Schöningh’sche Bibel online lesen
Schöningh’sche Bibel
Das leichtfertige Beten des Volkes
1 Auf, wir kehren zum Herrn zurück! Denn er hat uns zerrissen und wird uns auch heilen; er hat uns geschlagen und wird uns verbinden.
2 Nach zwei Tagen läßt er uns schon genesen, aufstehen heißt er uns am dritten Tag, so dass wir vor seinem Antlitz leben.
3 lasst uns einsichtig sein und eifrig streben nach Erkenntnis des Herrn! Sicher wie das Morgenlicht wird er kommen. Wie Winterregen kommt er zu uns herab, wie Spätregen, der das Erdreich befeuchtet.
Gott will wahre Liebe und echte Frömmigkeit
4 „Efraim, was soll ich dir tun? Was soll ich mit dir tun, Juda? Wie Morgengewölk ist ja eure Frömmigkeit, wie vergehender Frühtau.
5 Darum schlug ich durch die Propheten drein, durchbohrte sie mit dem Wort meines Mundes. Da trat mein Recht hervor wie das Licht.
6 Denn an Barmherzigkeit habe ich Wohlgefallen, nicht an Schlachtopfern; an Gotteserkenntnis mehr als an Brandopfern.“
Greuel an den Kultstätten
7 Sie aber brechen zu Adam den Bund. Dort sind sie mir untreu geworden.
8 Eine Stadt voller Frevler ist Gilead, besudelt mit Blut.
9 Einer Räuberbande gleicht die Rotte der Priester. Sie morden an der Straße nach Sichem. Untat verüben sie.
10 Schauriges habe ich gesehen in Israels Haus. Götzendienst treibt dort Efraim, besudelt sich Israel.
11 Auch dir, Juda, ist schon die Ernte bestimmt, wenn meines Volkes Geschick ich wende.
© Christoph Wollek