Was Europa dem Christentum verdankt
Der erste deutsche Bundespräsident, Theodor Heuss, hat einmal gesagt, Europa stehe gleichsam auf drei Hügeln, von denen das Abendland seinen Ausgang genommen hat: Golgotha, die Akropolis in Athen und das Kapitol in Rom. Die Akropolis stehe für die griechische Philosophie und den Zugang zur Wissenschaft und den Künsten. Rom stehe für die Rechts- und Herrschaftsordnung, wie sie sich erstmals im Römischen Reich der Antike ausgeprägt hat, und Golgotha für das Christentum, das in Jerusalem aus dem Judentum hervorgegangen ist. Ohne Zweifel hat das Christentum seit Kaiser Konstantin diesen Kontinent entscheidend geprägt bis in unsere Tage. Doch die Zeiten haben sich gewandelt. Christliche Werte und christliche Moralvorstellungen scheinen in der Europäischen Union des 21. Jahrhunderts immer weniger eine Rolle zu spielen. Über das christliche Erbe und die Zukunft Europas spricht Volker Niggewöhner mit dem Philosophen und Publizisten Josef Bordat.