EÜ, GNB online lesen
Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
Zweite Rede gegen Ninive: 3,1–7
1 Weh der Stadt voll Blutschuld; / sie ist nichts als Lüge. Voll von Raffgier ist sie, / vom Rauben lässt sie nicht ab.
2 Knallen von Peitschen / und Gedröhn rasselnder Räder, durchgehende Pferde / und holpernde Streitwagen.
3 Hochsteigende Reiter, / flammende Schwerter, blitzende Lanzen, eine Menge Erschlagener, / eine Masse von Toten, kein Ende der Leichen, / man stolpert über ihre Leichen.
4 Wegen der zahllosen Hurereien der Hure, / der Schönen in Anmut, der Meisterin der Zaubereien, weil sie Völker verkaufte durch ihre Hurereien / und Stämme durch ihre Zaubereien.
5 Siehe, ich gehe gegen dich vor - Spruch des HERRN der Heerscharen. / Deine Schleppe hebe ich auf bis über dein Gesicht und lasse die Völker deine Blöße sehen; / die Königreiche sehen deine Schande.
6 Mit Kot bewerfe ich dich, / gebe dich der Verachtung preis / und mache dich zum Schaustück.
7 Dann wird es geschehen: Wer immer dich sieht, / schreckt vor dir zurück und sagt: Verwüstet ist Ninive. / Wer hat Mitleid mit ihr? Wo soll ich suchen / einen Tröster für dich?
Dritte Rede gegen Ninive: 3,8–19
8 Soll es dir besser ergehen als No-Amon, / das an Strömen lag, / von Wasser rings umgeben, dessen Schutzwall ein Meer, / dessen Mauern die Wasser waren?
9 Kusch war mächtig / und Ägypten kannte keine Grenze. Put und Libyen / kamen dir zu Hilfe.
10 Doch auch No-Amon musste in die Verbannung, / zog in die Gefangenschaft. Auch seine Kinder wurden zerschmettert / an den Ecken aller Gassen und über seine Vornehmen / warf man das Los. Alle seine Großen / wurden in Fesseln gelegt.
11 Auch du wirst betrunken, / wirst ohnmächtig sein. Auch du wirst Schutz suchen / vor dem Feind.
12 All deine Festungen sind Bäume / mit frühen Feigen: Schüttelt man sie, dann fallen sie / dem, der sie essen will, in den Mund.
13 Siehe, die Krieger in deiner Mitte / - Weiber sind sie. Weit stehen deinen Feinden / die Tore deines Landes offen; Feuer frisst deine Riegel.
14 Schöpf dir Wasser für die Belagerung, / mach fest deine Festungen! Tritt in den Lehm, / stampfe den Ton, halte die Ziegelform fest!
15 Dann wird das Feuer dich fressen, / wird das Schwert dich vertilgen, / wird dich fressen wie ein Heuschreckenschwarm. Werde zahlreich wie die Heuschrecken, / zahlreich wie die Wanderheuschrecken!
16 Du hast deine Händler zahlreicher gemacht / als die Sterne am Himmel. / Die Heuschrecken häuten sich und fliegen davon.
17 Deine Höflinge sind wie Wanderheuschrecken, / deine Schreiber wie ein Schwarm von Heuschrecken, die sich an den Mauern lagern / an einem kalten Tag. Geht die Sonne auf, so fliehen sie eilig davon. / Man kennt ihren Ort nicht - wo sind sie hin?
18 Deine Hirten schlummern, / König von Assur; / deine Mächtigen ruhen. Dein Volk ist über die Berge zerstreut / und keiner sammelt es.
19 Keine Linderung gibt es für deinen Zusammenbruch, / unheilbar ist deine Wunde. Jeder, der hört, was man von dir erzählt, / klatscht über dich in die Hände. Denn wen traf nicht deine Schlechtigkeit / zu jeder Zeit?
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Die Strafe für das schuldbeladene Ninive
1 Weh der Stadt, die so viel Blut vergossen hat, die Lüge und Verstellung meisterhaft beherrscht! Vollgestopft ist sie mit Raub und kann doch das Rauben nicht lassen.
2 Ihr Untergang naht mit Peitschenknall und Rädergerassel, galoppierenden Pferden, rasenden Wagen
3 und daherjagenden Reitern. Schwerter wie Flammen und blitzende Speere! Haufen von Gefallenen, man stolpert über die Leichen, sie sind nicht zu zählen!
4 Es geht an Ninive, die Hure, die mit ihren Reizen und Zauberkünsten die Völker versklavt hat.
5 »Jetzt rechne ich mit dir ab«, sagt der HERR, der Herrscher der Welt. »Ich hebe dir das Kleid hoch bis übers Gesicht, dass du nackt dastehst vor den Völkern und alle Königreiche deine Schande sehen.
6 Ich bewerfe dich mit Kot und stelle dich an den Pranger.
7 Alle, die dich sehen, werden sich von dir abwenden und sagen: ›Ninive ist verwüstet! Wer wird darüber trauern?‹ Niemand wird sich finden, der bereit ist, dich zu trösten.«
Ninives Schicksal ist besiegelt
8 Meinst du, es wird dir besser ergehen als der Stadt Theben, die am Nilstrom lag und rings von Wasser geschützt war?
9 Unzählige Ägypter und Äthiopier hatten sie verteidigt, dazu als Hilfstruppen die Leute von Put und Lud.
10 Trotzdem wurden ihre Bewohner in die Verbannung geführt. Ihre führenden Männer wurden gefesselt und durchs Los unter die Sieger verteilt, ihre Kinder an allen Straßenecken zerschmettert.
11 Auch du wirst den Zornbecher des HERRN leeren müssen und nicht mehr aus noch ein wissen; du wirst vergeblich Schutz suchen vor dem Feind.
12 Deine Grenzfestungen sind wie Feigenbäume und ihre Besatzungen wie die Früchte darauf: Schüttelt man den Baum, so fallen einem die Feigen in den Mund.
13 Die starken Männer sind zu Memmen geworden, dein Land ist dem Feind schutzlos preisgegeben, deine Festungen werden ein Raub der Flammen.
14 Auf, schöpfe Wasser als Vorrat für die Zeit der Belagerung! Verstärke deine Mauern! Stampfe den Lehm und forme Ziegelsteine!
15 Es wird dir nichts nützen, denn das Feuer verzehrt dich; deine Bewohner fallen durchs Schwert. Es bleibt genauso wenig von dir übrig wie von einem Saatfeld, in das ein Heuschreckenschwarm einfällt. Ihr könnt selber so zahlreich werden wie die Heuschrecken, es hilft euch nichts!
16 Deine Händler sind zahlreicher als die Sterne am Himmel, aber sie werden plötzlich verschwunden sein wie eine Heuschrecke, die soeben aus der Puppe geschlüpft ist – weg ist sie!
17 Deine Aufsichtsbeamten und Schreiber werden sich davonmachen wie ein Heuschreckenschwarm, der sich an einem kalten Tag auf einer Mauer niedergelassen hat: Sobald ihn der erste Sonnenstrahl wärmt, fliegt er fort; niemand weiß, wohin. Ja, wo sind sie geblieben?
18 Du König von Assyrien, deine Minister schlafen den Todesschlaf, deine Generäle liegen erschlagen, deine Krieger haben sich zerstreut wie eine hirtenlose Herde auf den Bergen.
19 Dir kann niemand mehr helfen, von diesem Schlag erholst du dich nie! Wer von deinem Unglück hört, klatscht vor Freude in die Hände; denn es gibt niemand, der nicht deine Grausamkeit zu spüren bekam.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart