EÜ, ELB online lesen

Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Worte gegen die Hauptstadt: 6,1–14

1 Weh den Sorglosen auf dem Zion / und den Selbstsicheren auf dem Berg von Samaria, den Vornehmen des Ersten unter den Völkern, / zu denen das Haus Israel kommt!

2 Zieht hinüber nach Kalne und seht! / Geht von da nach Hamat-Rabba / und steigt hinunter nach Gat, ins Land der Philister! Seid ihr besser als diese Reiche? / Ist ihr Gebiet größer als euer Gebiet?

3 Ihr, die ihr den Tag des Unheils hinausschieben wollt, / führt die Herrschaft der Gewalt herbei.

4 Ihr liegt auf Betten aus Elfenbein / und faulenzt auf euren Polstern. Zum Essen holt ihr euch Lämmer aus der Herde / und Mastkälber aus dem Stall.

5 Ihr grölt zum Klang der Harfe, / ihr wollt Musikinstrumente erfinden wie David.

6 Ihr trinkt den Wein aus Opferschalen, / ihr salbt euch mit feinsten Ölen, / aber über den Untergang Josefs sorgt ihr euch nicht.

7 Darum müssen sie jetzt in die Verbannung, allen Verbannten voran. / Das Fest der Faulenzer ist vorbei.

8 GOTT, der Herr, hat bei sich selbst geschworen / - Spruch des HERRN, des Gottes der Heerscharen: Ich verabscheue den Stolz Jakobs / und seine Paläste hasse ich; / die Stadt und alles, was in ihr ist, gebe ich preis.

9 Wenn dann in einem einzigen Haus noch zehn Menschen übrig sind, / müssen auch sie sterben.

10 Und hebt ein Verwandter oder der Leichenbestatter einen Toten auf, / um die Gebeine aus dem Haus zu schaffen, und fragt er den, / der im hintersten Winkel des Hauses sitzt: Ist noch jemand bei dir?, / dann antwortet dieser: Nein! und sagt: / Still! Sprich ja nicht den Namen des HERRN aus!

11 Denn siehe, der HERR befiehlt / und man schlägt das große Haus in Trümmer / und das kleine in Stücke.

12 Rennen denn Pferde über die Felsen / oder pflügt man mit Ochsen das Meer? Ihr aber habt das Recht in Gift verwandelt / und die Frucht der Gerechtigkeit in bitteren Wermut.

13 Ihr jubelt über Lo-Dabar / und sagt: Haben wir nicht aus eigener Kraft / Karnajim erobert?

14 Fürwahr, seht: Ich werde gegen euch, / Haus Israel, Spruch des HERRN, des Gottes der Heerscharen, ein Volk erstehen lassen, das euch bedrängen wird / von Lebo-Hamat bis zum Bach der Araba.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Gottes Gericht über scheinheiligen Gottesdienst, praktiziertes Unrecht und Vertrauen auf militärische Stärke

1 Wehe den Sorglosen in Zion und den Sicheren auf dem Berg von Samaria, den Vornehmen des Erstlings der Nationen, zu denen das Haus Israel kommt!

2 Geht hinüber nach Kalne[8]Kalne, akkadisch Kulano, ist eine Stadt östlich von Antiochien im nordwestlichen Syrien. und seht! Und geht von dort nach Hamat, der großen {Stadt} , und steigt hinab nach Gat der Philister! Sind sie besser als diese Königreiche, oder ist ihr Gebiet größer als euer Gebiet[1]Andere lesen mit Textänderung: Seid ihr besser als …, oder ist euer Gebiet größer als ihr Gebiet?

3 Ihr, die ihr den Tag des Unglücks hinausschiebt und die Herrschaft der Gewalt[2]w. das Thronen der Gewalttat; o. ein gewaltsames Ende herbeiführt.

4 Sie liegen auf Elfenbeinlagern und räkeln sich auf ihren Ruhebetten. Sie essen Fettschafe von der Herde und Kälber aus dem Maststall.

5 Sie faseln zum Klang der Harfe, denken sich wie David Musikinstrumente aus.

6 Sie trinken Wein aus Schalen und salben sich mit den besten Ölen, aber über den Zusammenbruch Josefs sind sie nicht bekümmert[3]w. nicht krank.

7 Darum ziehen sie jetzt gefangen an der Spitze der Weggeführten fort, und vorbei ist es mit dem Gejohle[4]w. und gewichen ist die Kultfeier der sich Räkelnden.

8 Der Herr, Herr, hat bei sich selbst geschworen, spricht der Herr, der Gott der Heerscharen[5]w. ist der Ausspruch des Herrn, des Gottes der Heerscharen: Ich verabscheue den Stolz Jakobs, und seine Paläste hasse ich. Und ich liefere die Stadt aus und alles, was sie erfüllt.

9 Und es wird geschehen, wenn zehn Männer in einem einzigen Haus übrig bleiben, sie müssen doch sterben.

10 Und hebt einen {dann} sein Verwandter und sein Bestatter auf, um die Leiche[6]w. Und hebt ihn sein Onkel und sein Verbrenner auf, um die Gebeine. – LXX: Und man nimmt seinen Verwandten und zwingt {ihn} , die Gebeine aus dem Haus hinauszuschaffen, und sagt zu dem, der im Innern des Hauses ist: Ist noch jemand bei dir? Und dieser sagt: Niemand! – dann wird er sagen: Still! Denn man darf den Herrn nicht beim Namen nennen.

11 Denn siehe, der Herr befiehlt, und man schlägt das große Haus in Trümmer und das kleine Haus in Splitter[7]w. in Risse.

12 Rennen Pferde denn auf Felsen, oder pflügt man {darauf} mit Rindern[8]Andere lesen mit anderer Wortabtrennung: oder pflügt man mit dem Rind das Meer? Ihr aber verwandelt das Recht in Gift und die Frucht der Gerechtigkeit in Wermut.

13 {Wehe denen, } die sich über Lo-Dabar[9]Ein Ort im Grenzgebiet zu den Ammonitern. Lo-Dabar heißt: kein Wort, o. keine Sache, hier etwa: Nicht-der-Rede-wert freuen, die sagen: Haben wir uns nicht mit unserer Kraft Karnajim[10]eine Stadt im Ostjordanland (unter Jerobeam II. zurückerobert) ; Karnajim heißt zugleich: Hörner; d. i. Macht genommen?

14 Ja siehe, ich lasse gegen euch, Haus Israel, eine Nation aufstehen, spricht der Herr, der Gott der Heerscharen[5]w. ist der Ausspruch des Herrn, des Gottes der Heerscharen; die werden euch bedrängen vom Zugang nach Hamat an bis zum Bach der Ebene[11]o. Steppe; hebr. Araba; d. h. wahrscheinlich bis zu dem Grenzfluss zwischen Moab und Edom.

Videos zu Amos 6 (EÜ, ELB)