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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

1 In jener Zeit - Spruch des HERRN - wird man die Gebeine der Könige von Juda, die Gebeine seiner Beamten, die Gebeine der Priester, die Gebeine der Propheten und die Gebeine der Einwohner Jerusalems aus ihren Gräbern holen.

2 Man wird sie hinstreuen vor die Sonne, den Mond und das ganze Himmelsheer, denen ihre Liebe galt, denen sie dienten und nachliefen, die sie befragten und vor denen sie sich niederwarfen. Sie werden weder gesammelt noch bestattet werden. Dünger auf dem Acker werden sie sein.

3 Besser als das Leben wäre der Tod auch für den Rest, für alle, die übrig bleiben von diesem bösen Geschlecht an allen Orten, überall, wohin immer ich sie verstoße - Spruch des HERRN der Heerscharen.

Abkehr und Bestrafung des Volkes: 8,4–23

4 Du sollst zu ihnen sagen: So spricht der HERR: / Wer hinfällt, steht der nicht wieder auf? Wer vom Weg abkommt, / kehrt der nicht wieder zurück?

5 Warum wendet dieses Volk sich ab, / verharrt Jerusalem in der Abkehr? Warum halten sie am Irrtum fest, / weigern sich umzukehren?

6 Ich horche hin und höre: / Schlechtes reden sie, / keiner bereut sein böses Tun und sagt: / Was habe ich getan? Jeder wendet sich ab und läuft weg, / schnell wie ein Ross, das im Kampf dahinstürmt.

7 Selbst der Storch am Himmel kennt seine Zeiten; / Turteltaube, Schwalbe und Drossel halten die Frist ihrer Rückkehr ein; / mein Volk aber kennt nicht die Rechtsordnung des HERRN.

8 Wie könnt ihr sagen: Weise sind wir / und die Weisung des HERRN ist bei uns? Fürwahr, siehe: Der Lügengriffel der Schreiber / hat es zur Lüge gemacht.

9 Zuschanden werden die Weisen, / sie sind bestürzt und werden gefangen. Siehe, das Wort des HERRN haben sie verworfen / und wessen Weisheit haben sie noch?

10 Darum gebe ich ihre Frauen an Fremde, / ihre Felder an Eroberer, denn vom Kleinsten bis zum Größten sind sie alle nur auf Gewinn aus; / vom Propheten bis zum Priester betrügen sie alle.

11 Den Zusammenbruch der Tochter, meines Volkes, / möchten sie leichthin heilen, indem sie sagen: / Friede, Friede! - Doch da ist kein Friede.

12 Schämen müssten sie sich, weil sie Gräuel verüben. / Doch sie schämen sich nicht; / Scham ist ihnen unbekannt. Deshalb müssen sie mit denen fallen, / die fallen, sobald ich sie zur Verantwortung ziehe, / werden sie stürzen, spricht der HERR.

13 Ich will sie ernten und ihnen ein Ende machen - Spruch des HERRN. / Keine Trauben sind am Weinstock, keine Feigen am Feigenbaum / und das Laub ist verwelkt. / Darum habe ich für sie Verwüster bestellt.

14 Warum sitzen wir da? Sammelt euch! / Hinein in die befestigten Städte! Dort werden wir umkommen; / denn der HERR, unser Gott, lässt uns umkommen. Er lässt uns Giftwasser trinken, / weil wir gesündigt haben gegen den HERRN.

15 Wir hofften auf Frieden, / doch es gibt nichts Gutes; auf die Zeit der Heilung, / doch siehe: Schrecken!

16 Man hört von Dan her das Schnauben seiner Rosse, / vom lauten Wiehern seiner Hengste bebt das ganze Land. Sie kommen und fressen das Land und seine Fülle, / die Stadt und ihre Bewohner.

17 Denn siehe, ich sende giftige Schlangen unter euch, / gegen die es keine Beschwörung gibt, sie werden euch beißen - / Spruch des HERRN.

18 Meine einzige Freude ist der Kummer; / mein Herz ist krank.

19 Siehe, die Tochter, mein Volk, / schreit um Hilfe aus einem fernen Land: Ist denn der HERR nicht in Zion / oder ist sein König nicht dort? Warum haben sie mir wehgetan / mit ihren Götterbildern, mit den fremden Götzen?

20 Die Ernte ist vorüber, der Sommer ist zu Ende, / wir aber, wir sind nicht gerettet worden.

21 Wegen des Zusammenbruchs der Tochter, meines Volkes, / bin ich zerbrochen, / traurig bin ich, Entsetzen hat mich gepackt.

22 Gibt es denn keinen Balsam in Gilead, / ist dort kein Wundarzt? Warum schließt sich denn nicht / die Wunde der Tochter, meines Volkes?

23 Ach, wäre mein Haupt doch Wasser, / mein Auge ein Tränenquell: Tag und Nacht beweinte ich / die Erschlagenen der Tochter, meines Volkes.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

1 In jener Zeit, spricht der Herr[5]w. ist der Ausspruch des Herrn, wird man die Gebeine der Könige von Juda und die Gebeine seiner Obersten und die Gebeine der Priester und die Gebeine der Propheten und die Gebeine der Bewohner von Jerusalem aus ihren Gräbern herausholen.

2 Und man wird sie ausbreiten vor der Sonne und vor dem Mond und vor dem ganzen Heer des Himmels[8]d. h. vor den Sternen, die sie geliebt und denen sie gedient haben und denen sie nachgelaufen sind, die sie gesucht[9]o. befragt und vor denen sie sich niedergeworfen haben. Sie werden nicht {wieder} eingesammelt noch begraben werden, zu Dünger auf der Fläche des Erdbodens sollen sie werden.

3 Und der Tod wird dem Leben vorgezogen von dem ganzen Rest, der von diesem bösen Geschlecht übrig bleibt an allen Orten, wohin ich die Übriggebliebenen verstoße, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn der Heerscharen.

Judas Weigerung zur Umkehr: Es gibt keinen Frieden

4 Und sage zu ihnen: So spricht der Herr: Fällt man denn und steht nicht {gleich} wieder auf? Oder wendet man sich ab und kehrt nicht {gern} wieder zurück?

5 Warum kehrt sich dieses Volk Jerusalems ab in immerwährender Abkehr? Sie halten fest am Trug, sie weigern sich umzukehren.

6 Ich habe achtgegeben und gehört: Sie reden, was nicht recht ist. Da ist keiner, der seine Bosheit bereut und sagt: Was habe ich getan! Alle wenden sie sich {weiter ab} in ihrem Lauf wie ein in den Kampf stürmendes Pferd.

7 Selbst der Storch am Himmel kennt seine bestimmten Zeiten, und Turteltaube, Schwalbe und Drossel[2]o. Taube; o. Mauersegler; o. Kranich halten die Zeit ihres Kommens ein; aber mein Volk kennt das Recht des Herrn nicht.

8 Wie könnt ihr sagen: Wir sind weise, und das Gesetz des Herrn ist bei uns? In der Tat! Siehe, zur Lüge hat es[3]d. h. das Gesetz der Lügengriffel der Schriftgelehrten[4]w. Schreiber; das Wort wurde auch als Titel für hohe Hofbeamte gebraucht gemacht.

9 Die Weisen werden beschämt, sie sind schreckerfüllt und werden gefangen. Siehe, das Wort des Herrn haben sie verworfen. Und was für eine Weisheit haben sie {nun} ? –

10 Darum werde ich ihre Frauen anderen geben, ihre Felder anderen Besitzern[5]w. ihre Felder solchen, die in Besitz nehmen. Denn vom Kleinsten bis zum Größten machen sie alle unrechten Gewinn, vom Propheten bis zum Priester üben sie alle Falschheit[6]o. Lüge.

11 Und den Bruch der Tochter meines Volkes heilen sie oberflächlich, indem sie sagen: Friede, Friede! – und da ist doch kein Friede.

