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Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
Soziale, liturgische und ethische Einzelbestimmungen: 19,1–37
1 Der HERR sprach zu Mose:
2 Rede zur ganzen Gemeinde der Israeliten und sag zu ihnen: Seid heilig, denn ich, der HERR, euer Gott, bin heilig.
3 Jeder von euch soll Mutter und Vater fürchten und auf meine Sabbate achten; ich bin der HERR, euer Gott.
4 Ihr sollt euch nicht anderen Göttern zuwenden und euch nicht Götterbilder aus Metall gießen; ich bin der HERR, euer Gott.
5 Wenn ihr für den HERRN ein Heilsopfer schlachtet, opfert es so, dass ihr Wohlgefallen vor Gott findet.
6 An dem Tag, an dem ihr es schlachtet, und am folgenden Tag soll es gegessen werden; was davon am dritten Tag noch übrig ist, soll im Feuer verbrannt werden.
7 Isst man davon am dritten Tag, so ist es verfallen und findet kein Wohlgefallen mehr.
8 Wer davon isst, muss die Folgen seiner Schuld tragen; denn er hat die Heiligkeit des HERRN entweiht. Diese Person wird aus ihrer Geschlechterfolge ausgemerzt werden.
9 Wenn ihr die Ernte eures Landes einbringt, sollst du das Feld nicht bis zum äußersten Rand abernten. Du sollst keine Nachlese von deiner Ernte halten.
10 In deinem Weinberg sollst du keine Nachlese halten und die abgefallenen Beeren nicht einsammeln. Du sollst sie dem Armen und dem Fremden überlassen. Ich bin der HERR, euer Gott.
11 Ihr sollt nicht stehlen, nicht täuschen und einander nicht betrügen.
12 Ihr sollt nicht falsch bei meinem Namen schwören; du würdest sonst den Namen deines Gottes entweihen. Ich bin der HERR.
13 Du sollst deinen Nächsten nicht ausbeuten und ihn nicht um das Seine bringen. Der Lohn des Tagelöhners soll nicht über Nacht bis zum Morgen bei dir bleiben.
14 Du sollst einen Tauben nicht verfluchen und einem Blinden kein Hindernis in den Weg stellen; vielmehr sollst du deinen Gott fürchten. Ich bin der HERR.
15 Ihr sollt beim Rechtsentscheid kein Unrecht begehen. Du sollst weder für einen Geringen noch für einen Großen Partei nehmen; gerecht sollst du deinen Mitbürger richten.
16 Du sollst deinen Mitbürger nicht verleumden und dich nicht hinstellen und das Blut deines Nächsten fordern. Ich bin der HERR.
17 Du sollst in deinem Herzen keinen Hass gegen deinen Bruder tragen. Weise deinen Mitbürger zurecht, so wirst du seinetwegen keine Sünde auf dich laden.
18 An den Kindern deines Volkes sollst du dich nicht rächen und ihnen nichts nachtragen. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin der HERR.
19 Ihr sollt meine Satzungen bewahren: Unter deinem Vieh sollst du nicht zwei Tiere verschiedener Art sich begatten lassen. Dein Feld sollst du nicht mit zweierlei Arten besäen. Du sollst kein aus zweierlei Fäden gewebtes Kleid anlegen.
20 Wohnt ein Mann einer Frau bei, die einem andern Mann als Sklavin zur Nebenfrau bestimmt ist und die weder losgekauft noch freigelassen ist, dann sollen die Ansprüche untersucht werden; sterben sollen sie nicht, da sie nicht freigelassen war.
21 Er soll als sein Schuldopfer für den HERRN einen Widder zum Eingang des Offenbarungszeltes bringen.
22 Mit diesem Widder soll der Priester für ihn vor dem HERRN von der begangenen Sünde Versöhnung erwirken; so wird ihm die Sünde, die er begangen hat, vergeben.
23 Wenn ihr in das Land kommt und einen Fruchtbaum pflanzt, sollt ihr seine Früchte behandeln, als ob sie seine Vorhaut wären. Drei Jahre lang sollen sie für euch etwas Unbeschnittenes sein. Sie sind nicht zum Essen bestimmt.
24 Im vierten Jahr sollen alle Früchte als Festgabe für den HERRN geheiligt sein.
25 Erst im fünften Jahr dürft ihr die Früchte essen und den Ertrag für euch ernten. Ich bin der HERR, euer Gott.
26 Ihr sollt nichts mit Blut essen. Wahrsagerei und Hellseherei sollt ihr nicht treiben.
27 Ihr sollt euer Kopfhaar nicht rundum abschneiden. Du sollst deinen Bart nicht stutzen.
28 Für einen Toten dürft ihr keine Einschnitte auf eurem Körper anbringen und ihr dürft euch keine Zeichen einritzen lassen. Ich bin der HERR.
29 Entweih nicht deine Tochter, indem du sie als Hure preisgibst, damit das Land nicht der Hurerei verfällt und voller Blutschande wird!
30 Ihr sollt auf meine Sabbate achten und mein Heiligtum fürchten. Ich bin der HERR.
31 Wendet euch nicht an die Totenbeschwörer und sucht nicht die Wahrsager auf; sie verunreinigen euch. Ich bin der HERR, euer Gott.
32 Du sollst vor grauem Haar aufstehen, das Ansehen eines Greises ehren und deinen Gott fürchten. Ich bin der HERR.
33 Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken.
34 Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen. Ich bin der HERR, euer Gott.
35 Ihr sollt kein Unrecht begehen beim Rechtsentscheid, mit Längenmaß, Gewicht und Hohlmaß.
36 Eure Waagen müssen stimmen, eure Gewichtsteine, euer Efa und euer Hin müssen stimmen. Ich bin der HERR, euer Gott, der euch aus Ägypten geführt hat.
37 Ihr sollt alle meine Satzungen und alle meine Rechtsentscheide bewahren und sie befolgen. Ich bin der HERR.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Vom Umgang mit Gott und dem Nächsten
1 Und der Herr redete zu Mose:
2 Rede zu der ganzen Gemeinde der Söhne Israel und sage zu ihnen: Ihr sollt heilig sein; denn ich, der Herr, euer Gott, bin heilig.
3 Ihr sollt jeder seine Mutter und seinen Vater fürchten; und meine Sabbate sollt ihr halten. Ich bin der Herr, euer Gott. –
4 Ihr sollt euch nicht zu den Götzen[5]w. den Nichtigen wenden, und gegossene Götter sollt ihr euch nicht machen. Ich bin der Herr, euer Gott.
5 Und wenn ihr ein Heilsopfer[6]o. Friedensopfer; o. Abschlussopfer; o. Gemeinschaftsopfer dem Herrn opfert, opfert es {so, dass es} euch zum Wohlgefallen {vor Gott dient}.
6 An dem Tag, an dem ihr es opfert, und am nächsten Tag soll es gegessen werden. Was aber bis zum dritten Tag übrig bleibt, soll mit Feuer verbrannt werden.
7 Und wenn es irgend am dritten Tag gegessen wird, ist es Unreines[7]d. h. kultisch unrein gewordenes Opferfleisch; es[8]d. i. das Opfer wird nicht als wohlgefällig betrachtet werden.
8 Wer es isst, wird seine Schuld tragen, denn das Heilige des Herrn hat er entweiht; und diese Person[9]o. Seele soll ausgerottet werden aus ihren Völkern[10]d. h. aus ihrer Volksgemeinschaft.
9 Und wenn ihr die Ernte eures Landes erntet, darfst du den Rand deines Feldes nicht vollständig abernten und darfst keine Nachlese deiner Ernte halten.
10 Und in deinem Weinberg sollst du nicht nachlesen, und die abgefallenen Beeren deines Weinbergs sollst du nicht auflesen; für den Elenden und für den Fremden sollst du sie lassen. Ich bin der Herr, euer Gott.
11 Ihr sollt nicht stehlen; und ihr sollt nicht lügen und nicht betrügerisch handeln einer gegen den anderen.
12 Und ihr sollt bei meinem Namen nicht falsch schwören, dass du den Namen deines Gottes entweihst. Ich bin der Herr. –
13 Du sollst deinen Nächsten nicht unterdrücken[11]o. erpressen; o. übervorteilen; vgl. Kap.5,23 und sollst {ihn} nicht berauben; der Lohn des Tagelöhners darf über Nacht bis zum Morgen nicht bei dir bleiben.
14 Du sollst einem Tauben nicht fluchen und vor einen Blinden kein Hindernis legen, und du sollst dich fürchten vor deinem Gott. Ich bin der Herr. –
15 Ihr sollt im Gericht nicht Unrecht tun; du sollst die Person des Geringen nicht bevorzugen und die Person des Großen nicht ehren[12]w. das Gesicht des Geringen sollst du nicht erheben und das Gesicht des Großen nicht auszeichnen; in Gerechtigkeit sollst du deinen Nächsten richten.
16 Du sollst nicht als ein Verleumder unter deinen Volksgenossen[1]w. unter deinen Völkern umhergehen. Du sollst nicht gegen das Blut deines Nächsten auftreten[2]d. h. dem Nächsten nach dem Leben trachten. Ich bin der Herr. –
17 Du sollst deinen Bruder in deinem Herzen nicht hassen. Du sollst deinen Nächsten ernstlich zurechtweisen, damit du nicht seinetwegen Schuld trägst[3]w. Sünde trägst. – Andere üs. : und sollst Sünde auf ihm nicht ertragen.
18 Du sollst dich nicht rächen und den Kindern deines Volkes nichts nachtragen und sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin der Herr.
19 Meine Ordnungen sollt ihr halten. Dein Vieh von zweierlei {Art} sollst du sich nicht begatten lassen[4]d. h. verschiedene Arten nicht kreuzen; dein Feld sollst du nicht mit zweierlei {Samen} besäen, und ein Kleid, aus zweierlei Stoff gewebt, soll nicht auf dich kommen.
20 Und wenn ein Mann bei einer Frau zur Begattung liegt, und sie ist eine Sklavin, einem Mann verlobt[5]w. für einen {anderen} Mann bestimmt, und sie ist keineswegs losgekauft, noch ist ihr die Freiheit geschenkt, dann besteht Schadenersatzpflicht. Sie sollen nicht getötet werden, denn sie ist nicht frei gewesen.
21 Und er soll dem Herrn sein Schuldopfer an den Eingang des Zeltes der Begegnung bringen, einen Widder als Schuldopfer.
22 Und der Priester soll für ihn mit dem Widder des Schuldopfers vor dem Herrn Sühnung erwirken für seine Sünde, die er begangen hat; und in Bezug auf seine Sünde[6]w. von seiner Sünde {weg}, die er begangen hat, wird ihm vergeben werden.
23 Und wenn ihr in das Land kommt und allerlei Bäume zur Speise pflanzt, dann sollt ihr ihre Früchte als ihre Vorhaut unbeschnitten lassen. Drei Jahre sollen sie euch als unbeschnitten gelten, sie dürfen nicht gegessen werden.
24 Im vierten Jahr sollen all ihre Früchte dem Herrn eine heilige Festgabe[7]w. ein heiliges Freudenfest. – Dieses Fest wurde am Ende der Ernte gefeiert. sein.
25 Und im fünften Jahr sollt ihr ihre Früchte essen, damit ihr Ertrag euch {den Gewinn} vermehrt. Ich bin der Herr, euer Gott.
26 Ihr sollt {Fleisch} nicht {zusammen} mit Blut essen. Ihr sollt nicht Wahrsagerei noch Zauberei treiben.
27 Ihr sollt nicht den Rand eures Haupthaares[8]w. Kopfes rund scheren, und den Rand deines Bartes sollst du nicht verderben.
28 Und einen Einschnitt wegen eines Toten[9]w. für die Seele sollt ihr an eurem Fleisch nicht machen; und geätzte[10]o. tätowierte Schrift sollt ihr an euch nicht machen. Ich bin der Herr.
29 Du sollst deine Tochter nicht entweihen, sie zur Hurerei anzuhalten, dass das Land nicht Hurerei treibt und das Land voll Schandtaten wird.
30 Meine Sabbate sollt ihr halten, und mein Heiligtum sollt ihr fürchten. Ich bin der Herr.
31 Ihr sollt euch nicht zu den Totengeistern[11]o. zu den Totenbeschwörern und zu den Wahrsagern[12]w. Wissenden, o. Erkennenden wenden; ihr sollt sie nicht aufsuchen, euch an ihnen[13]o. durch sie unrein zu machen. Ich bin der Herr, euer Gott.
32 Vor grauem Haar sollst du aufstehen und die Person[14]w. das Gesicht eines Greises ehren, und du sollst dich fürchten vor deinem Gott. Ich bin der Herr.
33 Und wenn ein Fremder bei dir – in eurem Land – als Fremder wohnt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken.
34 Wie ein Einheimischer unter euch soll euch der Fremde sein, der bei euch als Fremder wohnt; du sollst ihn lieben wie dich selbst. Denn Fremde seid ihr im Land Ägypten gewesen. Ich bin der Herr, euer Gott.
35 Ihr sollt nicht Unrecht tun im Gericht, im Längenmaß, im Gewicht und im Hohlmaß.
36 Gerechte Waage, gerechte Gewichtsteine, gerechtes Efa und gerechtes Hin sollt ihr haben. Ich bin der Herr, euer Gott, der ich euch aus dem Land Ägypten herausgeführt habe.
37 Und so sollt ihr all meine Ordnungen und all meine Rechtsbestimmungen halten und sie tun. Ich bin der Herr.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen