Schöningh’sche Bibel online lesen

Schöningh’sche Bibel

1 Komm wie Feuer, das Reisig entzündet, wie Feuer, das Wasser in Wallung bringt. Mache deinen Namen kund deinen Widersachern, dass die Völker vor dir erzittern,

2 wenn du furchtbare Taten vollführst, die keiner erwartet. O, führest du nieder, dass Berge vor dir erbebten!

3 Hat man doch von alters her nicht gehört noch vernommen, hat doch kein Auge gesehen, dass ein Gott außer dir solches getan für jene, die auf ihn harren.

>Wir sündigten weiter<

4 Du nimmst dessen dich an, der mit Freuden Gerechtigkeit übt, derer, die dein gedenken auf deinen Wegen. Doch ach, du grolltest, und wir sündigten weiter durch unsere Treulosigkeit und unseren Abfall.

5 So wurden wir allesamt wie ein Unreiner, und all unsere Gerechtigkeit wie ein besudeltes Kleid, wir alle verwelkten wie Laub. Unsere Frevel trugen uns fort wie der Wind.

6 Niemand rief deinen Namen an, raffte sich auf, um an dir festzuhalten. Denn du hattest vor uns dein Antlitz verborgen und ließest uns unter dem Druck unserer Frevel erbeben.

Gebet um das Heil

7 Doch nun, Herr, - du bist unser Vater. Wir sind der Ton, du bist unser Bildner, und wir alle sind das Werk deiner Hände. -

8 Zürne nicht allzu sehr, Herr, und gedenke nicht für immer der Schuld! Siehe, blicke doch her! Dein Volk sind wir alle.

9 Deine heiligen Städte wurden zu Wüste. Zion ist zur Wüste geworden, zur Öde Jerusalem. -

10 Unser heiliges, prächtiges Haus, wo dich unsere Väter gepriesen, ist dem Feuer anheimgefallen. Alle unsere Kostbarkeiten gingen in Scherben.

11 Kannst du dabei noch an dich halten, o Herr? Wirst du schweigen und uns aufs tiefste erniedrigen?

Videos zu Jesaja 64,2 (SCH)