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Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
Salomos Gebet um Weisheit: 9,1–18
1 Gott der Väter und Herr des Erbarmens, / du hast das All durch dein Wort gemacht.
2 Den Menschen hast du durch deine Weisheit bereitet, / damit er über deine Geschöpfe herrscht.
3 Er soll die Welt in Heiligkeit und Gerechtigkeit leiten / und Gericht halten in rechter Gesinnung.
4 Gib mir die Weisheit, die an deiner Seite thront, / und verstoß mich nicht aus der Schar deiner Kinder!
5 Ich bin ja dein Knecht, der Sohn deiner Magd, / ein schwacher Mensch, dessen Leben nur kurz ist / und zu gering an Einsicht in Recht und Gesetz.
6 Wäre einer auch vollkommen unter den Menschen, / er wird kein Ansehen genießen, wenn ihm deine Weisheit fehlt.
7 Du bist es, der mich zum König deines Volkes / und zum Richter deiner Söhne und Töchter erwählt hat.
8 Du hast befohlen, einen Tempel auf deinem heiligen Berg zu bauen / und einen Altar in der Stadt deiner Wohnung, / ein Abbild des heiligen Zeltes, das du von Anfang an entworfen hast.
9 Mit dir ist die Weisheit, die deine Werke kennt / und die zugegen war, als du die Welt erschufst. Sie weiß, was wohlgefällig ist in deinen Augen / und was recht ist nach deinen Geboten.
10 Sende sie vom heiligen Himmel / und schick sie vom Thron deiner Herrlichkeit, damit sie bei mir sei und alle Mühe mit mir teile / und ich erkenne, was wohlgefällig ist bei dir!
11 Denn sie weiß und versteht alles; / sie wird mich in meinem Tun besonnen leiten / und mich in ihrem Lichtglanz schützen.
12 Dann wird dir mein Handeln gefallen; / ich werde dein Volk gerecht richten / und des Throns meines Vaters würdig sein.
13 Denn welcher Mensch kann Gottes Plan erkennen / oder wer begreift, was der Herr will?
14 Unsicher sind die Überlegungen der Sterblichen / und einfältig unsere Gedanken;
15 denn ein vergänglicher Leib beschwert die Seele / und das irdische Zelt belastet den um vieles besorgten Verstand.
16 Wir erraten kaum, was auf der Erde vorgeht, / und finden nur mit Mühe, was auf der Hand liegt; / wer ergründet, was im Himmel ist?
17 Wer hat je deinen Plan erkannt, wenn du ihm nicht Weisheit gegeben / und deinen heiligen Geist aus der Höhe gesandt hast?
18 So wurden die Pfade der Erdenbewohner gerade gemacht / und die Menschen lernten, was dir gefällt; / durch die Weisheit wurden sie gerettet.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
1 Ich betete: Herr, du Gott meiner Vorfahren, du Gott voll Erbarmen! Durch dein Wort hast du das Weltall geschaffen,
2 durch deine Weisheit den Menschen ins Dasein gerufen. Du hast ihm den Auftrag gegeben, über deine Geschöpfe zu herrschen,
3 die Schöpfung nach deinen guten Weisungen zu bewahren und unbestechlich über dem Recht zu wachen.
4 Gib mir die Weisheit, die mit dir den Thron teilt! Schließ mich nicht aus von deinen Kindern!
5 Ich bin nur dein Sklave, deine Sklavin hat mich geboren; ein schwacher Mensch bin ich, dem ein kurzes Leben zugemessen ist. Ich verstehe mich viel zu wenig auf Recht und Gesetz.
6 Selbst wenn ein Mensch vollkommen wäre, wäre er nichts ohne die Weisheit, die von dir kommt.
7 Du aber hast mich sogar zum König deines Volkes bestimmt, zum Richter über deine Söhne und Töchter.
8 Du hast mir den Auftrag gegeben, auf deinem heiligen Berg und in der Stadt, in der du wohnst, einen Tempel und einen Altar für dich zu bauen – nach dem Vorbild des Heiligen Zeltes, das du am Anfang der Welt gebildet hast.
9 Bei dir, Herr, wohnt die Weisheit, die alle deine Werke kennt; denn sie war dabei, als du die Welt geschaffen hast. Sie kennt auch deinen Willen und weiß, was nach deinen Geboten recht und gut ist.
10 Sende sie herab aus deinem Himmel, schicke sie mir von deinem Thron, damit sie mir hilft und ich begreifen lerne, was in deinen Augen gut ist.
11 Denn sie weiß und versteht alles. Sie wird mich leiten, damit ich umsichtig handle, und wird mich durch ihren leuchtenden Glanz vor Irrtum bewahren.
12 Dann werden meine Taten dir, Herr, gefallen. Ich werde dein Volk gerecht regieren und ein würdiger Nachfolger auf dem Thron meines Vaters sein.
13 Welcher Mensch ist denn fähig, deinen Willen zu erkennen und zu wissen, was du, Herr, von ihm forderst?
14 Unser Denken ist schwach und armselig, die Schlüsse, die wir ziehen, sind unsicher.
15 Denn unser vergänglicher Leib hängt sich wie ein Bleigewicht an die Seele und erfüllt unser Denken mit irdischen Sorgen.
16 Wir begreifen kaum die Dinge auf dieser Erde; wir verstehen nur mit Mühe, was wir doch mit den Händen anfassen können. Wie könnten wir da ergründen, was im Himmel ist?
17 Kein Mensch kann deinen Willen erkennen, wenn du ihm nicht Weisheit gibst und vom Himmel deinen heiligen Geist zu ihm herabschickst.
18 Und so ist es auch geschehen: Durch deine Weisheit hast du die Menschen auf der Erde den rechten Weg geführt und ihnen gezeigt, was dir gefällt. Durch die Weisheit hast du ihnen Rettung gebracht.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart