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Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
Lehrgespräch über die Reinheit: 15,1–20
1 Da kamen von Jerusalem Pharisäer und Schriftgelehrte zu Jesus und sagten:
2 Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung der Alten? Denn sie waschen sich nicht ihre Hände, wenn sie essen.
3 Er entgegnete ihnen: Warum übertretet denn ihr Gottes Gebot um eurer Überlieferung willen?
4 Gott hat doch gesagt: Ehre Vater und Mutter! und: Wer Vater oder Mutter schmäht, soll mit dem Tod bestraft werden.
5 Ihr aber meint: Wer zu Vater oder Mutter sagt: Was ich dir schulde, sei eine Opfergabe!,
6 der braucht seinen Vater oder seine Mutter nicht mehr zu ehren. Damit habt ihr Gottes Wort um eurer Überlieferung willen außer Kraft gesetzt.
7 Ihr Heuchler! Treffend hat der Prophet Jesaja über euch gesagt:
8 Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, / sein Herz aber ist weit weg von mir.
9 Vergeblich verehren sie mich; / was sie lehren, sind Satzungen von Menschen.
10 Und er rief die Leute zu sich und sagte: Hört und begreift:
11 Nicht das, was durch den Mund in den Menschen hineinkommt, macht ihn unrein, sondern was aus dem Mund des Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.
12 Da kamen die Jünger zu ihm und sagten: Weißt du, dass die Pharisäer, die dein Wort gehört haben, empört sind?
13 Er antwortete ihnen: Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat, wird ausgerissen werden.
14 Lasst sie, es sind blinde Blindenführer. Und wenn ein Blinder einen Blinden führt, werden beide in eine Grube fallen.
15 Da sagte Petrus zu ihm: Erkläre uns dieses Rätselwort!
16 Er antwortete: Begreift auch ihr noch nicht?
17 Versteht ihr nicht, dass alles, was durch den Mund hineinkommt, in den Magen gelangt und dann wieder ausgeschieden wird?
18 Was aber aus dem Mund herauskommt, das kommt aus dem Herzen und das macht den Menschen unrein.
19 Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugenaussagen und Lästerungen.
20 Das ist es, was den Menschen unrein macht; aber mit ungewaschenen Händen essen macht den Menschen nicht unrein.
Der Glaube der heidnischen Frau: 15,21–28
21 Jesus ging weg von dort und zog sich in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück.
22 Und siehe, eine kanaanäische Frau aus jener Gegend kam zu ihm und rief: Hab Erbarmen mit mir, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter wird von einem Dämon gequält.
23 Jesus aber gab ihr keine Antwort. Da traten seine Jünger zu ihm und baten: Schick sie fort, denn sie schreit hinter uns her!
24 Er antwortete: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt.
25 Doch sie kam, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, hilf mir!
26 Er erwiderte: Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den kleinen Hunden vorzuwerfen.
27 Da entgegnete sie: Ja, Herr! Aber selbst die kleinen Hunde essen von den Brotkrumen, die vom Tisch ihrer Herren fallen.
28 Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Es soll dir geschehen, wie du willst. Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt.
Viele Heilungen: 15,29–31
29 Jesus zog von dort weiter und kam an den See von Galiläa. Er stieg auf einen Berg und setzte sich.
30 Da kamen viele Menschen zu ihm und brachten Lahme, Blinde, Verkrüppelte, Stumme und viele andere Kranke; sie legten sie ihm zu Füßen und er heilte sie,
31 sodass die Menschen staunten, als sie sahen, dass Stumme redeten, Verkrüppelte gesund wurden, Lahme gehen und Blinde sehen konnten. Und sie priesen den Gott Israels.
Die Speisung der Viertausend: 15,32–39
32 Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sonst brechen sie auf dem Weg zusammen.
33 Da sagten die Jünger zu ihm: Wo sollen wir in dieser Wüste so viel Brot hernehmen, um so viele Menschen satt zu machen?
34 Jesus sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben - und ein paar Fische.
35 Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen.
36 Und er nahm die sieben Brote und die Fische, sprach das Dankgebet, brach sie und gab sie den Jüngern und die Jünger gaben sie den Menschen.
37 Und alle aßen und wurden satt. Und sie sammelten die übrig gebliebenen Stücke ein, sieben Körbe voll.
38 Es waren viertausend Männer, die gegessen hatten, dazu noch Frauen und Kinder.
39 Danach schickte er die Menge nach Hause, stieg ins Boot und fuhr in die Gegend von Magadan.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Gottes Gebot steht höher als menschliche Überlieferung – Verunreinigung des Menschen
1 Dann kommen Pharisäer und Schriftgelehrte von Jerusalem zu Jesus und sagen:
2 Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung[4]Vorschriften, die über das Gesetz hinaus das Leben bis ins Einzelne regelten und einengten und mit denen sich besonders die Schriftgelehrten beschäftigten; die Pharisäer bemühten sich, die Überlieferungen genau zu halten. der Ältesten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen.
3 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Warum übertretet auch ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen?
4 Denn Gott hat gesagt: »Ehre den Vater und die Mutter!«, und: »Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben.«
5 Ihr aber sagt: Wer zum Vater oder zur Mutter spricht: Eine Opfergabe {sei das} , was du von mir an Nutzen haben würdest,
6 der braucht seinen Vater {oder seine Mutter} nicht zu ehren; und ihr habt {so} das Wort Gottes ungültig gemacht um eurer Überlieferung willen.
7 Heuchler! Treffend hat Jesaja über euch geweissagt, indem er spricht:
8 »Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir.
9 Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren.«
10 Und er rief die Volksmenge herbei und sprach zu ihnen: Hört und versteht!
11 Nicht was in den Mund hineingeht, verunreinigt den Menschen, sondern was aus dem Mund herausgeht, das verunreinigt den Menschen.
12 Dann traten die Jünger hinzu und sprachen zu ihm: Weißt du, dass die Pharisäer Anstoß genommen haben, als sie das Wort hörten?
13 Er aber antwortete und sprach: Jede Pflanze, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird ausgerissen werden.
14 Lasst sie! Sie sind blinde Leiter der Blinden. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen.
15 Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: Deute uns dieses Gleichnis!
16 Er aber sprach: Seid auch ihr noch unverständig?
17 Begreift ihr nicht, dass alles, was in den Mund hineingeht, in den Bauch geht und in den Abort ausgeworfen wird?
18 Was aber aus dem Mund herausgeht, kommt aus dem Herzen hervor, und das verunreinigt den Menschen.
19 Denn aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken: Mord[5]Im Griech. stehen die Wörter »Mord« bis »Diebstahl« in der Mehrzahl., Ehebruch, Unzucht[6]o. Hurerei, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen;
20 diese Dinge sind es, die den Menschen verunreinigen, aber mit ungewaschenen Händen zu essen, verunreinigt den Menschen nicht.
Heilung der Tochter der kanaanäischen Frau
21 Und Jesus ging von dort weg und zog sich in die Gegenden von Tyrus und Sidon zurück;
22 und siehe, eine kanaanäische Frau, die aus jenem Gebiet herkam, schrie und sprach: Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids! Meine Tochter ist schlimm besessen.
23 Er aber antwortete ihr nicht ein Wort. Und seine Jünger traten hinzu und baten ihn und sprachen: Entlass sie! Denn sie schreit hinter uns her.
24 Er aber antwortete und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
25 Sie aber kam und warf sich vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir!
26 Er antwortete und sprach: Es ist nicht schön, das Brot der Kinder zu nehmen und den Hunden[1]w. Hündchen hinzuwerfen.
27 Sie aber sprach: Ja, Herr; doch es essen ja auch die Hunde[1]w. Hündchen von den Krumen, die von dem Tisch ihrer Herren fallen.
28 Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter war geheilt von jener Stunde an.
Krankenheilungen – Speisung der Viertausend
29 Und Jesus ging von dort weg und kam an den See von Galiläa; und als er auf den Berg gestiegen war, setzte er sich dort.
30 Und große Volksmengen kamen zu ihm, die Lahme, Blinde, Krüppel, Stumme und viele andere bei sich hatten, und sie warfen sie ihm zu Füßen; und er heilte sie,
31 sodass die Volksmenge sich wunderte, als sie sahen, dass Stumme redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme gingen und Blinde sahen; und sie verherrlichten den Gott Israels.
32 Als Jesus aber seine Jünger herangerufen hatte, sprach er: Ich bin innerlich bewegt über die Volksmenge, denn schon drei Tage harren sie bei mir aus und haben nichts zu essen; und ich will sie nicht hungrig entlassen, damit sie nicht etwa auf dem Weg verschmachten.
33 Und seine Jünger sagen zu ihm: Woher nehmen wir in der Einöde so viele Brote, um eine so große Volksmenge zu sättigen?
34 Und Jesus spricht zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie aber sagen: Sieben und wenige kleine Fische.
35 Und er gebot den Volksmengen, sich auf die Erde zu lagern.
36 Er nahm die sieben Brote und die Fische, dankte und brach und gab sie den Jüngern, die Jünger aber {gaben sie} den Volksmengen.
37 Und sie aßen alle und wurden gesättigt; und sie hoben auf, was an Brocken übrig blieb, sieben Körbe voll.
38 Die aber aßen, waren viertausend Männer, ohne Frauen und Kinder.
39 Und als er die Volksmengen entlassen hatte, stieg er in das Boot und kam in das Gebiet von Magadan[2]Wahrscheinlich ist mit namhaften Texten »Magdala« zu lesen..
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen