Schöningh’sche Bibel online lesen

Schöningh’sche Bibel

Über Moab

1 Ausspruch über Moab: Über Nacht ist Ar überwältigt, vernichtet Moab; über Nacht ist Kir überwältigt, vernichtet Moab.

2 Um zu weinen steigt man zum Götterhaus hinauf auf Dibons Höhen. Moab wehklagt auf Nebo und Medeba. Kahlgeschoren sind alle Häupter, abgeschnitten jeder Bart.

3 Auf ihren Gassen trägt man Sacktuch, auf ihren Dächern und Plätzen klagt alles, zerfließt in Tränen.

4 Heschbon heult und Elale. Bis nach Jahaz hört man den Wehruf. Darum beben die Helden Moabs. Seine Seele bebt in ihm.

5 Mein Herz klagt um Moab. Seine Flüchtlinge sind schon in Zoar, in Eglat-Schelischija. Man steigt schon mit Weinen die Steige von Luhit hinan. Auf dem Weg nach Horonajim erhebt man über den Untergang Klage.

6 Die Wasser von Nimrim werden zur Wüste. Denn verdorrt liegt die Wiese, der Rasen verwelkt, das Grün ist verschwunden.

7 Darum bringen sie ihre letzte Habe, was sie gerettet, über den Weidenbach.

8 Ringsum an Moabs Grenzen erhebt sich Geschrei. Bis Eglajim hin hallt ihr Geheul, bis Beer-Elim ihr Gejammer.

9 Voller Blut sind die Wasser von Dibon. Doch weiteres Unheil verhänge ich über Dibon: Einen Löwen über die Flüchtlinge Moabs, über den Rest des Landes.

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