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Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
Verheißung des Sprosses Davids: 23,1–8
1 Weh den Hirten, die die Schafe meiner Weide zugrunde richten und zerstreuen - Spruch des HERRN.
2 Darum - so spricht der HERR, der Gott Israels, über die Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Schafe zerstreut und sie versprengt und habt euch nicht um sie gekümmert. Jetzt kümmere ich mich bei euch um die Bosheit eurer Taten - Spruch des HERRN.
3 Ich selbst aber sammle den Rest meiner Schafe aus allen Ländern, wohin ich sie versprengt habe. Ich bringe sie zurück auf ihre Weide und sie werden fruchtbar sein und sich vermehren.
4 Ich werde für sie Hirten erwecken, die sie weiden, und sie werden sich nicht mehr fürchten und ängstigen und nicht mehr verloren gehen - Spruch des HERRN.
5 Siehe, Tage kommen - Spruch des HERRN -, da werde ich für David einen gerechten Spross erwecken. Er wird als König herrschen und weise handeln und Recht und Gerechtigkeit üben im Land.
6 In seinen Tagen wird Juda gerettet werden, Israel kann in Sicherheit wohnen. Man wird ihm den Namen geben: Der HERR ist unsere Gerechtigkeit.
7 Darum siehe, Tage kommen - Spruch des HERRN -, da sagt man nicht mehr: So wahr der HERR lebt, der die Söhne Israels aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat!,
8 sondern: So wahr der HERR lebt, der die Nachkommen des Hauses Israel aus dem Nordland und aus allen Ländern, in die er sie verstoßen hatte, heraufgeführt und zurückgebracht hat! Dann werden sie auf ihrem eigenen Boden wohnen.
Gegen die falschen Propheten: 23,9–40
9 Über die Propheten: Mir bricht mein Herz in meinem Inneren, / alle meine Glieder zittern. Wie ein Betrunkener bin ich, / wie ein Mann, den der Wein überwältigt hat, / wegen des HERRN und seiner heiligen Worte:
10 Voll von Ehebrechern ist das Land; / ja, wegen des Fluches vertrocknet das Land, / sind die Weideplätze der Steppe verdorrt. Bosheit ist ihr Ziel, / Unrecht ihre Stärke.
11 Sogar Prophet und Priester sind ruchlose Frevler, / selbst in meinem Haus stoße ich auf ihre Bosheit / - Spruch des HERRN.
12 Deshalb wird ihr Weg für sie / wie ein schlüpfriger Pfad; sie stürzen in der Finsternis, / sie kommen darin zu Fall. Denn Unheil bringe ich über sie, / das Jahr ihrer Heimsuchung - Spruch des HERRN.
13 Zwar habe ich bei Samarias Propheten / Anstößiges gesehen: Sie prophezeiten im Namen des Baal / und verführten mein Volk Israel.
14 Aber bei den Propheten Jerusalems / sah ich Grauenhaftes: Sie brechen die Ehe, gehen mit Lügen um und bestärken die Bösen, / sodass keiner umkehrt von seiner Bosheit. Für mich sind sie alle wie Sodom / und die in Jerusalem wohnen, sind für mich wie Gomorra.
15 Darum - so spricht der HERR der Heerscharen gegen die Propheten: Ich gebe ihnen Wermut zu essen / und Giftwasser zu trinken; denn von den Propheten Jerusalems / ist Gottlosigkeit ausgegangen ins ganze Land.
16 So spricht der HERR der Heerscharen: / Hört nicht auf die Worte der Propheten, / die euch prophezeien! Sie betören euch nur; sie verkünden Visionen, / die aus dem eigenen Herzen stammen, / nicht aus dem Mund des HERRN.
17 Immerzu sagen sie denen, die mich verachten: / Der HERR hat geredet: Das Heil ist euch sicher!; und jedem, der der Verstocktheit seines Herzens folgt, / versprechen sie: Kein Unheil kommt über euch.
18 Doch wer hat an der Ratsversammlung des HERRN teilgenommen, / dass er sah und sein Wort hörte? Wer achtete auf sein Wort / und hörte es?
19 Siehe, der Sturm des HERRN, sein Grimm, bricht los. / Ein Wirbelsturm braust hinweg über die Köpfe der Frevler.
20 Der Zorn des HERRN hört nicht auf, / bis er die Pläne seines Herzens ausgeführt und vollbracht hat. / Am Ende der Tage werdet ihr es ganz begreifen.
