Wie werde ich Christ?

Wie ich Christ werden kann – und welche Hilfe die Kirche dabei ist

Christ werden heißt, in Beziehung zu Gott zu leben. Das ist möglich mit der Hilfe von Jesus Christus. Da Gott jeden Menschen liebt, wirst du Christ, indem du ebenfalls „Ja“ zu Gott sagst.

Der Mann war reich und mächtig. Als äthiopischer Finanzminister hatte er Status und Vermögen. Und trotzdem fehlte ihm etwas. Auf einer Geschäftsreise las er in der jüdischen Bibel. Dann traf er Philippus, einen der ersten Christen. Im Gespräch mit ihm verstand er: Jesus Christus war der Sohn Gottes – mit seiner Hilfe konnte er zu Gott kommen und in Beziehung zu ihm leben. Der mächtige Mann ließ sich taufen und konnte so Christ werden.

Über viele Wege ist es möglich, Christ zu werden.

Wege zum Christsein gibt es so viele, wie es Christen gibt. Denn die Geschichte Gottes mit jedem Menschen ist unterschiedlich. Gleichzeitig gibt es Gemeinsamkeiten zwischen allen Christen. Sie alle haben eine Begegnung mit Jesus Christus und entscheiden sich, ihr Leben mit ihm zu teilen und ihm nachzufolgen. Sie erleben, dass sie nicht aus eigener Kraft Christ werden und bleiben können. Und sie erfahren Vergebung und Befreiung von dem, was sie von Gott trennt, von der Sünde.

Wissen und verstehen

Vielleicht kommt dir diese Geschichte bekannt vor: Jemand wächst mit der Kirche auf, wird sogar getauft und hört immer wieder Geschichten aus der Bibel. So erfährt er im Kindergottesdienst von Abraham, dem Hirten David, der zum König wird, und von der Arche Noah. Er kennt ein paar Geschichten von Jesus, wie er Menschen geheilt und zu sich gerufen hat. Vielleicht hat er von Nächstenliebe gehört und versucht auch, danach zu leben und möchte vielleicht Christ werden: Gut zu sein zu seinen Mitmenschen. Dieses Wissen über die Bibel ist gut und wichtig – aber es macht einen Menschen noch nicht zum Christen. Denn Wissen ist nicht das Gleiche wie etwas wirklich zu verstehen und für sich anzunehmen.

Glauben heißt Vertrauen

In der Bibel hat Glauben damit zu tun, jemandem zu vertrauen und auf jemanden zu bauen. Es reicht also nicht, über die Bibel Bescheid zu wissen, auch wenn das wichtig ist. Christsein heißt, Jesus Christus mit ganzem Herzen zu vertrauen. Eine zentrale Erkenntnis dafür ist: Jesus ist gestorben, weil wir als Menschen immer wieder an Gott schuldig werden. Jetzt fragst du dich vielleicht: Was habe ich Gott denn getan? Ich versuche doch, ein guter Mensch zu sein?!

Der Riss zwischen Gott und Mensch

Die Bibel geht davon aus, dass Gott die Menschen frei geschaffen hat. Schon die ersten Menschen haben allerdings die Freiheit genutzt sich gegen Gott auflehnten. Sie taten nicht, was Gott wollte, sondern worauf sie gerade Lust hatten. Und das setzt sich fort: Menschen wenden sich von Gott ab und leben deshalb getrennt von ihm. Im Kleinen und im Größeren. Und sind deshalb von Gott getrennt. Und genau diese Problem hat Jesus gelöst: Er hat die Folgen der Sünde auf sich genommen, indem er am Kreuz starb. Er erlebte selbst die Trennung von Gott, damit wir wieder Gemeinschaft mit Gott haben können. Im Glauben geht es darum, das zu erkennen und für sich anzunehmen.

Wenn’s persönlich wird

Denken wir nochmal an den äthiopischen Schatzmeister: Er las in der Bibel und wusste eine Menge darüber. Aber erst als Philippus ihm von Jesus erzählte, konnte er ihm vertrauen und entschied sich, ihm sein Leben anzuvertrauen. Das drückte er aus, indem er sich taufen ließ.

Gott weckt Glauben

Wieso kommt jetzt plötzlich die Taufe ins Spiel? Sie hat (mindestens) zwei Bedeutungen: Sie zeigt, dass jemand sein Leben Christus anvertrauen will. Wer sich als Erwachsener taufen lässt, bekennt seinen Glauben öffentlich und teilt seine Entscheidung mit, als Christ zu leben. Die Bibel bezeichnet die Taufe aber auch als eine Art neue Geburt. Das heißt: In der Taufe wird jemand ein neuer Mensch. Da man zu einer Geburt nichts selbst beitragen kann, heißt das: Gott ist es, der jemanden zum Christen macht – zu seinem Kind.

Christ werden heißt Kind sein

Christ sein heißt also, von Gott angenommen, gewissermaßen adoptiert zu werden. Das kostet etwas: Es bedeutet, eigene Wünsche und Träume zurückzustellen, um Gott zu folgen. Immer im Vertrauen darauf, dass Gott für uns das Beste will und tut. Christen gehören zu Gott – das ganze Leben lang und auch in Ewigkeit. Zugleich sind sie mit allen Kindern Gottes gemeinsam Teil der Familie Gottes. Diese Familie nennt sich auch „Kirche“.

Welche Hilfe die Kirche ist

„Ich glaube schon an Gott – aber mit der Kirche habe ich nichts zu tun.“ So hört man es immer wieder. Nach dem Verständnis der Bibel ist das nicht möglich. Denn alle, die an Jesus Christus glauben, getauft sind und ihm nachfolgen, sind die Kirche. Ob sie evangelisch, katholisch, freikirchlich oder ohne formale Mitgliedschaft sind: Kirche ist die Gemeinschaft aller Christen. Eine Hilfe ist diese Gemeinschaft an verschiedenen Stellen: Wie Philippus erzählen Christen von Jesus und wecken so Glauben. Sie ermutigen dazu, sich zu Gott zu bekennen und sich taufen zu lassen. Und sie unterstützen andere Christen in Zeiten des Zweifels, feiern gemeinsam Gottesdienst und ermutigen sich zu guten Taten. Ganz alleine ist das schwierig.

Warum sollte ich Christ werden?

Früher stellen sich Menschen häufiger die Frage, was nach dem Tod kommt. Für sie war schon das eine starke Motivation: Christen vertrauen darauf, dass sie nach dem Tod nicht verloren sind, sondern in Gottes Gegenwart sicher aufgehoben sind. Heute ist bei vielen das irdische Leben mehr im Fokus. Aber auch hier gibt es gute Gründe, Christ zu sein: Gottes Kinder leben auf ein Ziel hin und haben einen mächtigen Wegbegleiter. Der Heilige Geist führt sie zu guten Taten und zeigt ihnen sinnvolle und erfüllende Aufgaben. Gott tröstet in Not und gibt Freude und Dankbarkeit. Beides zusammen ist ein Hauptgewinn: Die Gewissheit, in Ewigkeit gerettet zu sein und schon in diesem Leben Sinn und Erfüllung zu erfahren.

Viele Wege – aber ein Christus

Der äthiopische Minister erlebt diese Freude. „Er zog fröhlich von dannen“, heißt es in der Bibel. Weil es viele Wege zu Christus gibt, kannst du die Beziehung zu ihm an jeder Stelle deines Weges aufnehmen oder auch neubeleben. Vielleicht hast du schon Erfahrungen mit der Kirche gemacht, womöglich nicht nur gute. Das ist leider manchmal so, weil auch Christen unvollkommen sind. Doch Gott will dir trotzdem seine Liebe zeigen. Vielleicht kommst du aus einer anderen religiösen Tradition als der christlichen. Auch das ist kein Hindernis. Da es im Glauben um Beziehung und Vertrauen geht, steht er jedem offen – unabhängig von der Vorgeschichte.

Die spannendste Reise der Welt

Bei aller Verschiedenheit haben alle Christen noch etwas gemeinsam: Sie bleiben nicht unverändert. Manche hatten krasse Probleme – etwa mit Magersucht, mit zerstörten Beziehungen oder auch mit Gewalt und Kriminalität. Und sie erleben, dass Gott ihnen einen Neustart ermöglicht und ihre Persönlichkeit verändert. Gottes Liebe weckt Selbstwertgefühl, ein waches Gewissen und Liebe für andere Menschen. Deshalb ist Christsein die spannendste Reise der Welt. Christ werden lohnt sich.

Christ werden: Und wie mache ich das jetzt ganz praktisch?

Suche dir am besten jemanden, der schon Christ ist. Erzähle ihm von deinem Wunsch, Christ zu werden. Und dann könnt ihr zusammen beten. Das folgende Gebet ist ein Vorschlag. Wenn du niemanden kennst, kannst du es natürlich auch für dich sprechen. Wir empfehlen dir aber trotzdem, Mitchristen zu suchen und den Weg als Christ mit anderen zu gehen und dich taufen zu lassen. Also, hier ist das Gebet:

Vater im Himmel, ich will dich ganz persönlich kennenlernen. Ich weiß, dass ich im Leben schon vieles gemacht habe, was du nicht wolltest. Das tut mir leid. Ich will mein Leben gerne zusammen mit Jesus Christus leben, Christ werden und seine Vergebung annehmen. Ich will dein Freund sein und dir folgen. Dafür brauche ich deinen Heiligen Geist.
Komm in mein Leben und hilf mir, dich und meine Mitmenschen zu lieben. Amen.

Alles weitere in den vielen Sendungen auf Bibel TV wie die Sendereihe Bibel TV Das Gespräch. Ganz wichtig: Bleibe mit Jesus verbunden, sprich mit ihm, er ist immer bei Dir! Er hat versprochen: „Wer sucht, der findet und wer anklopft, dem wird aufgetan.“ (Link in die Bibelthek: Matthäus 7,8