Röhl spricht auf Symposium im Vatikan

Eine gemeinsame Plattform mit digital verbreiteten christlichen Fernsehprogramme in Deutschland hat der Geschäftsführer des christlichen Senders Bibel TV, Henning Röhl, auf einem von Radio Vatikan in Rom veranstalteten Symposion angeregt. Röhl wandte sich besonders an die großen christlichen Kirchen. Er bezeichnete es auch im Hinblick auf ihren Verkündigungsauftrag als „problematisch“, dass sie sich im Gegensatz zu den Kirchen in anderen Ländern bislang überhaupt nicht in eigenen Radio- und Fernsehprogrammen engagierten. Die technische Entwicklung gehe schnell voran, und gerade im Medienbereich sei der „richtige Augenblick“ leicht verpasst. Trotz erheblich günstigerer Produktions- und Verbreitungsmethoden bleibe Fernsehen auch im digitalen Zeitalter kompliziert und kostenintensiv. Obwohl der Sender Bibel TV mittlerweile eine Kostendeckung erreicht habe, sei er offen für Kooperationsmodelle und eine verstärkte Zusammenarbeit insbesondere mit den christlichen Kirchen. „Wir haben mittlerweile eine Menge an Know How im digitalen Fernsehmarkt anzubieten und sehen ein gemeinsames Ziel mit allen, die es mit der Verkündigung des Evangeliums ernst meinen,“ sagte Röhl im Vatikan.

Mit einer gemeinsamen digitalen Programmplattform lässt sich nach seinen Worten der weitere Ausbau des christlichen Fernsehens in Deutschland sehr viel schneller und kostengünstiger voranbringen. Das Risiko und die Kosten wären geringer und der missionarische Erfolg könne sehr viel größer sein als bei Alleingängen. Es würde das Gemeinsame zwischen allen Christen betont und dennoch bleibe Raum für jede Konfession, ihre Eigenheiten zu bewahren.

Röhl nannte in dem Vortag in Rom aus seiner Sicht einige „Grundbedingungen“ für die Beteiligung von Bibel TV am Aufbau einer christlichen Senderplattform: Die Programme müssten „fromm und christlich“ sein. Die Unabhängigkeit von Organisation und Programmgestaltung dürfe nicht angetastet werden. Dauerhafte Zuwendungen von Seiten der Kirchen schloss Röhl ebenfalls aus: „Sie machen abhängig und erfahrungsgemäß auch träge,“ sagte er wörtlich. So wie Bibel TV müsste es auch eine erweiterte christliche Programmplattform schaffen, sich durch Spenden und Werbeeinnahmen selbst zu tragen.