21 Ich habe diese Propheten nicht ausgesandt, / dennoch laufen sie; ich habe nicht zu ihnen gesprochen, / dennoch weissagen sie.
22 Hätten sie an meiner Ratsversammlung teilgenommen, / so könnten sie meinem Volk meine Worte verkünden / und es zur Umkehr bewegen von seinem schlechten Weg / und von der Bosheit seiner Taten.
23 Bin ich nur ein Gott aus der Nähe - Spruch des HERRN - / und nicht auch ein Gott aus der Ferne?
24 Kann sich einer in Schlupfwinkeln verstecken, / sodass ich ihn nicht sähe? - Spruch des HERRN. Fülle ich nicht / Himmel und Erde aus? - Spruch des HERRN.
25 Ich habe gehört, was die Propheten reden, die in meinem Namen Lügen prophezeien und sprechen: Einen Traum habe ich gehabt, einen Traum.
26 Wie lange noch? Was haben sie im Sinn, die Propheten, die Lügen prophezeien und selbst erdachten Betrug?
27 Wollen sie meinen Namen bei meinem Volk in Vergessenheit bringen durch ihre Träume, die sie einander erzählen, wie ihre Väter meinen Namen wegen des Baal vergessen haben?
28 Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle seinen Traum; wer aber mein Wort hat, der verkünde mein Wort in Wahrheit! Was hat das Stroh mit dem Korn zu tun? - Spruch des HERRN.
29 Ist nicht mein Wort so: wie Feuer - Spruch des HERRN - und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert?
30 Darum, siehe, gehe ich gegen die Propheten vor - Spruch des HERRN -, die einander meine Worte stehlen.
31 Siehe, ich gehe gegen die Propheten vor - Spruch des HERRN -, die ihre Zunge gebrauchen, um Sprüche zu machen.
32 Siehe, ich gehe gegen die Propheten der Lügenträume vor - Spruch des HERRN -; sie erzählen Träume und verführen mein Volk durch ihre Lügen und ihr freches Geschwätz. Ich aber habe sie weder gesandt noch beauftragt und sie sind diesem Volk ganz unnütz - Spruch des HERRN.
33 Fragt dich dieses Volk oder ein Prophet oder ein Priester: Was ist der Last-Spruch des HERRN?, so antworte ihnen: Ihr selbst seid die Last und ich werfe euch ab - Spruch des HERRN.
34 Den Propheten aber, den Priester und das Volk, jeden, der sagt: Last-Spruch des HERRN, den suche ich heim samt seinem Haus - Spruch des HERRN.
35 Vielmehr sollt ihr so zueinander und untereinander sagen: Was hat der HERR geantwortet? oder: Was hat der HERR geredet?
36 Aber an den Ausdruck Last-Spruch des HERRN sollt ihr nicht mehr denken. Denn die Last ist für jeden sein eigenes Wort, weil ihr die Worte des lebendigen Gottes, des HERRN der Heerscharen, unseres Gottes, verdreht habt.
37 So soll man zum Propheten sagen: Was hat der HERR dir geantwortet? oder: Was hat der HERR gesagt?
38 Wenn ihr aber Last-Spruch des HERRN sagt, so sagt der HERR darauf: Weil ihr dieses Wort Last-Spruch des HERRN gebraucht, obwohl ich euch verbieten ließ, Last-Spruch des HERRN zu sagen,
39 darum hebe ich euch empor und werfe euch ab samt der Stadt, die ich euch und euren Vätern gegeben habe, weg von meinem Angesicht.
40 Ich verhänge über euch ewige Schande und ewige Schmach, die nie vergessen werden soll.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Weheruf über die falschen Hirten – Verheißung eines gerechten Königs
1 Wehe den Hirten, die die Schafe meiner Weide zugrunde richten und zerstreuen!, spricht der Herr[5]w. ist der Ausspruch des Herrn.
2 Darum, so spricht der Herr, der Gott Israels, über die Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Schafe zerstreut und sie vertrieben und habt nicht nach ihnen gesehen[6]o. euch ihrer nicht angenommen. Siehe, ich werde die Bosheit eurer Taten an euch heimsuchen, spricht der Herr[5]w. ist der Ausspruch des Herrn.
3 Und ich selbst werde den Rest meiner Schafe sammeln aus all den Ländern, wohin ich sie vertrieben habe. Und ich werde sie auf ihre Weideplätze zurückbringen. Da werden sie fruchtbar sein und sich mehren.
4 Und ich werde Hirten über sie erwecken, die werden sie weiden. Und sie sollen sich nicht mehr fürchten und nicht erschrecken noch vermisst werden, spricht der Herr[5]w. ist der Ausspruch des Herrn.
5 Siehe, Tage kommen, spricht der Herr[5]w. ist der Ausspruch des Herrn, da werde ich dem David einen gerechten Spross[7]o. einen rechtmäßigen Nachkommen erwecken. Der wird als König regieren und verständig handeln und Recht und Gerechtigkeit im Land üben.
6 In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel in Sicherheit wohnen. Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: »Der Herr, unsere Gerechtigkeit«.
7 Darum siehe, Tage kommen, spricht der Herr[5]w. ist der Ausspruch des Herrn, da wird man nicht mehr sagen: So wahr der Herr lebt, der die Söhne Israel aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat! –
8 sondern: So wahr der Herr lebt, der die Nachkommen des Hauses Israel heraufgeführt und sie gebracht hat aus dem Land des Nordens und aus all den Ländern, wohin ich sie vertrieben hatte! Und sie sollen in ihrem Land wohnen.
Aussprüche über die falschen Propheten
9 Über die Propheten: Gebrochen ist mein Herz in meinem Innern, es zittern alle meine Gebeine. Ich bin wie ein Betrunkener und wie ein Mann, den der Wein überwältigt hat, vor dem Herrn und wegen seiner heiligen Worte.
10 Denn das Land ist voll von Ehebrechern – denn wegen des Fluches[8]2 hebr. und 3 griech. Handschr. lesen: ihretwegen; d. h. wegen der Ehebrecher vertrocknet das Land, verdorren die Weideplätze der Steppe –, und ihr Lauf ist Bosheit, und ihre Stärke[9]o. Macht ist Unrecht.
11 Ja, selbst Propheten und Priester sind ruchlos. Sogar in meinem Haus habe ich ihre Bosheit gefunden, spricht der Herr[5]w. ist der Ausspruch des Herrn.
12 Darum wird ihnen ihr Weg sein wie schlüpfrige {Stellen, ein Weg, } auf dem sie in der Dunkelheit gestoßen werden und fallen; denn ich bringe Unheil über sie, das Jahr ihrer Heimsuchung, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn.
13 Auch bei den Propheten Samarias habe ich Anstößiges gesehen: Sie traten im {Namen des} Baal als Propheten auf und führten mein Volk Israel irre.
14 Aber bei den Propheten Jerusalems habe ich Schauderhaftes gesehen: Ehebrechen und in der Lüge leben! Und sie stärken {dabei noch} die Hände der Übeltäter, damit sie nicht umkehren, jeder von seiner Bosheit. Sie alle sind für mich wie Sodom und seine[2]d. i. Jerusalem Bewohner wie Gomorra.
15 Darum, so spricht der Herr der Heerscharen über die Propheten: Siehe, ich will sie mit Wermut speisen und sie mit giftigem Wasser tränken; denn von den Propheten Jerusalems ist Ruchlosigkeit ausgegangen über das ganze Land.
16 So spricht der Herr der Heerscharen: Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen. Sie täuschen euch, die Vision ihres Herzens reden sie, nichts {aber} aus dem Mund des Herrn.
17 Sie sagen stets zu denen, [3]LXX: die das Wort des Herrn verwerfendie mich verworfen haben: »Der Herr hat geredet[3]LXX: die das Wort des Herrn verwerfen: Ihr werdet Frieden haben«, und zu jedem, der in der Verstocktheit seines Herzens lebt, sagen sie: »Kein Unglück wird über euch kommen.«
18 Denn wer hat im Rat des Herrn gestanden, dass er sein Wort gesehen und gehört hätte? Wer hat auf sein Wort gelauscht und gehört?
19 Siehe, ein Sturmwind des Herrn, {sein} Grimm, ist hervorgebrochen, ein wirbelnder Sturmwind; auf den Kopf der Gottlosen wirbelt er herab.
20 Nicht wendet sich der Zorn des Herrn, bis er getan und bis er ausgeführt hat die Pläne seines Herzens. Am Ende der Tage werdet ihr das voll verstehen[4]w. das {mit} Verständnis verstehen.
21 Ich habe die Propheten nicht gesandt, und doch sind sie gelaufen. Ich habe nicht zu ihnen geredet, und doch haben sie geweissagt.
22 Hätten sie aber in meinem Rat gestanden, dann würden sie mein Volk meine Worte hören lassen und es abbringen von seinem bösen Weg und von der Bosheit seiner Taten.
23 Bin ich {nur} ein Gott aus der Nähe, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn, und nicht {auch} ein Gott aus der Ferne?
24 Oder kann sich jemand in Schlupfwinkeln verbergen, und ich, ich sähe ihn nicht?, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn. Bin ich es nicht, der den Himmel und die Erde erfüllt?, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn.
25 Ich habe gehört, was die Propheten sagen, die in meinem Namen Lüge weissagen und sprechen: Mir träumte, mir träumte!
26 Wie lange {noch} ? Haben die Propheten {etwa} im Sinn – sie, die Lüge weissagen und Propheten des Truges ihres Herzens sind –,
27 beabsichtigen sie {etwa} , meinen Namen bei meinem Volk in Vergessenheit zu bringen durch ihre Träume, die sie einer dem anderen erzählen, so wie ihre Väter meinen Namen über dem Baal vergaßen?
28 Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle den Traum! Wer aber mein Wort hat, rede mein Wort in Wahrheit[5]o. der verkündige mein Wort in Beständigkeit! Was hat das Stroh mit dem Korn gemeinsam?, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn.
29 Ist mein Wort nicht brennend wie Feuer, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert?
30 Darum siehe, ich will an die Propheten, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn, die einer vom anderen meine Worte stehlen.
31 Siehe, ich will an die Propheten, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn, die ihre {eigene} Zunge nehmen und sprechen: Ausspruch {des Herrn}.
32 Siehe, ich will an die, die Lügenträume weissagen, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn, und die sie erzählen und mein Volk irreführen mit ihren Lügen und mit ihrer Flunkerei! Ich aber, ich habe sie nicht gesandt und ihnen nichts befohlen. Sie nützen diesem Volk gar nichts, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn.
33 Und wenn dieses Volk oder ein Prophet oder ein Priester dich fragt: Was ist die Last[2]Der hebr. Ausdruck hat eine doppelte Bedeutung: »Last« und »wichtiger Ausspruch« (vgl. Jes13,1; 15,1). des Herrn? – dann sage zu ihnen: Ihr seid die Last! Aber ich[3]so mit anderer Wortabtrennung; Mas. T. : Was die Last ist? – Ja, ich werde euch abwerfen, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn.
34 Und der Prophet und der Priester und das Volk, die sagen: »Last des Herrn«, einen solchen Mann und sein Haus[4]d. h. seine Familie werde ich heimsuchen.
35 So sollt ihr sagen, jeder zu seinem Nächsten und jeder zu seinem Bruder: Was hat der Herr geantwortet? oder: Was hat der Herr geredet?
36 Aber das Wort »Last des Herrn« sollt ihr nicht mehr erwähnen[5]so mit LXX; Mas. T. : An das {Wort} »Last des Herrn« sollt ihr nicht mehr denken, denn die Last wird für jeden sein {eigenes} Wort sein. Denn ihr verdreht die Worte des lebendigen Gottes, des Herrn der Heerscharen, unseres Gottes.[6]Manche nehmen an, dass ein geringfügiger Schreibfehler vorliegt, und üs. : Ja, sollte sein Wort für einen Menschen eine Last sein, dass ihr die Worte … unseres Gottes verdreht habt?
37 So sollst du zum Propheten sagen: Was hat der Herr dir geantwortet? oder: Was hat der Herr geredet?
38 Wenn ihr aber sagt: »Last des Herrn« – darum, so spricht der Herr: Weil ihr dieses Wort sagt: »Last des Herrn«, obwohl ich euch habe ausrichten lassen[7]w. und ich {doch} zu euch gesandt habe mit den Worten: Ihr sollt nicht sagen: »Last des Herrn« –
39 darum, siehe, ich werde euch ganz vergessen[8]einige hebr. Handschr. , LXX, Vulg. und die syr. Üs. : ich will euch hochheben, ja {wie eine Last} hochheben und euch und die Stadt, die ich euch und euren Vätern gegeben habe, von meinem Angesicht verwerfen.
40 Und ich werde ewige Schmach auf euch legen und ewige Schande, die nicht vergessen wird.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen