Die Heiligen unserer Tage

Bibel TV Geschäftsführer erinnert an Werte, die sich lohnen

(Hamburg, 20.8.2010) „Auf der Suche nach den Werten der heutigen Zeit wurde mir schnell klar, dass wir gegenwärtig eine Renaissance der Wertediskussion erleben“, meint Henning Röhl. Jeder, der etwas auf sich hielte, beschwöre die Notwendigkeit der Rückkehr zu den Werten wie Freundschaft, Toleranz und Solidarität, Zivilcourage und Verantwortung, Klugheit, Hoffnung, Nächstenliebe. Werte seien Mosaiksteine für unsere Ideale, resümiert der Bibel TV-Geschäftsführer: „Wir lesen im Gleichnis vom barmherzigen Samariter bei Lukas im 10. Kapitel: Die Nächstenliebe, die sich aus der Gottesliebe ergibt, ist das höchste aller Gebote. Die Menschen, die diese Nächstenliebe praktizieren, das sind diejenigen, die sich ohne großes Aufsehen um Andere kümmern. Die Behinderten, die Armen, die Sterbenden und Orientierungslosen, die allein gelassenen Kinder und Frauen, all diejenigen, die ohne Hilfe von Anderen hilflos wären – sie sind auch und gerade unsere Nächsten,“ betont der Leiter des christlichen Familiensenders aus Hamburg. Wer sich ihrer annehme, erfülle das höchste christliche Gebot. Menschen, die sich kümmern, hätten ihr christliches Ziel gegen alle Widerstände, gegen jeden Konformismus und jede Bequemlichkeit gefunden, obwohl sie oft von ihrer Umwelt verspottet und angesichts ihrer leidenschaftlichen Nächstenliebe mit Unverständnis behandelt werden. „Diese Menschen sind die Heiligen unserer Tage, Heilige nicht im kanonischen Sinne und auch nicht als Lichtgestalten. Sie wirken meist im Verborgenen und machen von ihrer Leistung wenig oder gar kein Aufhebens. Diese neuen Heiligen finden in der oft so schwatzhaften Mediengesellschaft eher keinen Platz, die eigentlichen Helden von heute spielen in der Öffentlichkeit kaum eine Rolle“, weiß Henning Röhl, unter anderem auch ehemaliger Chefredakteur der ARD Tagesthemen und Fernsehdirektor des MDR. Dabei sei in den Medien die Berichterstattung über Einzelpersonen und Einzelschicksale mehr denn je angesagt, Sachverhalte und Ereignisse werden an Personen und ihren Geschichten aufgehängt. Es werde in die Wohn- und vorzugsweise auch in die Schlafzimmer hineingeleuchtet.

„Kommerz und Entertainment-Industrie kreieren eine neue Form von Helden- und Pseudo-Vorbildern, die nicht bewundernswert, sondern eher bedauernswert sind,“ so Röhl. Bei dieser Art der Berichterstattung gehe es nicht um die wahren Helden unserer Zeit. Diese Scheinwelt habe nur wenig mit den echten Werten zu tun. Menschen, die sich darum bemühten, hätten kaum eine Chance, im Radio oder Fernsehen zu erscheinen. Aber möglicherweise legten sie darauf auch gar keinen Wert, denn Antrieb für ihre Arbeit ist sicher nicht die Hoffnung, irgendwo auf einer öffentlichen Bühne zu stehen.