Advent 2024 und 2025

Worum geht es im Advent

Der Advent ist nicht nur eine Zeit der Erwartung und Vorbereitung auf Weihnachten.

Christen bereiten sich im Advent auf die doppelte Ankunft von Jesus vor: Einmal damals, im Stall von Bethlehem. Daran denken wir und das feiern wir an Weihnachten. Damals kam Jesus und zeigte uns den Weg zu Gott, der für diejenigen, die sich darauf einlassen, alles verändert.

Und zum zweiten die kommende Ankunft: Jesus hat versprochen, wieder zu kommen. Nicht mehr als kleines Kind im Stall, sondern als Herrscher und Richter der Welt. Damit wir nicht überrascht sind, wenn das plötzlich passiert, hilft uns der Advent, uns auf die Ankunft von Jesus vorzubereiten – im doppelten Sinne.

So ist der Advent entstanden

Der Advent hat seinen Ursprung im 4. Jahrhundert, wobei seine genaue Entstehung schwer zu bestimmen ist. Ursprünglich war der Advent eine Zeit der Vorbereitung und Buße, ähnlich der Fastenzeit vor Ostern.

Ursprünglich wurde bis zum Epiphanias-Fest am 6. Januar gefastet, dem Fest der „Erscheinung des Herrn“. Dieses Fest war auch ein beliebter Tauf-Termin und die Fastenzeit dann die Vorbereitung zur Taufe. Später nutzten Christen diese Zeit, um sich auf das Fest der Geburt Jesu Christi, Weihnachten, vorzubereiten.

Im Laufe der Jahrhunderte wandelte sich der Charakter des Advents. Während er anfangs eine strengere, fastenähnliche Zeit war, entwickelte er sich zu einer eher freudigen und erwartungsvollen Phase. Diese Veränderung spiegelt die Verschiebung des Fokus von der Buße zur freudigen Erwartung der Ankunft (lateinisch "Adventus") Christi wider.

Mit der Zeit entstanden auch populäre Bräuche wie der Adventskranz und der Adventskalender. Der Adventskranz mit seinen vier Kerzen, die an den Sonntagen vor Weihnachten entzündet werden, symbolisiert das zunehmende Licht, das die Geburt Jesu in die Welt bringt. Er wurde von Pastor Johann Hinrich Wichern 1839 für seine Waisenkinder im Hamburger „Rauhe Haus“ eingeführt. Bei ihm gab es noch mehr Kerzen, auch für die Werktage – und die Kinder konnten erleben, wie Weihnachten immer näherkam. So wie heute auch der Adventskalender mit 24 Türchen bis zum Heiligabend nicht nur kleinen Kindern hilft, die Tage bis Weihnachten zu zählen.

Den Advent heute geistlich für uns nutzen

Macht hoch die Tür – was ist damit eigentlich gemeint?

In Psalm 24 (hier in der Bibelthek), auf den das Lied zurückgeht, geht es zunächst um den Jerusalemer Tempel. Dessen Tore sollten weit geöffnet werden, damit Gott dort einziehen und wohnen kann. Das spiegelt sich darin, dass wir im Advent die Kirche für das Weihnachtsfest vorbereiten und feierlich schmücken.

Mach die Tür deines Herzens auf

Im Psalm ist aber auch die Rede von der Welt als Ganzes: Gottes Schöpfung ist wunderbar und groß – und doch wird seine Gegenwart an vielen Stellen schmerzhaft vermisst. Macht hoch die Tür heißt deshalb auch: Lasst Gott in jeden Winkel der Welt, lasst seinen Frieden und seine Gerechtigkeit regieren.

Macht hoch die Tür bedeutet zudem: Mach die Tür deines Herzens auf. Bereite dich darauf vor, dass Christus dort einziehen und wohnen kann. In den Worten des Liederdichters Georg Weissel: „Ach zieh mit deiner Gnade ein; dein‘ Freundlichkeit auch uns erschein. Dein Heil‘ger Geist uns führ und leit‘ den Weg zur ew‘gen Seligkeit.“

Das Herz für Gott öffnen

So kommt im Advent alles zusammen: wenn wir unser Herz für Gott öffnen, kann Christus uns verändern und durch uns in die Welt hineinwirken.

Weil es im Advent um die Ausrichtung auf Gott geht, ist sie traditionell eine Zeit der „Buße“ – das heißt Umkehren, sich neu auf Gott ausrichten. Früher haben Christen deshalb im Advent gefastet, wie vor Ostern. Das kann helfen, innerlich frei zu werden und körperliche und seelische Lasten loszuwerden.

Deine persönliche Zeit der Gottesbegegnung

Heute ist Advent oft vom Gegenteil bestimmt: Hektik, Feiern, Schlemmen. Dagegen hat Gott grundsätzlich gar nichts. Aber vielleicht hilft es dir, Advent mal anders anzugehen: durch bewusstes Verzichten. Durch Zeiten der Ruhe und Stille, die du dir gönnst. Indem Du Dir Zeit nimmst, in der Bibel nachzulesen, warum Jesus zu Dir gekommen ist. Wenn Du still vor Gott wirst, kannst Du ihm begegnen. Durch Bibellesen, durch Gedanken, die er Dir gibt oder einfach einen himmlischen Frieden, den Gott Deinem Herz schenken möchte. Und den Du nicht in der Hektik findest.

Nimm Dir Zeit, im Advent Deine Gedanken immer wieder auf den zu richten, der gekommen ist – und der auch bei dir ankommen will.