12 Sie werden zuschanden, weil sie Gräuel verübt haben. Doch sie schämen sich keineswegs, ja, Scham[7]w. das Sich-Schämen kennen sie nicht. Darum werden sie fallen, wenn alles fällt[8]w. fallen unter den Fallenden. Zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie stürzen, spricht der Herr.

13 Wegnehmen, wegraffen werde ich sie, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn. Keine Trauben sind am Weinstock und keine Feigen am Feigenbaum, und das Blatt ist verwelkt: so will ich ihnen {Menschen} bestellen, die sie verheeren werden[9]w. so setze ich für sie {solche} , die sie {feindlich} überziehen werden.

14 Wozu bleiben wir sitzen? Sammelt euch, und lasst uns in die befestigten Städte ziehen und dort umkommen[10]w. bewegungslos (o. still) sein! Denn der Herr, unser Gott, lässt uns umkommen und hat uns mit giftigem Wasser getränkt, weil wir gegen den Herrn gesündigt haben.

15 Man hofft auf Frieden[11]o. Heil; o. Wohlergehen, und da ist nichts Gutes, auf eine Zeit der Heilung, und siehe da: Schrecken. –

16 Von Dan her hört man das Schnauben seiner Pferde; vom lauten Wiehern[12]w. von der Stimme seines Wieherns seiner starken {Pferde} erzittert das ganze Land. Und sie kommen und fressen das Land, die Städte und ihre Bewohner.

17 Denn siehe, ich sende unter euch Schlangen, Ottern, gegen die es keine Beschwörung gibt; und sie werden euch beißen, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn.

Jeremias Trauer über sein Volk – Gottes Trauer um sein Volk und erneute Gerichtsankündigung

18 Unheilbar steigt Kummer in mir auf![13]so ein Übersetzungsversuch mit LXX und der alten lat. Üs. ; Mas. T. : Ist meine Erheiterung auf mir mein Kummer? Mein Herz ist krank in mir.

19 Da, horch! Geschrei der Tochter meines Volkes {kommt} aus einem fernen Land[1]o. weit und breit im Land: »Ist der Herr nicht in Zion, oder ist sein König nicht darin?« – Warum haben sie mich gereizt durch ihre geschnitzten Bilder, durch Nichtigkeiten[2]d. i. eine Bezeichnung für Götzen {aus} der Fremde[3]d. h. durch die leeren Kulte der fremden Völker? –

20 »Vorüber ist die Ernte, die Obstlese ist zu Ende, und wir sind nicht gerettet!«

21 Über dem Zusammenbruch der Tochter meines Volkes bin ich zerbrochen; ich trauere, Entsetzen hat mich ergriffen.

22 Ist {denn} kein Balsam in Gilead oder kein Arzt dort? Ja, warum ist die Genesung der Tochter meines Volkes ausgeblieben[4]w. Ja, warum ist nicht heraufgestiegen (o. neu gewachsen) die Fleischschicht {über die Wunde} der Tochter meines Volkes?

23 Dass doch mein Haupt Wasser wäre und mein Auge eine Tränenquelle, dann wollte ich Tag und Nacht die Erschlagenen der Tochter meines Volkes beweinen!

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

1 Zu dieser Zeit, spricht der HERR, wird man die Gebeine der Könige von Juda, die Gebeine seiner Fürsten, die Gebeine der Priester, die Gebeine der Propheten und die Gebeine der Bürger Jerusalems aus ihren Gräbern werfen

2 und wird sie hinstreuen der Sonne, dem Mond und dem ganzen Heer des Himmels, die sie geliebt und denen sie gedient haben, denen sie nachgelaufen sind, die sie befragt und angebetet haben. Sie sollen nicht wieder aufgelesen und begraben werden, sondern Dung auf dem Acker sein.

3 Und alle, die übrig geblieben sind von diesem bösen Volk, werden an allen Orten, wohin ich sie verstoße, lieber tot als lebendig sein wollen, spricht der HERR Zebaoth.

Alle sind verblendet

4 Sprich zu ihnen: So spricht der HERR: Wo ist jemand, wenn er fällt, der nicht gern wieder aufstünde? Wo ist jemand, wenn er irregeht, der nicht gern wieder zurechtkäme?

5 Warum will denn dies Volk zu Jerusalem irregehen für und für? Sie halten so fest am Trug, dass sie nicht umkehren wollen.

6 Ich sehe und höre, dass sie nicht die Wahrheit reden. Es gibt niemand, dem seine Bosheit leid wäre und der spräche: Was hab ich doch getan! Sie laufen alle ihren Lauf wie ein Hengst, der in der Schlacht dahinstürmt.

7 Der Storch unter dem Himmel weiß seine Zeit, Turteltaube, Schwalbe und Drossel halten die Zeit ein, in der sie wiederkommen sollen; aber mein Volk will das Recht des HERRN nicht wissen.

8 Wie könnt ihr sagen: »Wir sind weise und haben das Gesetz des HERRN bei uns«? Ist’s doch lauter Lüge, was die Schreiber daraus machen.

9 Die Weisen müssen zuschanden, erschreckt und gefangen werden; denn was können sie Weises lehren, wenn sie des HERRN Wort verwerfen?

10 Darum will ich ihre Frauen den Fremden geben und ihre Äcker denen, durch die sie verjagt werden. Denn sie gieren alle, Klein und Groß, nach unrechtem Gewinn; Priester und Propheten gehen mit Lüge um

11 und heilen den Schaden meines Volks nur obenhin, indem sie sagen: »Friede! Friede!«, und ist doch nicht Friede.

12 Sie werden mit Schande dastehen, weil sie solche Gräuel getrieben haben; aber sie wollen sich nicht schämen und wissen nichts von Scham. Darum sollen sie fallen unter den Fallenden, und wenn ich sie heimsuchen werde, sollen sie stürzen, spricht der HERR.

13 Ich will unter ihnen Lese halten, spricht der HERR: Es bleiben keine Trauben am Weinstock und keine Feigen am Feigenbaum, auch die Blätter sind abgefallen. So habe ich es für sie bestimmt: Man wird über sie herfallen.

Der Feind naht

14 »Wozu wollen wir noch da sitzen? Sammelt euch und lasst uns in die festen Städte ziehen, dass wir dort umkommen. Denn der HERR, unser Gott, lässt uns umkommen und tränkt uns mit einem giftigen Trank, weil wir so gesündigt haben wider den HERRN.

15 Wir hofften, es sollte Friede werden, aber es kommt nichts Gutes; wir hofften, wir sollten heil werden, aber siehe, es ist Schrecken da.

16 Man hört ihre Rosse schnauben von Dan her, vom Wiehern ihrer Hengste erbebt das ganze Land. Sie fahren daher und fressen das Land auf mit allem, was darin ist, die Stadt samt allen, die darin wohnen.«

17 Denn siehe, ich will Schlangen und Nattern unter euch senden, die nicht zu beschwören sind; die sollen euch stechen, spricht der HERR,

18 ohne dass es Heilung gibt. Kummer steigt in mir auf. Mein Herz ist krank.

19 Siehe, die Tochter meines Volks schreit aus fernem Lande her: »Will denn der HERR nicht mehr in Zion sein, oder soll es keinen König mehr haben?« Ja, warum haben sie mich so erzürnt durch ihre Bilder, durch fremde, nichtige Götzen?

20 »Die Ernte ist vergangen, der Sommer ist dahin und uns ist keine Hilfe gekommen!«

21 Mich jammert von Herzen, dass die Tochter meines Volks so zerschlagen ist; ich gräme und entsetze mich.

22 Ist denn keine Salbe in Gilead oder ist kein Arzt da? Warum ist denn die Tochter meines Volks nicht geheilt?

23 Ach dass ich Wasser genug hätte in meinem Haupte und meine Augen Tränenquellen wären, dass ich Tag und Nacht beweinen könnte die Erschlagenen der Tochter meines Volks!

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