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Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
Der Fisch: 6,1b–9
1 Da ging der Knabe hinaus und der Engel mit ihm, auch der Hund kam mit ihm hinaus und zog mit ihnen zusammen los. Die beiden zogen dahin und die erste Nacht für sie brach an. Sie schlugen am Fluss Tigris ihr Lager auf.
2 Der Knabe stieg hinab, um seine Füße in den Fluss Tigris zu tauchen. Da sprang ein großer Fisch aus dem Wasser auf und wollte den Fuß des Knaben verschlingen, der aber schrie.
3 Der Engel sagte zu dem Knaben: Packe ihn und bring den Fisch in deine Gewalt! Da überwältigte der Knabe den Fisch und zog ihn an Land.
4 Der Engel sagte ihm: Schneide den Fisch auf, nimm Galle, Herz und Leber heraus und leg sie für dich zur Seite. Die Innereien aber wirf weg! Denn seine Galle, sein Herz und seine Leber sind ein wirksames Heilmittel.
5 Der Knabe schnitt den Fisch auf und hob Galle, Herz und Leber auf. Dann briet er etwas vom Fisch und aß es und das Übrige behielt er zum Einsalzen. Dann wanderten beide gemeinsam weiter, bis sie sich Medien näherten.
7 Da fragte der Knabe den Engel: Asarja, mein Bruder, was für ein Heilmittel ist im Herzen und in der Leber des Fisches und in der Galle?
8 Er antwortete ihm: Lass das Herz und die Leber des Fisches vor einem Mann oder einer Frau, die von einem Dämon oder einem bösen Geist angefallen werden, in Rauch aufgehen und jeder Anfall wird vertrieben werden. Die Dämonen werden in Ewigkeit nicht mehr bei ihm bleiben.
9 Mit der Galle hingegen salbe die Augen eines Menschen, in denen weiße Flecken aufgetaucht sind. Danach hauche auf die weißen Flecken auf den Augen und sie werden heilen.
Heiratsplan: 6,10–19
10 Als er nach Medien gekommen war und sich schon Ekbatana näherte,
11 sagte Rafaël zu dem Knaben: Bruder Tobias! Und er sagte ihm: Ja, ich höre. Und er sagte ihm: Wir müssen diese Nacht im Haus Raguëls bleiben. Der Mann ist ein Verwandter von dir und hat eine Tochter mit dem Namen Sara.
12 Außer Sara hat er keinen männlichen Nachkommen und keine Tochter. Du bist ihr nächster Verwandter vor allen anderen Männern, sodass du sie zum Erbe erhältst. Es steht dir rechtmäßig zu, das Vermögen ihres Vaters zu erben. Und das Mädchen ist klug, mutig und sehr schön und auch ihr Vater ist edel.
13 Und er sprach weiter: Es ist dein Recht, sie zur Frau zu nehmen. So höre mich, Bruder: Lass mich in dieser Nacht mit dem Vater über das Mädchen sprechen, sodass wir es für dich als Braut gewinnen! Und wenn wir aus Rages zurückkehren, werden wir mit ihr Hochzeitsfeier halten. Ich weiß, dass Raguël sie dir nicht verwehren oder sie mit einem anderen verloben kann. Darauf wäre nach dem Recht des Buches Mose die Todesstrafe gesetzt, da er weiß, dass es dir zukommt, seine Tochter zur Frau zu nehmen vor jedem anderen Mann. So höre mich jetzt, Bruder, lass uns diese Nacht über das Mädchen sprechen und um sie werben! Und wenn wir aus Rages zurückkehren, wollen wir sie mitnehmen und sie mit uns zu dir nach Hause führen.
14 Tobias antwortete und sagte zu Rafaël: Asarja, mein Bruder, ich habe gehört, dass sie schon sieben Männern zur Frau gegeben wurde und dass sie in ihrem Brautbett in der Nacht starben. Wenn sie zu ihr hineinkamen, starben sie. Und ich hörte sagen, dass ein Dämon sie tötet.
15 Jetzt habe ich Angst: Denn der Dämon liebt sie und tut ihr keinen Schaden an, wer sich ihr aber nahen will, den tötet er. Ich bin der einzige Sohn für meinen Vater. Ich will nicht sterben und das Leben meines Vaters und meiner Mutter aus Schmerz über mich ins Grab bringen. Sie haben keinen anderen Sohn, um sie zu begraben.
16 Rafaël sprach zu ihm: Erinnerst du dich nicht an die Weisungen deines Vaters? Er trug dir auf, eine Frau aus dem Haus deines Vaters zu nehmen. Höre also, Bruder, mach dir keine Sorge über diesen Dämon und nimm sie! Ich weiß, dass sie dir in dieser Nacht zur Frau gegeben wird.
17 Wenn du aber das Brautgemach betrittst, nimm etwas von der Leber des Fisches und sein Herz, leg sie auf die Räucherkohle und der Duft wird sich verbreiten.
18 Der Dämon wird ihn riechen und fliehen und wird sich in Ewigkeit nicht mehr bei ihr sehen lassen. Wenn du aber zu ihr kommst, erhebt euch beide zuerst, um zu beten. Bittet den Herrn des Himmels, dass Erbarmen und Rettung über euch kommen mögen! Fürchte dich nicht! Denn sie ist dir schon von Ewigkeit her bestimmt worden: Du wirst sie retten und mit dir wird sie gehen. Ich bin sicher, dass du Kinder mit ihr haben wirst. Sie werden dir wie Brüder sein. Mach dir keine Sorge!
19 Als Tobias Rafaëls Worte hörte, dass Sara seine Schwester aus der Nachkommenschaft des Hauses seines Vaters war, gewann er sie sehr lieb und sein Herz hängte sich an sie.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Tobias fängt einen Fisch
1 Tobias machte sich auf den Weg und der Engel begleitete ihn. Der Hund des Hauses schloss sich ihnen an. Am ersten Abend schlugen sie am Ufer des Tigris ihr Nachtlager auf.
2 Tobias ging noch zum Fluss hinunter und badete seine Füße; da schnellte plötzlich ein großer Fisch aus dem Wasser und wollte ihm einen Fuß abreißen. Tobias schrie,
3 aber der Engel rief: »Greif zu und fang ihn!« Tobias packte den Fisch und warf ihn aufs Land.
4 »Schneide ihn auf«, sagte der Engel, »nimm Galle, Herz und Leber heraus und bewahre sie auf! Sie sind als Heilmittel zu gebrauchen. Die anderen Eingeweide wirf weg!«
5 Tobias tat es. Dann kochte er ein Stück Fisch und aß es; den Rest salzte er ein und bewahrte ihn als Reiseproviant auf.
6 Am anderen Morgen setzten sie ihre Reise fort. Als sie an die medische Grenze kamen,
7 fragte Tobias den Engel: »Mein Bruder Asarja, wozu sind eigentlich Herz, Leber und Galle des Fisches gut?«
8 Der Engel antwortete: »Wenn ein Mann oder eine Frau von einem bösen Geist angefallen wird und man lässt das Herz und die Leber in Rauch aufgehen, dann wird der böse Geist die Flucht ergreifen und den Betreffenden nie wieder belästigen.
9 Und wenn jemand weiße Flecken auf der Hornhaut hat und nicht mehr sehen kann, bringt man die Galle auf die Augen und er wird geheilt.«
Tobias soll Sara heiraten
10 Als sie in Medien waren und sich schon der Stadt Ekbatana näherten,
11 sagte Rafaël: »Tobias, Bruder!« »Ja?«, antwortete Tobias. Da sagte der Engel: »Heute werden wir bei deinem Verwandten Raguël übernachten. Er hat eine Tochter namens Sara.
12 Sie ist sein einziges Kind und du bist unter seinen Verwandten der nächste, der das Recht hat, sie zu heiraten und den Besitz ihres Vaters zu erben. Sie ist klug und tüchtig und sehr schön, und ihr Vater ist ein angesehener Mann.
13 Dir steht das Mädchen rechtmäßig zu. Deshalb hör, was ich dir vorschlage, Bruder: Ich spreche heute Abend mit ihrem Vater und bitte für dich um ihre Hand. Wenn wir dann von Rages zurückkommen, wird die Hochzeit gefeiert. Ich bin sicher, Raguël kann sie dir nicht verweigern oder einem anderen geben. Nach der Vorschrift im Gesetz Moses steht darauf die Todesstrafe. Er weiß genau, dass du vor allen anderen ein Recht auf sie hast. Hör also auf mich, Bruder! Wir wollen heute Abend mit dem Vater über das Mädchen reden und ihn dazu bringen, dass er sie dir zur Frau gibt; und wenn wir von Rages zurückkommen, nehmen wir sie mit und bringen sie zu dir nach Hause.«
Der Engel zerstreut alle Bedenken
14 Tobias erwiderte: »Aber Asarja, ich habe gehört, dass sie schon siebenmal verheiratet werden sollte und dass alle sieben Männer in der Hochzeitsnacht den Tod fanden, als sie die Ehe mit ihr vollziehen wollten. Es heißt, ein böser Geist habe sie getötet.
15 Ihr selbst tut er nichts zuleide, aber er bringt jeden um, der sich ihr nähern will. Ich fürchte, dass es mir ebenso ergeht, und dann bin ich daran schuld, wenn meine Eltern vor Kummer sterben. Denn ich bin ihr einziger Sohn und sie haben dann niemand mehr, der sie begraben kann.«
16 Aber Rafaël antwortete: »Denkst du nicht mehr an die Weisungen deines Vaters? Er hat dir beim Abschied ans Herz gelegt, unbedingt eine Frau aus seiner eigenen Familie zu heiraten. Hör auf mich, Bruder! Hab keine Angst vor diesem Geist und nimm sie! Ich bin sicher, noch heute Abend wird man sie dir zur Frau geben.
17 Aber wenn du mit ihr ins Brautgemach gehst, dann nimm ein Stück von der Fischleber und das Fischherz und lege beides auf die Glut im Räuchergefäß. Wenn der Geruch dem Geist in die Nase steigt, ergreift er die Flucht und kehrt nie mehr zu ihr zurück.
18 Bevor du dich dann mit Sara verbindest, müsst ihr beide zuerst beten. Bittet den Herrn, der im Himmel regiert, dass er Erbarmen mit euch hat und euch beschützt. Du brauchst keine Angst zu haben; Gott hat Sara für dich bestimmt, schon bevor er die Welt geschaffen hat. Du wirst sie von dem bösen Geist befreien und sie wird mit dir nach Hause ziehen. Ich bin sicher, du wirst mit ihr Kinder haben, die dir deine fehlenden Brüder ersetzen. Sei also unbesorgt!«
19 Als Tobias das alles hörte und als er sich klarmachte, dass Sara mit ihm verwandt war und aus der Familie seines Vaters stammte, schloss er sie ins Herz und gewann sie sehr lieb.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart