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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

1 Ich dachte mir: Auf, versuch es mit der Freude, genieß das Glück! Das Ergebnis: Auch das ist Windhauch.

2 Über das Lachen sagte ich: Wie verblendet!, / über die Freude: Was bringt sie schon ein?

Menschliches Glück durch Weltgestaltung: 2,3–11

3 Ich trieb meine Forschung an mir selbst, indem ich meinen Leib mit Wein lockte, während mein Verstand das Wissen auf die Weide führte, und indem ich das Unwissen gefangen nahm. Ich wollte dabei beobachten, wo es vielleicht für die einzelnen Menschen möglich ist, sich unter dem Himmel Glück zu verschaffen während der wenigen Tage ihres Lebens.

4 Ich vollbrachte meine großen Taten: Ich baute mir Häuser, / ich pflanzte mir Weinberge.

5 Ich legte mir Gärten und Parks an, / darin pflanzte ich alle Arten von Bäumen.

6 Ich legte mir Wasserbecken an, / um aus ihnen den sprossenden Baumbestand zu bewässern.

7 Ich kaufte Sklaven und Sklavinnen, / obwohl ich schon hausgeborene Sklaven besaß. Auch Vieh besaß ich in großer Zahl, Rinder, Schafe, Ziegen, / mehr als alle meine Vorgänger in Jerusalem.

8 Ich häufte mir auch Silber und Gold an / und, als meinen persönlichen Schatz, Könige / und ihre Provinzen. Ich besorgte mir Sänger und Sängerinnen und die Lust der Männer: Brüste und nochmals Brüste.

9 Ich war schon groß gewesen, doch ich gewann noch mehr hinzu, sodass ich alle meine Vorgänger in Jerusalem übertraf. Und noch mehr: Mein Wissen stand mir zur Verfügung,

10 und was immer meine Augen sich wünschten, verwehrte ich ihnen nicht. Ich musste meinem Herzen keine einzige Freude versagen. Denn mein Herz konnte immer durch meinen ganzen Besitz Freude gewinnen. Und das war mein Anteil, den ich durch meinen ganzen Besitz gewinnen konnte.

11 Doch dann dachte ich nach über alle meine Taten, die, die meine Hände vollbracht hatten, und über den Besitz, für den ich mich bei diesem Tun angestrengt hatte. Das Ergebnis: Das ist alles Windhauch und Luftgespinst. Es gibt keinen Vorteil unter der Sonne.

Bildung und Besitz in ihrer Bedingtheit: 2,12–23

12 Ich dachte nach, indem ich beobachtete, was Wissen wirklich ist und was Verblendung und Unwissen wirklich sind. Außerdem: Was für ein Mann wird auf den König folgen, den sie einst eingesetzt haben?

13 Ich beobachtete: Es gibt einen Vorteil, den das Wissen bietet, aber nicht das Unwissen, wie es einen Vorteil gibt, den das Licht bietet, aber nicht die Dunkelheit:

14 Der Gebildete hat Augen im Kopf, der Ungebildete tappt im Dunkeln. Aber ich erkannte auch: Beide trifft ein und dasselbe Geschick.

15 Da dachte ich mir: Was den Ungebildeten trifft, trifft also auch mich. Warum bin ich dann über die Maßen gebildet? Und ich überlegte mir, dass auch das Windhauch ist.

16 Denn an den Gebildeten gibt es ebenso wenig wie an den Ungebildeten eine Erinnerung, die ewig währt, weil man schon in den Tagen, die bald kommen, beide vergessen wird. Wie ist es möglich, dass der Gebildete ebenso sterben muss wie der Ungebildete?

17 Da verdross mich das Leben. Denn das Tun, das unter der Sonne getan wurde, lastete auf mir als etwas Schlimmes. Denn es ist alles Windhauch und Luftgespinst.

18 Mich verdross auch mein ganzer Besitz, für den ich mich unter der Sonne anstrenge und den ich dem Menschen überlassen muss, der nach mir kommt.

19 Wer weiß, ob er ein Wissender ist oder ein Unwissender? Jedenfalls wird er über meinen ganzen Besitz verfügen, für den ich mich unter der Sonne angestrengt und mein Wissen eingesetzt habe. Auch das ist Windhauch.

20 Ich stellte mich um und überließ mich der Verzweiflung über meinen ganzen Besitz, für den ich mich unter der Sonne angestrengt hatte.

21 Denn es kommt vor, dass ein Mensch, dessen Besitz durch Wissen, Können und Erfolg erworben wurde, ihn einem andern, der sich nicht dafür angestrengt hat, als dessen Anteil überlassen muss. Auch das ist Windhauch und etwas Schlimmes, das häufig vorkommt.

22 Was erhält der Mensch dann durch seinen ganzen Besitz und durch das Gespinst seines Geistes, für die er sich unter der Sonne anstrengt?

23 Alle Tage besteht sein Geschäft nur aus Sorge und Ärger und selbst in der Nacht kommt sein Geist nicht zur Ruhe. Auch das ist Windhauch.

Gottes Handeln in seiner Vollkommenheit und Undurchschaubarkeit: 2,24–3,15

24 Nicht im Menschen selbst gründet das Glück, dass er essen und trinken und durch seinen Besitz das Glück selbst kennenlernen kann. Ich habe vielmehr beobachtet, dass dies von Gottes Verfügung abhängt.

25 Denn wer hat zu essen, wer weiß zu genießen, wenn nicht ich?

26 Ja, es gibt Menschen, denen Gott wohl will. Es sind die, denen er Wissen, Können und Freude geschenkt hat. Und es gibt Menschen, deren Leben verfehlt ist. Es sind diejenigen, die er mit dem Geschäft beauftragt hat, zu sammeln und zu horten und dann alles denen zu geben, denen er wohl will. Auch das ist Windhauch und Luftgespinst.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Nichtigkeit des Vergnügens und der Arbeit

1 Ich sprach in meinem Herzen: Auf denn, versuch es mit der Freude[10]w. ich will dich prüfen durch Freude und genieße das Gute[11]w. sieh auf das Gute! Aber siehe, auch das ist Nichtigkeit.

2 Zum Lachen sprach ich: Unsinnig ist es! – und zur Freude: Was schafft die?

3 Ich beschloss in meinem Herzen[12]w. Ich spähte in meinem Herzen danach aus, meinen Leib durch Wein zu laben, während mein Herz sich mit Weisheit beschäftigte[1]o. während mein Herz in Weisheit die Führung {über mich} behalten sollte, und die Torheit zu ergreifen, bis ich sähe, was den Menschenkindern zu tun gut wäre unter dem Himmel, die Zahl ihrer Lebenstage.

4 Ich unternahm große Werke: Ich baute mir Häuser, ich pflanzte mir Weinberge.

5 Ich machte mir Gärten und Parks[2]o. Lustgärten; o. Paradiese und pflanzte darin die unterschiedlichsten Fruchtbäume[3]w. Bäume von jeder Frucht.

6 Ich machte mir Wasserteiche, um daraus den aufsprießenden Wald von Bäumen zu bewässern.

7 Ich kaufte Knechte und Mägde und hatte im Haus geborene {Sklaven}[4]w. Söhne des Hauses. Auch hatte ich größeren Besitz an Rindern und Schafen als alle, die vor mir in Jerusalem waren.

8 Ich sammelte mir auch Silber und Gold und Schätze[5]w. Eigentum von Königen und Ländern. Ich beschaffte mir Sänger und Sängerinnen und die Vergnügungen der Menschenkinder: Frau und Frauen[6]d. i. viell. der Harem; die Wortbedeutung ist unsicher; LXX: Weinschenk und Weinschenken.

9 Und ich wurde größer und reicher als alle[7]w. ich wurde groß und vermehrte {mein Gut} vor allen, die vor mir in Jerusalem waren. Dazu verblieb mir meine Weisheit.

10 Und alles, was meine Augen begehrten, entzog ich ihnen nicht. Ich versagte meinem Herzen keine Freude, denn mein Herz hatte Freude von all meiner Mühe, und das war mein Teil von all meiner Mühe.

11 Und ich wandte mich hin zu all meinen Werken, die meine Hände gemacht, und zu der Mühe, mit der ich mich abgemüht hatte[8]w. die zu tun ich mich abgemüht hatte. Und siehe, das alles war Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. Also gibt es keinen Gewinn unter der Sonne.

Das Bemühen um Weisheit ist nichtig, ebenso wie das um Torheit

12 Und ich wandte mich, um Weisheit und Tollheit und Torheit zu betrachten. Denn was {wird} der Mensch {tun} , der nach dem König kommen wird? Das, was man schon längst getan hat.

13 Und ich sah, dass die Weisheit {den gleichen} Vorzug vor der Torheit hat wie das Licht vor der Finsternis[9]w. gleich dem Vorzug des Lichts vor der Finsternis.

14 Der Weise hat seine Augen in seinem Kopf, der Tor aber geht in der Finsternis. Doch erkannte ich auch, dass ein {und dasselbe} Geschick sie alle trifft.

15 Und ich sprach in meinem Herzen: Gleich dem Geschick des Toren wird es auch mich treffen. Wozu bin ich dann so überaus weise gewesen? Und ich sprach in meinem Herzen, dass auch das Nichtigkeit ist.

16 Denn es gibt keine bleibende Erinnerung[10]w. keine Erinnerung in Ewigkeit an den Weisen, so wenig wie an den Toren, weil in den kommenden Tagen alles längst vergessen sein wird. Und wie stirbt der Weise gleich dem Toren hin!

17 Da hasste ich das Leben, denn das Tun, das unter der Sonne getan wird, war mir zuwider[11]w. übel {lag} auf mir das Tun, das unter der Sonne getan wird. Denn alles ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. –

18 Und ich hasste all mein Mühen, mit dem ich mich abmühte unter der Sonne. Ich muss es {ja} doch dem Menschen hinterlassen, der nach mir sein wird.

19 Und wer weiß, ob der weise oder töricht sein wird? Und doch wird er Macht haben über all mein Mühen, mit dem ich mich abgemüht habe und worin ich weise gewesen bin unter der Sonne. Auch das ist Nichtigkeit.

20 Da wandte ich mich, mein Herz der Verzweiflung zu überlassen, wegen all dem Mühen, mit dem ich mich abgemüht hatte unter der Sonne.

21 Denn da ist ein Mensch, dessen Mühen in Weisheit und in Erkenntnis und in Tüchtigkeit {geschieht} ; und doch muss er sie einem Menschen als sein Teil abgeben, der sich nicht darum gemüht hat. Auch das ist Nichtigkeit und ein großes Übel.

22 Denn was bleibt dem Menschen von all seinem Mühen und vom Streben seines Herzens, womit er sich abmüht unter der Sonne?

23 Denn all seine Tage sind Leiden[1]o. Schmerzen; o. Kummer, und Verdruss ist sein Geschäft[2]o. durch all seine Tage hin sind Leiden und Verdruss sein Geschäft; selbst nachts findet sein Herz keine Ruhe[3]w. sein Herz legt sich nicht {schlafen}. Auch das ist Nichtigkeit.

24 Es gibt nichts Besseres für den Menschen, als dass er isst und trinkt[4]so mit LXX und der syr. Üs. ; Mas. T. : Es gibt nichts Gutes bei dem Menschen, der isst und trinkt und seine Seele Gutes sehen lässt bei seinem Mühen. Auch das sah ich, dass dies alles aus der Hand Gottes {kommt}.

25 Denn: »Wer kann essen und wer kann fröhlich sein[5]o. sich sorgen ohne mich[6]w. außerhalb von mir; d. h. ohne Gott; einige hebr. Handschr. , LXX und die syr. Üs. : ohne ihn

26 Denn dem Menschen, der vor ihm wohlgefällig ist, gibt er Weisheit und Erkenntnis und Freude. Dem Sünder aber gibt er das Geschäft einzusammeln und aufzuhäufen, um es dem abzugeben, der vor Gott wohlgefällig ist. Auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

1 Ich sprach in meinem Herzen: Wohlan, ich will Wohlleben und gute Tage haben! Aber siehe, das war auch eitel.

2 Ich sprach zum Lachen: Du bist närrisch!, und zur Freude: Was machst du?

3 Da dachte ich in meinem Herzen, meinen Leib mit Wein zu laben, doch so, dass mein Herz mich mit Weisheit leitete, und mich an Torheit zu halten, bis ich sähe, was den Menschen zu tun gut wäre, solange sie unter dem Himmel leben.

4 Ich tat große Dinge: Ich baute mir Häuser, ich pflanzte mir Weinberge,

5 ich machte mir Gärten und Lustgärten und pflanzte allerlei fruchtbare Bäume hinein;

6 ich machte mir Teiche, daraus zu bewässern den Wald grünender Bäume.

7 Ich erwarb mir Knechte und Mägde und hatte auch Gesinde, im Hause geboren; ich hatte eine größere Habe an Rindern und Schafen als alle, die vor mir zu Jerusalem waren.

8 Ich sammelte mir auch Silber und Gold und was Könige und Länder besitzen; ich beschaffte mir Sänger und Sängerinnen und die Wonne der Menschen, allerlei Saitenspiel,

9 und war größer als alle, die vor mir zu Jerusalem waren. Auch da blieb meine Weisheit bei mir.

10 Und alles, was meine Augen wünschten, das gab ich ihnen und verwehrte meinem Herzen keine Freude, sodass es fröhlich war von aller meiner Mühe; und das war mein Teil von aller meiner Mühe.

11 Als ich aber ansah alle meine Werke, die meine Hand getan hatte, und die Mühe, die ich gehabt hatte, siehe, da war es alles eitel und Haschen nach Wind und kein Gewinn unter der Sonne.

12 Da wandte ich mich, zu betrachten die Weisheit und die Tollheit und Torheit. Denn was wird der Mensch tun, der nach dem König kommen wird? Was man schon längst getan hat.

13 Da sah ich, dass die Weisheit die Torheit übertrifft wie das Licht die Finsternis.

14 Der Weise hat seine Augen im Kopf, aber der Tor geht in der Finsternis; und ich merkte doch, dass es dem einen geht wie dem andern.

15 Da dachte ich in meinem Herzen: Wenn es denn mir geht wie dem Toren, warum hab ich dann nach Weisheit getrachtet? Da sprach ich in meinem Herzen: Auch das ist eitel.

16 Denn man gedenkt des Weisen nicht für immer, ebenso wenig wie des Toren, und in künftigen Tagen ist alles vergessen. Wie stirbt doch der Weise samt dem Toren!

17 Darum verdross es mich zu leben, denn es war mir zuwider, was unter der Sonne geschieht, dass alles eitel ist und Haschen nach Wind.

18 Und mich verdross alles, um das ich mich gemüht hatte unter der Sonne, weil ich es einem Menschen lassen muss, der nach mir sein wird.

19 Denn wer weiß, ob er weise oder töricht sein wird und soll doch herrschen über alles, was ich mit Mühe und Weisheit geschafft habe unter der Sonne. Das ist auch eitel.

20 Da wandte ich mich dahin, dass ich mein Herz verzweifeln ließ an allem, um das ich mich mühte unter der Sonne.

21 Denn es muss ein Mensch, der seine Arbeit mit Weisheit, Verstand und Geschicklichkeit mühsam getan hat, es einem andern zum Erbteil überlassen, der sich nicht darum gemüht hat. Das ist auch eitel und ein großes Unglück.

22 Denn was kriegt der Mensch von aller seiner Mühe und dem Streben seines Herzens, womit er sich abmüht unter der Sonne?

23 Alle seine Tage sind voller Schmerzen, und voll Kummer ist sein Mühen, dass auch sein Herz des Nachts nicht Ruhe findet. Das ist auch eitel.

24 Ist’s nun nicht besser für den Menschen, dass er esse und trinke und seine Seele guter Dinge sei bei seinem Mühen? Doch dies sah ich auch, dass es von Gottes Hand kommt.

25 Denn wer kann fröhlich essen und genießen, wenn nicht ich?

26 Denn dem Menschen, der ihm gefällt, gibt er Weisheit, Verstand und Freude; aber dem Sünder gibt er Mühe, dass er sammle und häufe und es doch dem gegeben werde, der Gott gefällt. Auch das ist eitel und Haschen nach Wind.

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