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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

TOBIAS’ RÜCKKEHR UND SARAS EMPFANG: 10–12

Tobit und Hanna in Sorge: 10,1–7

1 Tag für Tag aber berechnete Tobit, wie viele Tage lang Tobias reisen und in wie vielen Tagen er zurückkehren werde. Und als die Tage abgelaufen waren und sein Sohn noch nicht wiedergekommen war,

2 dachte er: Wird er dort vielleicht aufgehalten? Oder ist Gabaël etwa gestorben und niemand gibt ihm das Geld?

3 Und er begann, Kummer zu empfinden.

4 Hanna, seine Frau, aber sprach: Mein Kind ist umgekommen. Es ist nicht mehr unter den Lebenden. Und sie begann, um ihren Sohn zu weinen und zu klagen. Sie sprach:

5 Wehe mir, Kind, dass ich dich ziehen ließ, das Licht meiner Augen!

6 Tobit aber erwiderte ihr: Sei still, mach dir keine Sorgen, Schwester, es geht ihm gut. Sicher wurden sie dort aufgehalten. Der Mann, der mit ihm gegangen ist, ist vertrauenswürdig, einer von unseren Brüdern. Sei nicht bekümmert seinetwegen, Schwester, er wird bald wieder hier sein.

7 Doch sie antwortete: Sei still und lass mich, täusche mich nicht! Mein Kind ist tot. Sie sprang auf und ging Tag für Tag hinaus und suchte mit Blicken den Weg ab, auf dem ihr Sohn fortgezogen war. Sie ließ sich von niemand überzeugen. Und wenn die Sonne untergegangen war, ging sie heim, wehklagte und weinte die ganze Nacht lang und fand keinen Schlaf. Und als die vierzehn Tage der Hochzeit vorüber waren, die Raguël für seine Tochter auszurichten versprochen hatte, ging Tobias zu ihm und sagte: Entlasse mich! Ich weiß, dass mein Vater und meine Mutter nicht mehr glauben, dass sie mich noch wiedersehen. So bitte ich dich jetzt, Vater: Entlasse mich, dass ich zu meinem Vater gehe! Ich habe dir ja schon erklärt, in welchem Zustand ich ihn verlassen habe.

Tobias’ Rückkehr: 10,8–14

8 Raguël sprach zu Tobias: Bleib, Kind, bleibe bei mir! Ich will Boten zu deinem Vater Tobit senden, dass sie ihm von dir Nachricht geben.

9 Tobias aber sagte ihm: Nein. Ich bitte dich, dass du mich jetzt zu meinem Vater entlässt.

10 Da stand Raguël auf und übergab Tobias Sara, seine Frau, und die Hälfte all seiner Habe: Knechte und Mägde, Ochsen und Schafe, Esel und Kamele, Kleider, Geld und Hausgeräte.

11 Er ließ sie wohlbehalten ziehen und sagte Tobias zum Abschiedsgruß: Lebe wohl, Kind, geh, lebe wohl! Der Herr des Himmels möge euch und deine Frau Sara glücklich geleiten! Hoffentlich sehe ich noch eure Kinder, bevor ich sterbe.

12 Zu seiner Tochter Sara sprach er: Geh zu deinem Schwiegervater, denn von jetzt an sind sie deine Eltern wie die, die dich gezeugt haben! Geh in Frieden, Tochter, ich möchte gute Nachrichten von dir hören, solange ich lebe! Und er nahm Abschied und ließ sie gehen.

13 Edna sprach zu Tobias: Kind und geliebter Bruder, der Herr möge dich mir wiedergeben und möge mich, solange ich lebe, noch deine Kinder sehen lassen und die Kinder meiner Tochter Sara, bevor ich sterbe. Vor dem Angesicht des Herrn übergebe ich dir meine Tochter in deine Hut. Betrübe sie an keinem Tag deines Lebens! Kind, geh in Frieden! Von nun an bin ich deine Mutter und Sara ist deine Schwester. Mögen wir alle zusammen glücklich werden alle Tage unseres Lebens! Und sie küsste beide und ließ sie wohlbehalten fortgehen.

14 Tobias verließ Raguël wohlbehalten und voll Freude pries er den Herrn des Himmels und der Erde, den König des Alls, weil er seinen Weg zum Erfolg geführt hatte. Raguël sagte zu ihm: Mögest du das Glück haben, sie zu ehren alle Tage ihres Lebens.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Tobit und Hanna zählen die Tage

1 Tobit rechnete Tag für Tag nach, wie lange sein Sohn schon unterwegs war und wann er zurück sein müsste. Als die angesetzte Frist verstrichen war und Tobias immer noch nicht kam,

2 sagte er: »Vielleicht haben sie ihn dort aufgehalten. Oder Gabaël ist gestorben, und er findet niemand, der ihm das Silber aushändigt.«

3 Er begann unruhig zu werden.

4 Seine Frau Hanna aber sagte: »Mein Junge ist umgekommen! Er lebt bestimmt nicht mehr!« Sie weinte und klagte um ihren Sohn und rief:

5 »Was habe ich getan! Mein Kind, du Freude meiner Augen, wie konnte ich dich nur ziehen lassen!«

6 Tobit sagte zu ihr: »Hör auf, liebe Frau! Mach dir keine Sorgen, es geht ihm gut. Ich bin sicher, es ist dort irgendetwas dazwischengekommen. Sein Begleiter ist ein zuverlässiger Mann und einer aus unserem eigenen Stamm. Weine nicht um ihn, meine Schwester, er wird bald hier sein.«

7 Doch sie erwiderte: »Hör damit auf und lüge mir nichts vor; mein Junge ist bestimmt umgekommen.« Täglich ging sie hinaus und beobachtete die Straße, auf der er weggegangen war. Alles Zureden war vergeblich. Wenn die Sonne unterging, kam sie schluchzend ins Haus; sie weinte die ganze Nacht und tat kein Auge zu.

Abschied von Raguël und Heimreise

8 Als die beiden Festwochen vorüber waren, die Raguël zu Ehren seiner Tochter abhalten wollte, ging Tobias zu ihm und sagte: »Lass mich jetzt heimkehren! Ich kenne meinen Vater und meine Mutter; sie haben die Hoffnung schon aufgegeben, mich noch einmal wiederzusehen. Ich bitte dich, Vater, lass mich jetzt ziehen, damit ich zu meinem Vater komme. Ich habe dir ja erzählt, in welchem Zustand ich ihn zurückließ.«

9 Raguël antwortete: »Bleib noch, mein Sohn, bleib noch bei mir! Ich werde Boten zu deinem Vater schicken, die ihm von dir Nachricht geben.« »Niemals!«, erwiderte Tobias. »Lass mich selbst zu meinem Vater gehen, ich bitte dich!«

10 Da stand Raguël auf und übergab Tobias seine Tochter Sara und die Hälfte seines Besitzes, Sklaven und Sklavinnen, Rinder, Schafe und Ziegen, Esel und Kamele, Kleider, Hausrat und Geld.

11 Dann verabschiedete er die beiden mit Segenswünschen und sagte: »Gute Reise, mein Sohn, komm wohlbehalten nach Hause! Der Herr, der im Himmel regiert, schenke dir und deiner Frau Sara Glück und lasse es mich noch erleben, dass ihr Kinder bekommt!«

12 Zu seiner Tochter Sara sagte er: »Zieh nun hin zu deinem Schwiegervater! Die Eltern deines Mannes sind von jetzt an auch deine Eltern. Sei glücklich, mein Kind! Ich hoffe, dass ich gute Nachrichten von dir bekomme, solange ich lebe.« So nahm er von den beiden Abschied und ließ sie ziehen.

13 Edna aber sagte zu Tobias: »Mein Sohn und geliebter Neffe, der Herr lasse dich wohlbehalten heimkehren und lasse mich vor meinem Tod noch erleben, dass ihr Kinder bekommt, du und meine Tochter Sara. Vor dem Herrn vertraue ich dir jetzt meine Tochter an. Mach ihr niemals Kummer ihr ganzes Leben lang. Sei glücklich, mein Sohn! Von jetzt an bin ich deine Mutter und Sara ist deine Schwester. Mögen wir alle glückliche Tage haben, solange wir leben!« Sie küsste die beiden und wünschte ihnen eine gute Reise.

14 So schied Tobias von Raguël, heil und glücklich. Er dankte dem Herrn, der Himmel und Erde regiert, dem König der ganzen Welt, dass er seine Reise zu einem so guten Ziel geführt hatte. Zum Abschied sagte Raguël zu Tobias: »Der Herr schenke dir das Glück, für deine Eltern sorgen zu können, solange sie leben!«

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