EÜ, GNB online lesen

Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Saras Befreiung und Gebet des Hochzeitspaares: 8,1–9

1 Als sie das Mahl beendet hatten, wollten sie sich schlafen legen und sie nahmen den jungen Mann und führten ihn in die Kammer.

2 Tobias entsann sich der Anweisungen Rafaëls. Er nahm die Leber des Fisches und sein Herz aus dem Reisesack, den er bei sich trug, und legte sie auf die Räucherkohle.

3 Da hielt der Geruch des Fisches den Dämon fern und er entwich bis hinauf in die Gegenden Ägyptens und Rafaël ging hin, nahm ihn dort fest und fesselte ihn sofort.

4 Die Eltern waren hinausgegangen und hatten die Tür der Kammer geschlossen. Da erhob sich Tobias vom Lager und sagte zu Sara: Schwester, steh auf, lass uns beten und unseren Herrn bitten, er möge Erbarmen und Rettung über uns walten lassen!

5 Da stand sie auf und beide begannen zu beten und zu flehen, dass ihnen Rettung gewährt werde. Er begann: Gepriesen bist du, Gott unserer Väter, und gepriesen ist dein Name durch alle Zeiten des Menschengeschlechts. Der Himmel und deine ganze Schöpfung sollen dich preisen in alle Ewigkeiten!

6 Du hast Adam geschaffen und schufst ihm eine Hilfe zur Stütze, Eva, seine Frau. Aus beiden stammt das Menschengeschlecht. Du sprachst: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei, schaffen wir ihm eine Hilfe, ihm gleich!

7 Und jetzt nehme ich diese meine Schwester nicht in Unzucht zur Frau, sondern in wahrer Liebe. Befiehl, dass wir beide Erbarmen finden und gemeinsam alt werden!

8 Und sie sprachen miteinander: Amen, amen.

9 Dann legten sie sich schlafen zur Nacht. Raguël jedoch stand auf und rief die Knechte zu sich und sie gingen und hoben ein Grab aus.

Raguëls Freude: 8,10–21

10 Denn er dachte: Vielleicht stirbt auch er und wir werden zum Gelächter und Gespött werden.

11 Als sie das Grab ganz ausgehoben hatten, kam Raguël ins Haus zurück, rief seine Frau

12 und sagte: Schick eine von den Mägden! Sie soll in der Kammer schauen, ob er lebt. Wenn er tot ist, wollen wir ihn begraben, damit niemand etwas erfährt.

13 Man schickte die Magd, zündete die Lampe an und öffnete die Tür: Sie trat ein und fand sie schlafend, gemeinsam schlummernd.

14 Da ging sie hinaus und berichtete ihnen: Er lebt und kein Unheil ist geschehen.

15 Da priesen sie den Gott des Himmels und sagten: Gepriesen bist du, o Gott, mit jedem reinen Lobpreis. In alle Ewigkeiten soll man dich preisen.

16 Gepriesen bist du, da du mich erfreut hast, und nicht geschehen ist, was ich vermutet hatte. Vielmehr hast du nach deinem reichen Erbarmen an uns gehandelt.

17 Gepriesen bist du: Du hast dich der beiden einzigen Kinder erbarmt. Erweise ihnen, mein Gebieter, Erbarmen und Rettung und vollende ihr Leben mit Freude und Erbarmen!

18 Dann trug er seinen Knechten auf, das Grab zuzuwerfen, bevor der Morgen graute.

19 Seine Frau hieß er, reichlich Brot zu backen. Dann ging er zur Herde, nahm zwei Ochsen und vier Widder heraus und hieß, sie zu bereiten. Und man begann mit den Vorbereitungen.

20 Er rief Tobias und sagte zu ihm: Vierzehn Tage lang darfst du dich nicht von hier rühren, du wirst vielmehr hier bleiben und wirst bei mir essen und trinken und die tief betrübte Seele meiner Tochter erfreuen.

21 Danach nimm die Hälfte von dem, was ich besitze, und ziehe wohlbehalten zu deinem Vater zurück! Und die andere Hälfte wird euer sein, wenn ich und meine Frau gestorben sind. Hab Mut, Kind, ich bin dein Vater und Edna ist deine Mutter. Wir sind jetzt für dich, was wir auch für deine Schwester sind, von jetzt an und in Ewigkeit. Nur Mut, Kind!

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Eine ungewöhnliche Hochzeitsnacht

1 Als sie gegessen und getrunken hatten und es Schlafenszeit war, führten sie den jungen Mann in das vorbereitete Zimmer.

2 Tobias dachte an die Weisung Rafaëls, nahm Leber und Herz des Fisches aus seiner Reisetasche und legte sie auf die glühenden Kohlen.

3 Wegen des aufsteigenden Geruchs konnte der böse Geist nicht herankommen und floh nach Oberägypten. Rafaël folgte ihm dorthin und fesselte ihn sofort.

4 Die anderen gingen hinaus und schlossen die Tür des Zimmers ab. Nun stand Tobias vom Lager auf und sagte zu Sara: »Steh auf, meine Schwester, wir wollen zum Herrn, unserem Gott, beten, dass er Erbarmen mit uns hat und uns rettet.«

5 Auch Sara stand auf und die beiden beteten zu Gott, dass er sie vor dem bösen Geist rette. Tobias sagte: »Herr, du Gott unserer Vorfahren, wir preisen dich! In alle Ewigkeit soll dein Name gelobt werden! Alle deine Geschöpfe im Himmel und auf der Erde sollen dich ewig rühmen!

6 Du hast das erste Menschenpaar geschaffen, von dem die ganze Menschheit abstammt. Du hast Adam als Gefährtin und Beistand seine Frau Eva gegeben und gesagt: ›Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Ich will ein Wesen schaffen, das zu ihm passt.‹

7 Du weißt, dass ich mit dieser Frau nicht nur flüchtige Lust suche, sondern mich in lebenslanger Treue mit ihr verbinden will. Deshalb hab Erbarmen mit uns beiden und lass uns bis ins Alter beisammenbleiben.«

8 Gemeinsam sagten sie: » Amen, so soll es sein!«

9 Dann verbrachten sie die Nacht miteinander.

Das Grab war schon geschaufelt

10 Mitten in der Nacht stand Raguël auf und rief seine Knechte zusammen, um draußen ein Grab auszuheben; denn er sagte: »Wenn er umgekommen ist und es spricht sich herum, dann kommen wir noch mehr ins Gerede.«

11 Als das Grab fertig war, ging er ins Haus und sagte zu seiner Frau:

12 »Lass eine von den Dienerinnen nachsehen, ob er noch lebt. Wenn er umgekommen ist, wollen wir ihn heimlich begraben, damit niemand etwas erfährt.«

13 Sie riefen eine Dienerin, gaben ihr ein Licht, schlossen die Tür auf und schickten sie hinein. Die beiden lagen in tiefem Schlaf beieinander.

14 Die Dienerin kam zurück und berichtete: »Er lebt! Es ist ihm nichts zugestoßen!«

15 Da priesen sie Gott, der im Himmel regiert: »Gepriesen seist du, Gott, von allen, die es mit reinem Herzen tun! Sie sollen dich rühmen in Ewigkeit!«

16 Und Raguël sagte: »Gepriesen seist du, denn du hast mir große Freude geschenkt. Ich hatte schon das Schlimmste befürchtet, aber du hast nach deinem reichen Erbarmen an uns gehandelt.

17 Gepriesen seist du, dass du mit diesen beiden Kindern, den einzigen ihrer Eltern, Erbarmen gehabt hast. Erhalte ihnen dein Erbarmen, Herr, und beschütze sie auch in Zukunft, damit sie ihr Leben durch dein Erbarmen in Glück und Freude verbringen!«

18 Dann befahl Raguël seinen Männern, das Grab zuzuschütten, bevor es hell wurde.

Die Hochzeit wird gefeiert

19 Raguël wies seine Frau an, reichlich Brot zu backen. Dann ging er zu seinem Vieh, holte zwei Rinder und vier Schafböcke und ließ sie von seinen Leuten schlachten und zubereiten. Während die Vorbereitungen zum Festmahl getroffen wurden,

20 rief er Tobias und sagte: »Ich schwöre, dass diese Hochzeit zwei Wochen lang gefeiert wird! Ich lasse dich nicht eher weg. Iss und trink mit mir und erfreue meine Tochter, die so viel gelitten hat.

21 Ich gebe dir mein halbes Vermögen mit, wenn du zu deinem Vater zurückkehrst – wohlbehalten, das ist mein Wunsch! Die andere Hälfte bekommt ihr beide, wenn ich und meine Frau einmal gestorben sind. Sei unbesorgt, mein Sohn: Ich bin dein Vater und Edna ist deine Mutter, wir stehen zu dir und deiner Frau von nun an bis in Ewigkeit. Mach dir nur keine Sorgen, mein Sohn!«

Videos zu Tobit 8,2 (EÜ, GNB)