EÜ, ELB online lesen
Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
Gottes Strafgericht: 51,1–14
1 So spricht der HERR: Siehe, ich erwecke gegen Babel und die Bewohner Chaldäas / den Geist eines Verwüsters.
2 Ich sende Fremde nach Babel; / sie werden es wie beim Worfeln aufwirbeln, / wenn sie es umzingeln am Tag des Unheils.
3 Der Bogenschütze spanne seinen Bogen gegen den Bogenschützen / und auch gegen den, der sich erhebt in seinem Brustpanzer. Schont seine jungen Männer nicht, / vollzieht an seinem ganzen Heer den Bann!
4 Erschlagene liegen herum im Land der Chaldäer, / Durchbohrte auf seinen Straßen.
5 Denn weder Israel noch Juda sind verwitwet, / nicht verlassen von ihrem Gott, / dem HERRN der Heerscharen, obwohl ihr Land voll von Schuld ist / gegen den Heiligen Israels.
6 Flieht mitten aus Babel! Jeder rette sein Leben! / Kommt nicht um wegen seiner Schuld! Denn es ist die Zeit der Vergeltung für den HERRN; / was Babel verübt hat, vergilt er ihm.
7 Babel war in der Hand des HERRN / ein goldener Becher, / der die ganze Erde berauschte. Von seinem Wein haben die Völker getrunken; / deshalb haben die Völker den Verstand verloren.
8 Jählings fällt Babel und wird zerschmettert. / Jammert laut darüber! Holt Balsam für seine Wunde, / vielleicht ist es zu heilen.
9 Wir wollten Babel Heilung bringen, / aber es war nicht zu heilen! Verlasst es! Gehen wir, jeder in sein Land! / Denn sein Gericht reicht bis zum Himmel hinauf, / ragt bis zu den Wolken empor.
10 Der HERR hat unsere gerechte Sache / ans Licht gebracht. Kommt, lasst uns in Zion erzählen, / was der HERR, unser Gott, getan hat!
11 Schärft die Pfeile, füllt die Köcher! / Der HERR hat den Geist der Könige von Medien erweckt; denn sein Plan richtet sich gegen Babel, / es zu vernichten. Ja, das ist die Vergeltung des HERRN, / die Vergeltung für seinen Tempel.
12 Errichtet ein Feldzeichen gegen Babels Mauern, / verstärkt die Wache! Stellt Posten auf, / legt Leute in den Hinterhalt! Denn der HERR hat seinen Plan gefasst / und er führt auch aus, / was er den Bewohnern Babels angekündigt hat.
13 Die du an großen Wassern wohnst, so reich an Schätzen, / dein Ende ist gekommen, dein Maß ist voll.
14 Geschworen hat der HERR der Heerscharen bei sich selbst: / Wenn ich dich auch mit Menschen angefüllt habe wie mit Heuschrecken, / stimmt man doch den Kampfruf gegen dich an.
Gott Israels und Schöpfer der Welt: 51,15–19
15 Er hat die Erde erschaffen durch seine Kraft, / den Erdkreis gegründet durch seine Weisheit, / durch seine Einsicht den Himmel ausgespannt.
16 Lässt er seine Stimme ertönen, / rauschen die Wasser am Himmel. Wolken führt er herauf vom Rand der Erde; / er lässt es blitzen und regnen, / aus seinen Kammern entsendet er den Wind.
17 Töricht steht jeder Mensch da, ohne Erkenntnis, / beschämt jeder Goldschmied mit seinem Götzenbild; denn sein Gussbild ist Trug, / kein Atem ist in ihnen.
18 Nichtig sind sie, ein Spottgebilde. / Zur Zeit ihrer Heimsuchung gehen sie zugrunde.
19 Anders der Gott, der Jakobs Anteil ist. / Denn er ist der Schöpfer des Alls / und des Stammes, der sein Erbbesitz ist. / HERR der Heerscharen ist sein Name.
Babel als Hammer Gottes: 51,20–24
20 Ein Hammer warst du mir, Waffe für den Krieg. / Mit dir zerschlug ich Völker, / mit dir vernichtete ich Königreiche,
21 mit dir zerschlug ich das Ross und seinen Reiter, / mit dir zerschlug ich den Wagen und seinen Fahrer,
22 mit dir zerschlug ich Mann und Frau, / mit dir zerschlug ich Greis und Kind, / mit dir zerschlug ich Knabe und Mädchen,
23 mit dir zerschlug ich den Hirten und seine Herde, / mit dir zerschlug ich den Bauern und sein Gespann, / mit dir zerschlug ich Statthalter und Vorsteher.
24 Aber ich übe Vergeltung an Babel und an allen Bewohnern Chaldäas / für alles Böse, das sie an Zion vor euren Augen verübten - Spruch des HERRN.
Strafe und endgültige Vernichtung: 51,25–58
25 Siehe, ich gehe gegen dich vor, / du Berg des Verderbens, / der die ganze Erde verdarb - Spruch des HERRN. Ich strecke meine Hand gegen dich aus, / ich wälze dich weg von den Felsen / und mache dich zum ausgebrannten Berg.
26 Man wird von dir keinen Schlussstein / und keinen Grundstein mehr holen, denn Wüste bleibst du für immer / - Spruch des HERRN.
27 Errichtet ein Feldzeichen auf der Erde, / stoßt ins Widderhorn unter den Völkern! Weiht Nationen gegen sie, / ruft Königreiche herbei gegen sie, Ararat, Minni und Aschkenas! / Bestimmt einen, der den Krieg gegen sie plant, lasst Rosse anrücken, / borstigen Heuschrecken gleich!
28 Weiht Nationen gegen sie, / die Könige von Medien, seine Statthalter und alle seine Vorsteher / und das ganze Land ihrer Herrschaft!
29 Da bebt und zittert die Erde, / wenn sich an Babel die Pläne des HERRN erfüllen, das Land von Babel zur Wüste zu machen, / wo niemand mehr wohnt.
30 Die Helden Babels geben den Kampf auf / und hocken in ihren Burgen. Ihre Kraft ist versiegt, / sie sind wie Frauen geworden. Seine Wohnungen steckt man in Brand, / seine Riegel zerbricht man.
31 Läufer über Läufer stürmt heran, / Bote über Bote, um dem König von Babel zu melden, / seine Stadt sei von allen Seiten her eingenommen,
32 die Flussübergänge seien besetzt, / die Verteidigungsanlagen im Feuer verbrannt, / die Krieger entmutigt.
33 Denn so spricht der HERR der Heerscharen, / der Gott Israels: Die Tochter Babel gleicht einem Dreschplatz, / wenn er festgestampft wird; noch eine kurze Zeit, / dann ist für sie die Erntezeit da.
34 Nebukadnezzar, der König von Babel, / hat mich gefressen und ausgesaugt / und mich dann beiseitegestellt wie ein leeres Gefäß. Wie ein Ungeheuer hat er mich verschlungen, / hat sich den Bauch gefüllt / mit meinen Köstlichkeiten und mich dann ausgespült.
35 Was ich an Unrecht und Schaden erlitt, / komme über Babel!, / soll die Bewohnerin Zions sagen. Mein Blut komme über die Bewohner Chaldäas!, / soll Jerusalem sagen.
36 Darum - so spricht der HERR: Siehe, ich führe deinen Rechtsstreit / und werde dir Vergeltung verschaffen. Ich lasse sein Meer vertrocknen / und seine Quelle versiegen.
37 Babel wird ein Trümmerhaufen, / eine Behausung für die Schakale, Entsetzen und Spott, / wo niemand mehr wohnt.
38 Alle zusammen brüllen sie wie Löwen, / knurren wie junge Löwen.
39 Wenn sie in Gier brennen, bereite ich ihr Gelage / und mache sie betrunken, dass sie lustig werden, in ewigen Schlaf sinken / und nie mehr erwachen - Spruch des HERRN.
40 Ich führe sie hinab wie Lämmer zum Schlachten, / wie Widder und Böcke.
41 Wie ist Scheschach eingenommen und erobert / der Ruhm der ganzen Erde! Wie ist Babel zum Entsetzen geworden / unter den Völkern!
42 Das Meer überflutet Babel, / von seinen tosenden Wogen wird es bedeckt.
43 Seine Städte werden zur Wüste, / ein Land der Dürre und Steppe, wo niemand wohnt / und wo kein Menschenkind mehr hindurchzieht.
44 Den Bel von Babel suche ich heim / und entreiße seinem Rachen, was er verschlungen hat. Die Völker strömen nicht mehr zu ihm. / Auch die Mauer von Babel ist gefallen. -
45 Zieh weg aus seiner Mitte, mein Volk! / Jeder rette sein Leben vor dem glühenden Zorn des HERRN.
46 Euer Herz soll nicht verzagen. / Fürchtet euch nicht bei dem Gerücht, das man im Land hört - man wird im einen Jahr dieses / und im andern Jahr jenes Gerücht hören -, und wenn Gewalttat im Land regiert / und Herrscher gegen Herrscher steht!
47 Darum siehe, es kommen Tage, / da suche ich die Götzen Babels heim; sein ganzes Land wird zuschanden / und alle seine Erschlagenen liegen gefallen in seiner Mitte.
48 Dann jubeln Himmel und Erde / und alles, was in ihnen ist, über Babel, wenn von Norden her die Verwüster einfallen / - Spruch des HERRN.
49 Auch Babel muss fallen für die Erschlagenen Israels, / wie die Erschlagenen der ganzen Erde für Babel gefallen sind.
50 Ihr, die ihr dem Schwert entronnen seid, / zieht weg, bleibt nicht stehen! Denkt in der Ferne an den HERRN / und Jerusalem steige auf in eurem Herzen!
51 Schämen müssen wir uns; / denn Schmach mussten wir hören. Schamröte bedeckt unser Gesicht; / denn Fremde sind gekommen / über die Heiligtümer des Hauses des HERRN.
52 Darum siehe, es kommen Tage / - Spruch des HERRN -, da suche ich seine Götzen heim / und in seinem ganzen Land röcheln Erschlagene.
53 Auch wenn Babel bis zum Himmel aufsteigt / und sich in unzugänglicher Höhe verschanzt, / so werden doch auf meinen Wink die Verwüster über es kommen - Spruch des HERRN.
54 Horch, Schreien von Babel her / und großer Zusammenbruch im Land der Chaldäer!
55 Denn der HERR verwüstet Babel / und macht seinem lauten Lärmen ein Ende. Die Wogen der Verwüster brausen wie gewaltige Wasser, / es ertönt der Lärm ihrer Stimme.
56 Ja, der Verwüster kommt über Babel. / Seine Helden werden gefangen genommen, / ihre Bogen zerbrochen. Denn der HERR ist ein Gott der Vergeltung; / er vergilt genau.
57 Die Fürsten und Weisen Babels, / seine Statthalter, seine Vorsteher und seine Kriegshelden mache ich betrunken, in ewigen Schlaf sollen sie sinken / und nie mehr erwachen - Spruch des Königs, / HERR der Heerscharen ist sein Name.
58 So spricht der HERR der Heerscharen: Die breiten Mauern von Babel werden geschleift bis auf den Grund, / seine hohen Tore werden im Feuer verbrannt. So mühen sich Völker für nichts, / Nationen plagen sich ab für das Feuer.
Geschichtlicher Nachtrag: 51,59–64
59 Das Wort, das der Prophet Jeremia dem Seraja, dem Sohn Nerijas, des Sohnes Machsejas, befohlen hat, als dieser mit Zidkija, dem König von Juda, in dessen viertem Regierungsjahr nach Babel reiste. Seraja war Quartiermeister.
60 Jeremia hatte all das Unheil, das über Babel kommen sollte, auf eine Buchrolle geschrieben, alle diese Worte, die über Babel aufgeschrieben sind.
61 Und Jeremia sagte zu Seraja: Wenn du nach Babel kommst, sieh zu, dass du alle diese Worte laut vorliest.
62 Dann sag: HERR, du selbst hast diesem Ort angedroht, ihn zu vernichten, sodass niemand mehr darin wohnt, weder Mensch noch Vieh; für immer soll er zur Wüste werden.
63 Und es soll sein: Sobald du diese Buchrolle zu Ende gelesen hast, binde an sie einen Stein und wirf sie mitten in den Eufrat!
64 Und sprich dabei: So soll Babel versinken und nicht wieder hochkommen, wegen des Unheils, das ich über die Stadt bringe. Ja, Nationen plagen sich ab für nichts. So weit die Worte Jeremias.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Ausspruch über Babel: Seine Macht und sein Sturz, seine Schuld und Strafe
1 So spricht der Herr: Siehe, ich erwecke gegen Babel und gegen die Bewohner von Leb Kamai[10]d. h. Herz meiner Widersacher; d. i. eine Verschlüsselung für »Chaldäa« einen Geist des Verderbens[11]o. Verderben bringenden Wind.
2 Und ich sende nach Babel Fremde[12]LXX und die lat. Üs. : Worfler, die es worfeln[13]o. zerstreuen und sein Land ausleeren werden. Denn sie gehen ringsumher gegen es vor am Tag des Unheils.
3 Der Schütze spanne seinen Bogen gegen den, der da spannt, und gegen den, der sich in seinem Panzer erhebt! Und habt kein Mitleid mit seinen jungen Männern, vollstreckt den Bann an seinem ganzen Heer!
4 Und Erschlagene sollen fallen im Land der Chaldäer und Durchbohrte auf seinen Straßen.
5 Denn nicht verwitwet ist Israel noch Juda von seinem Gott, von dem Herrn der Heerscharen; denn deren Land ist voll Schuld wegen des Heiligen Israels.
6 Flieht aus Babel hinaus und rettet euch, jeder {rette} sein Leben[14]o. seine Seele, dass ihr in seiner Schuld nicht umkommt[15]o. haltet nicht still in seiner Schuld! Denn es ist die Zeit der Rache des Herrn; was es getan hat, vergilt er ihm.
7 Babel war ein goldener Becher in der Hand des Herrn, der die ganze Erde berauschte. Von seinem Wein haben die Nationen getrunken, darum sind die Nationen wie toll geworden.
8 Plötzlich ist Babel gefallen und zertrümmert. Jammert über es! Holt Balsam für seinen Schmerz! Vielleicht wird es geheilt werden!
9 »Wir haben Babel heilen wollen, aber es war nicht zu heilen. Verlasst es und lasst uns jeder in sein Land ziehen! Denn sein Gericht reicht bis an den Himmel und erhebt sich bis zu den Wolken.«
10 Der Herr hat unsere Gerechtigkeiten ans Licht gebracht. Kommt und lasst uns in Zion die Tat des Herrn, unseres Gottes, erzählen!
11 Schärft die Pfeile, fasst die Schilde! Der Herr hat den Geist der Könige von Medien erweckt. Denn gegen Babel ist sein Plan {gerichtet} , es zu zerstören; denn es ist die Rache des Herrn, die Rache für seinen Tempel.
12 Richtet das Feldzeichen gegen die Mauern von Babel auf, verschärft die Bewachung[1]o. Belagerung, stellt Wächter auf, bereitet die Hinterhalte! Denn wie der Herr es sich vorgenommen, so führt er aus, was er über die Bewohner von Babel geredet hat.
13 Die du an vielen Wassern wohnst, reich an Schätzen, dein Ende ist gekommen, das Maß deines ungerechten Gewinns[2]w. die Elle deines Schnittes; d. h. viell. auch: die Elle, mit der dein Leben abgeschnitten wird.
14 Der Herr der Heerscharen hat bei sich selbst geschworen: Wenn ich dich auch mit Menschen angefüllt habe wie mit Heuschrecken[3]hebr. jäläq; das sind kriechende, noch ungeflügelte Heuschrecken, so wird man doch Triumphgeschrei[4]o. den Kriegsruf über dich anstimmen.
15 Er ist es, der die Erde gemacht hat durch seine Kraft, der den Erdkreis gegründet durch seine Weisheit und den Himmel ausgespannt durch seine Einsicht,
16 auf dessen Befehl sich die Menge des Wassers am Himmel ergießt[5]T. ; andere üs. mit Textänderung: Wenn er die Stimme erhebt, {gibt es} Wasserrauschen am Himmel; Mas. T. : Bei der Stimme seines Erhebens {gibt es} eine Menge (o. ein Rauschen) des Wassers am Himmel, der Wolken aufsteigen lässt vom Ende der Erde, Blitze macht für den Regen und den Wind aus seinen Kammern[6]w. aus seinen Vorräten o. Vorratskammern herauslässt!
17 Dumm steht da jeder Mensch, ohne Erkenntnis, beschämt jeder Goldschmied wegen des Götterbildes. Denn Lüge sind seine gegossenen Bilder, Leben haben sie nicht[7]o. Denn ein Trugbild hat er gegossen, es ist kein Atem darin.
18 Ein Nichts sind sie, ein Werk zum Gespött: zur Zeit ihrer Heimsuchung sind sie verloren.
19 Jakobs Anteil ist nicht wie diese. Denn er {, der Herr, } ist es, der das All gebildet hat und den Stamm seines Erbteils[8]viell. ist zu lesen wie Kap.10,16: Israel ist der Stamm seines Erbteils. Jahwe der Heerscharen ist sein Name.
20 Du bist mir ein Hammer, eine Kriegswaffe, und mit dir zerhämmere ich Nationen, und mit dir zerstöre ich Königreiche,
21 und mit dir zerhämmere ich Ross und Reiter, und mit dir zerhämmere ich den Wagen und seinen Lenker[9]w. und den darauf Fahrenden,
22 und mit dir zerhämmere ich Mann und Frau, und mit dir zerhämmere ich Greis und Knaben, und mit dir zerhämmere ich Jüngling und die Jungfrau,
23 und mit dir zerhämmere ich den Hirten und seine Herde, und mit dir zerhämmere ich den Bauern und sein Gespann, und mit dir zerhämmere ich Statthalter und Befehlshaber.
24 Und ich will Babel und allen Bewohnern Chaldäas all ihr Böses, das sie an Zion verübt haben, vor euren Augen vergelten, spricht der Herr[10]w. ist der Ausspruch des Herrn.
25 Siehe, ich will an dich, spricht der Herr[10]w. ist der Ausspruch des Herrn, du Berg des Verderbens, der die ganze Erde verdirbt[11]o. verdarb. Und ich will meine Hand gegen dich ausstrecken und dich von den Felsen hinabwälzen und dich zu einem verbrannten Berg machen,
26 sodass man von dir weder Eckstein noch Grundstein nehmen kann. Denn eine ewige Trümmerstätte[12]w. ewige Einöden sollst du sein, spricht der Herr[10]w. ist der Ausspruch des Herrn.
27 Richtet das Feldzeichen im Land auf, stoßt ins Horn unter den Nationen! Heiligt Nationen gegen es {zum Krieg} , ruft gegen es die Königreiche Ararat, Minni[1]d. i. ein Name von Armenien und Aschkenas[2]d. i. eine Landschaft in der Nähe von Armenien herbei! Bestellt Kriegsoberste[3]d. i. ein assyr. Beamtentitel; w. Schreiber; hier aber im Gegensatz zu Nah3,17 militärisch gemeint gegen es, lasst Pferde heraufziehen wie furchtbare[4]o. borstige Heuschrecken[5]hebr. jäläq; das sind kriechende, noch ungeflügelte Heuschrecken!
28 Heiligt Nationen gegen es {zum Krieg} , die Könige von Medien, dessen Statthalter und alle seine Befehlshaber und das ganze Land ihrer[6]w. seiner; d. i. des obersten Königs der Meder Herrschaft!
29 Da erbebt und erzittert die Erde. Denn die Pläne des Herrn erfüllen sich gegen Babel, um das Land Babel zu einer Wüste[7]o. zum Schreckensort zu machen, ohne Bewohner.
30 Babels Helden haben aufgehört zu kämpfen, sie sitzen in den Bergfestungen. Versiegt ist ihre Kraft, sie sind zu Weibern geworden. Man hat ihre Wohnungen angezündet, ihre Riegel sind zerbrochen.
31 Ein Läufer läuft dem anderen entgegen[8]w. entgegen einem Läufer; d. h. sie kommen von allen Seiten her und der Bote dem Boten, um dem König von Babel die Botschaft zu bringen, dass seine Stadt von allen Seiten her eingenommen ist.
32 Und die Übergänge sind besetzt, und die Festungen[9]o. Schilfteiche hat man mit Feuer ausgebrannt, und die Kriegsleute sind vor Schrecken erstarrt. –
33 Denn so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Die Tochter Babel ist wie eine Tenne zur Zeit, da man sie stampft. Noch kurze Zeit[10]w. Um ein Kleines, dann kommt die Zeit der Ernte für sie.
34 Nebukadnezar, der König von Babel, hat mich gefressen, hat mich vernichtet, hat mich weggestellt als leeres Gefäß[11]d. h. menschenleer gemacht. Er verschlang mich wie ein Ungeheuer, füllte seinen Bauch mit meinen Leckerbissen, stieß mich fort.
35 Die an mir {begangene} Gewalttat und meine Zerfleischung[12]w. Fleisch komme über Babel – soll die Bewohnerin von Zion sagen – und mein Blut über die Bewohner von Chaldäa, soll Jerusalem sagen.
36 Darum, so spricht der Herr: Siehe, ich will deinen Rechtsstreit führen und deine Rache vollziehen, und ich werde sein Meer[13]d. i. eine im Altertum gebräuchliche Bezeichnung für große Ströme; hier ist der Euphrat gemeint; vgl. Anm. zu Jes18,2 und 19,5 austrocknen und seine Quelle versiegen lassen.
37 Und Babel soll zum Steinhaufen, zur Wohnung der Schakale, zum Entsetzen und zum Gezisch[14]Gemeint ist wohl ein Pfeifen oder Zischen, das angesichts eines erschreckenden Anblicks Verachtung oder Furcht ausdrücken soll. werden, ohne Bewohner.
38 Sie brüllen alle zusammen wie Junglöwen, knurren wie die Jungen der Löwinnen.
39 Wenn sie erhitzt sind, richte ich ihnen ein Trinkgelage an und mache sie betrunken, sodass sie jubeln und entschlafen zu ewigem Schlaf und nicht mehr erwachen, spricht der Herr[15]w. ist der Ausspruch des Herrn.
40 Wie Lämmer führe ich sie zur Schlachtung hinab, wie Widder zusammen mit den Böcken. –
41 Wie ist Scheschach[16]Das ist ein durch Wortspiel entstandener Name für Babel. eingenommen und der Ruhm der ganzen Erde erobert! Wie ist Babel zum Entsetzen geworden unter den Nationen!
42 Das Meer ist heraufgestiegen über Babel; mit dem Brausen seiner Wellen ist es bedeckt.
43 Seine Städte sind zur Wüste[7]o. zum Schreckensort geworden, ein dürres Land und eine Steppe, ein Land, worin niemand wohnt und durch das kein Menschenkind zieht.
44 Und ich werde den Bel zu Babel heimsuchen und aus seinem Maul herausnehmen, was er verschlungen hat; und Nationen sollen nicht mehr zu ihm strömen. Auch die Mauer von Babel ist gefallen.
45 Zieht aus ihm hinaus, mein Volk, und rettet euch, jeder sein Leben, vor der Zornesglut des Herrn!
46 Und dass euer Herz nicht zaghaft werde und ihr euch nicht fürchtet vor der Nachricht, die im Land vernommen wird! Denn in dem einen Jahr kommt diese Nachricht und in dem Jahr danach jene Nachricht. Und Gewalttat ist im Land, Herrscher {folgt} auf Herrscher.
47 Darum siehe, Tage kommen, da werde ich die Götterbilder Babels heimsuchen. Sein ganzes Land wird zuschanden werden, und alle seine Erschlagenen werden in seiner Mitte fallen.
48 Und Himmel und Erde, und alles, was in ihnen ist, werden jubeln über Babel. Denn von Norden her kommen ihm die Verwüster, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn.
49 Wie Babel darauf ausging, dass Erschlagene Israels fielen, so fallen wegen Babel Erschlagene {auf} der ganzen Erde. –
50 Ihr, {die} dem Schwert Entkommenen, geht, bleibt nicht stehen! Denkt an den Herrn aus der Ferne, und Jerusalem komme euch in den Sinn! –
51 Wir sind beschämt, denn wir haben Verhöhnung gehört; Schmach hat unser Gesicht bedeckt. Denn Fremde sind über die Heiligtümer des Hauses des Herrn gekommen. –
52 Darum siehe, Tage kommen, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn, da ich seine Götzenbilder heimsuchen werde. Und tödlich Verwundete werden stöhnen in seinem ganzen Land.
53 Wenn auch Babel bis zum Himmel hinaufstiege und seine starke Höhe unersteigbar machte, so würden ihm von mir her {doch} Verwüster kommen, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn.
54 Horch! Ein Geschrei aus Babel und großer Zusammenbruch vom Land der Chaldäer her!
55 Denn der Herr verwüstet Babel und lässt aus ihm den lauten Schall verloren gehen. Und es brausen seine Wogen wie gewaltige Wasser, es ertönt der Schall ihres Tosens.
56 Denn über es, über Babel, kommt ein Verwüster. Und seine Helden werden gefangen, ihre Bogen sind zerbrochen. Denn ein Gott der Vergeltung ist der Herr, er wird bestimmt vergelten.
57 Und ich mache seine Obersten betrunken und seine Weisen, seine Statthalter und seine Befehlshaber und seine Helden, dass sie entschlafen zu ewigem Schlaf und nicht mehr erwachen, spricht der König[2]w. ist der Ausspruch des Königs, Herr der Heerscharen ist sein Name.
58 So spricht der Herr der Heerscharen: Die Mauern des großen Babel[3]o. Die weiten Mauern von Babel sollen vollständig geschleift und seine hohen Tore mit Feuer verbrannt werden. – Und so mühen sich Völker für nichts und Völkerschaften fürs Feuer, und sie ermüden.
Jeremias Anweisung, die Unheilsschrift über Babel nach ihrer Verlesung im Euphrat zu versenken
59 Das Wort, das der Prophet Jeremia Seraja, dem Sohn Nerijas, des Sohnes Machsejas, befahl, als der mit Zedekia, dem König von Juda, im vierten Jahr seiner Regierung nach Babel zog; Seraja war Reisemarschall[4]w. Oberster des Ruheortes.
60 Und Jeremia schrieb in ein einziges Buch all das Unheil, das über Babel kommen sollte, alle diese Worte, die gegen Babel geschrieben sind.
61 Und Jeremia sagte zu Seraja: Wenn du nach Babel kommst, so sieh zu und lies all diese Worte
62 und sprich: Herr, du selbst hast gegen diesen Ort geredet, dass du ihn ausrotten wirst, sodass kein Bewohner mehr darin sein soll, weder Mensch noch Vieh, sondern dass er zu einer ewigen Trümmerstätte[5]w. zu ewigen Einöden werden soll.
63 Und es soll geschehen, wenn du dieses Buch zu Ende gelesen hast, so binde einen Stein daran und wirf es mitten in den Euphrat
64 und sage: So wird Babel versinken und nicht wieder hochkommen wegen des Unheils, das ich über es bringe; und sie werden ermüden. Bis hierher {gehen} die Worte Jeremias.
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