele Hirten / haben meinen Weinberg verwüstet, mein Feld zertreten, / mein prächtiges Feld zur öden Wüste gemacht.
11 Man hat es in dürres Ödland verwandelt, / verwüstet trauert es vor mir. Das ganze Land ist verödet, / doch keiner nimmt sich das zu Herzen.
12 Über alle Hügel der Steppe / drangen Verderber ein; denn ein Schwert frisst für den HERRN von einem Ende des Landes zum andern Ende des Landes. / Es gibt keinen Frieden für alles Fleisch.
13 Sie haben Weizen gesät und Dornen geerntet, / sie haben sich abgemüht, es hat ihnen nichts genützt. Werdet beschämt von euren Erträgen / wegen des glühenden Zornes des HERRN!
Gericht und Heil über die Nachbarvölker Israels: 12,14–17
14 So spricht der HERR über alle meine bösen Nachbarn, die das Erbteil antasten, das ich meinem Volk Israel zum Erbe gegeben habe: Siehe, ich reiße sie von ihrem Boden aus; doch auch das Haus Juda reiße ich aus ihrer Mitte.
15 Und es wird sein: Nachdem ich sie ausgerissen habe, will ich umkehren und mich ihrer erbarmen und ich werde sie zurückbringen, einen jeden in sein Erbteil und jeden in seine Heimat.
16 Und es wird sein: Wenn sie wirklich die Wege meines Volkes lernen, sodass sie bei meinem Namen schwören: So wahr der HERR lebt!, wie sie vorher mein Volk gelehrt hatten, beim Baal zu schwören, dann sollen sie inmitten meines Volkes wieder aufgebaut werden.
17 Gehorchen sie jedoch nicht, so werde ich dieses Volk völlig ausreißen und vernichten - Spruch des HERRN.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
1 Du bleibst im Recht[4]w. Du bist gerecht, Herr, wenn ich mit dir einen Rechtsstreit führe. Dennoch möchte ich Rechtssachen mit dir bereden: Warum ist der Weg der Gottlosen[5]o. Ungerechten erfolgreich, {warum} haben Ruhe alle, die Treulosigkeit üben?
2 Du hast sie gepflanzt, sie haben auch Wurzel geschlagen; sie wachsen[6]w. gehen, tragen auch Frucht. Nahe bist du in ihrem Mund, doch fern von ihren Nieren[2]Die Nieren gelten als Innerstes des Menschen und als Sitz des Gewissens..
3 Du aber, Herr, du kennst mich, du siehst mich und prüfst mein Herz, {wie es} zu dir {steht}. Reiße sie fort wie Schafe zur Schlachtung und weihe sie[7]o. sondere sie aus für den Tag des Abschlachtens!
4 Wie lange soll das Land vertrocknen[8]o. trauern und das Kraut des ganzen Feldes welken? Wegen der Bosheit seiner Bewohner sind Vieh und Vögel zugrunde gegangen; denn sie sagen: Er[9]d. i. Gott wird unser Ende[10]LXX und die alte lat. Üs. : unsere Wege nicht sehen. –
5 Wenn du mit Fußgängern läufst und sie dich {schon} ermüden, wie willst du {dann} mit Pferden um die Wette laufen? Und wenn du dich {nur} im Land des Friedens sicher fühlst, wie willst du es {dann} machen in der Pracht[11]Gemeint ist das Dickicht am Jordan. des Jordan?
6 Denn auch deine Brüder und das Haus deines Vaters, auch sie sind treulos gegen dich, auch sie rufen dir nach aus voller Kehle. Glaube ihnen nicht, wenn sie freundlich mit dir reden!
Gottes Klage über die Folgen seines Gerichts – Unheil und Heil für Israels Nachbarvölker
7 Ich habe mein Haus verlassen, mein Erbteil verstoßen, ich habe den Liebling meiner Seele in die Hand seiner Feinde gegeben.
8 Mein Erbteil ist mir geworden wie ein Löwe im Wald. Es hat seine Stimme gegen mich erhoben, darum hasse ich es.
9 Ist mir mein Erbteil {etwa} ein bunter Raubvogel, sodass {andere} Raubvögel ringsum über ihn {herfallen} ? Auf! Versammelt alle Tiere des Feldes, bringt sie zum Fressen herbei!
10 Viele Hirten haben meinen Weinberg verdorben[12]o. vernichtet, mein {Feld} stück zertreten; sie haben mein kostbares {Feld} stück zur wüsten Einöde gemacht.
11 Man[13]o. Er (der Feind) hat es zur Einöde gemacht: verödet trauert es vor mir. Das ganze Land ist verödet, weil niemand es zu Herzen nahm.
12 Über alle kahlen Höhen in der Steppe[1]d. i. überall, wo Weide zu finden war sind Verwüster gekommen. Denn ein Schwert des Herrn frisst von einem Ende des Landes bis zum anderen Ende des Landes: Kein Friede allem Fleisch!
13 Sie haben Weizen gesät und Dornen geerntet; sie haben sich abgemüht, nichts ausgerichtet. So werdet zuschanden an euren Erträgen[2]o. So sind sie zuschanden geworden an ihren Erträgen vor der Glut des Zornes des Herrn!
14 So spricht der Herr: Über alle meine bösen Nachbarn, die das Erbteil antasten, das ich mein Volk Israel habe erben lassen: Siehe, ich werde sie aus ihrem Land ausreißen, und das Haus Juda werde ich aus ihrer Mitte ausreißen.
15 Und es soll geschehen, nachdem ich sie ausgerissen habe, werde ich mich wieder über sie erbarmen und sie zurückbringen, einen jeden in sein Erbteil und einen jeden in sein Land.
16 Und es soll geschehen, wenn sie[3]d. h. die anderen Völker die Wege meines Volkes wirklich lernen, sodass sie bei meinem Namen schwören: »So wahr der Herr lebt!« – wie sie mein Volk gelehrt haben, beim Baal zu schwören, so sollen sie mitten in meinem Volk aufgebaut werden.
17 Wenn sie aber nicht hören, dann werde ich eine solche Nation endgültig ausreißen und zugrunde richten, spricht der Herr[4]w. ist der Ausspruch des Herrn.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Lutherbibel
Lutherbibel 2017
1 HERR, wenn ich auch mit dir rechten wollte, so behältst du doch recht; dennoch muss ich vom Recht mit dir reden. Warum geht’s doch den Gottlosen so gut, und die Abtrünnigen haben alles in Fülle?
2 Du pflanzt sie ein, sie schlagen Wurzeln und wachsen und bringen Frucht. Nahe bist du ihrem Munde, aber ferne von ihrem Herzen.
3 Mich aber, HERR, kennst du und siehst mich und prüfst mein Herz vor dir. Reiß sie weg wie Schafe zum Schlachten, und sondere sie aus, dass sie getötet werden!
4 Wie lange soll das Land so trocken stehen und das Gras überall auf dem Felde verdorren? Wegen der Bosheit der Bewohner schwinden Vieh und Vögel dahin; denn sie sagen: Er sieht nicht, wie es uns gehen wird.
5 Wenn es dich müde macht, mit Fußgängern zu gehen, wie willst du mit Rossen wetteifern? Und wenn du nur im friedlichen Lande sicher bist, was willst du tun im Dickicht des Jordans?
6 Denn auch deine Brüder und deines Vaters Haus sind treulos gegen dich, sie schreien hinter dir her aus vollem Halse. Trau ihnen nicht, auch wenn sie freundlich mit dir reden.
Gottes Klage über sein verwüstetes Land
7 Ich habe mein Haus verlassen und mein Erbe verstoßen und, was meine Seele liebt, in der Feinde Hand gegeben.
8 Mein Erbe ist mir geworden wie ein Löwe im Walde und brüllt wider mich; darum bin ich ihm feind geworden.
9 Ist mir mein Erbe zur Höhle der Hyäne geworden, dass sich dort Raubvögel sammeln? Wohlauf und sammelt euch, alle Tiere des Feldes, kommt und fresst!
10 Viele Hirten haben meinen Weinberg verwüstet und meinen Acker zertreten; sie haben meinen schönen Acker zur öden Wüste gemacht.
11 Sie haben ihn jämmerlich verwüstet; verödet liegt er vor mir; ja, das ganze Land ist verwüstet, aber niemand will es sich zu Herzen nehmen.
12 Die Verwüster sind dahergekommen über alle kahlen Höhen der Steppe. Denn ein Schwert hat der HERR, das frisst von einem Ende des Landes bis zum andern, und kein Geschöpf wird Frieden haben.
13 Sie haben Weizen gesät, aber Dornen geerntet; sie ließen’s sich sauer werden, aber sie konnten’s nicht genießen. Sie konnten ihres Ertrages nicht froh werden vor dem grimmigen Zorn des HERRN.
Über die Nachbarvölker
14 So spricht der HERR wider alle meine bösen Nachbarn, die das Erbteil antasten, das ich meinem Volk Israel zugeteilt habe: Siehe, ich will sie aus ihrem Lande ausreißen und das Haus Juda aus ihrer Mitte reißen.
15 Aber wenn ich sie ausgerissen habe, will ich mich wieder über sie erbarmen und will einen jeden in sein Erbteil und in sein Land zurückbringen.
16 Und es soll geschehen, wenn sie von meinem Volk lernen werden, bei meinem Namen zu schwören: So wahr der HERR lebt!, wie sie mein Volk gelehrt haben, beim Baal zu schwören, so sollen sie inmitten meines Volks aufgebaut werden.
17 Wenn sie aber nicht hören wollen, so will ich solch ein Volk ausreißen und vernichten, spricht der HERR.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart