Simone Merz

Simone Merz ist eine der Moderatoren der ERF-Sendereihe "Gott sei Dank". Diese berichtet von Menschen, die ganz bewusst "Gott sei Dank!" sagen. Und für die der christliche Glaube eine erlebbare Realität ist. 

Was ist Ihre Lieblingsbibelstelle?

Meine Lieblingsbibelstelle steht als Gravur in meinem Ehering, Epheser 3,19 f.: „Ihr sollt die Liebe erkennen, die Christus zu uns hat und die alle Erkenntnis übersteigt. So werdet ihr immer umfassender Anteil bekommen an der ganzen Fülle des Lebens mit Gott. Gott kann unendlich viel mehr an uns tun, als wir jemals von ihm erbitten oder uns ausdenken können. So mächtig ist die Kraft, mit der er in uns wirkt.“ (Gute Nachricht Bibel). Mich faszinieren diese Verse. Gott hat die Erde erschaffen, Christus vom Tod auferweckt und dieselbe Kraft wohnt in mir? Das ist unfassbar und ein Geheimnis, dem ich immer mehr in meinem Leben auf die Spur komme will. 

Was haben Sie mit der Bibel erlebt?

Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Manchmal ist die Bibel für mich tatsächlich ein Buch mit sieben Siegeln, ich verstehe so vieles nicht, ärgere mich, stoße mich daran, fühle mich verwirrt, wenn ich sie lese. Dann wiederum fühlt es sich so an, als wären manche Zeilen nur für mich geschrieben und ich spüre, dass Gott mir durch die Verse etwas sagen will. Momentan beschäftige ich mich viel mit dem Thema Heilung. Ein schwieriges Thema, aber ich lese plötzlich Stellen, die ich schon früher gelesen habe und verstehe sie zum ersten Mal ganz neu und anders. Und genau diese Spannung mag ich an der Bibel, sie fordert mich heraus, mich zu positionieren, ich kann mich an ihr reiben, und sie liefert viel Stoff, um mich mit Jesus darüber auseinanderzusetzen. Insofern schätze ich die Bibel sehr als Teil meiner Kommunikation mit Gott.

Welche Persönlichkeit hat Sie beeindruckt?

Meine Cousine. Sie ist Hausfrau und Mutter von fünf Kindern, hatte Epilepsie und später Leukämie, kämpfte um ihr Leben und hat gewonnen. Seit ihren Krankheiten hat sie Einschränkungen, aber das ist Gott offensichtlich herzlich egal. Er gebraucht sie. An ihr fasziniert mich ihr unbeugsamer Gehorsam Gott gegenüber. Sie tut Dinge, weil sie überzeugt davon ist, Jesus zu hören. Sie diskutiert nicht lange, sie überlegt nicht, was andere über sie denken, sie tut einfach, ohne Rücksicht auf Verluste. Wegen dieser Hingabe, dieser Leidenschaft und wegen ihres Gehorsams erlebt sie Gott auf eine Art und Weise wie ich es bei mir bisher noch nie erlebt habe. Die Verse von oben, aus Epheser 3, nehmen bei ihr Gestalt an wie ich es selten an einem Menschen gesehen habe. Sie fliegt nach Afrika, begibt sich teilweise in wirklich gefährliche Situationen, predigt, heilt, erlebt wie Gott Blinde sehend macht und wie er ganzheitlich Menschen versorgt. Jesus stellt sich zu dieser Hausfrau. Ihr Gehorsam und ihre Demut ist ein großes Vorbild für mich.

Welche (christlichen) Werte sind Ihnen besonders wichtig?

Ehrlichkeit. Ich glaube, nur, wenn wir ehrlich sind, können wir echte Beziehungen leben, Beziehungen, die uns und andere bereichern. Anderen und Gott gegenüber ehrlich zu sein, öffnet Türen. Ja, wir machen uns dadurch auch verletzlich, aber nur so haben wir die Chance innerlich zu wachsen und reif zu werden, auch als Christen. 

Nennen Sie uns eine Lebensweisheit aus Ihrem Erfahrungsschatz

Im Hier und Jetzt zu leben, das Heute nicht zu verpassen, ist eine große Kunst, die ich immer mehr erlernen möchte. Das kann ich nämlich nicht so gut. Dazu gehört es, mich nicht in Sorgen zu verlieren, sondern das zu sehen, was direkt vor meinen Füßen liegt. Immer, wenn mir das gelingt, erlebe ich, dass darin ganz viel Segen liegt. Das Leben in seiner Fülle auskosten, Schweres zulassen und Gutes nicht verpassen, vor allem auch im Kleinen, beides gehört zusammen und macht mein Leben reich. Ich glaube, das ist es, was Jesus unter anderem meint, wenn er sagt, jeder Tag hat seine eigene Sorge. Wenn ich immer nur im Morgen lebe, verpasse ich das, was Jesus für mich heute hat. Und das will ich nicht.

Mit 18 hat man noch Träume…

wie schön! Denn, wenn das nicht mehr so ist, mache ich mir große Sorgen um die Menschheit – und viele Jugendliche, vor allem in anderen Ländern, haben keine Träume mehr. Das ist fatal!

Welchen Wunschberuf hatten Sie als Kind?

Ich wollte immer Missionarin unter unerreichten unverheirateten Millionären in der Südsee werden, Yachtbesitzer bevorzugt. Naja, daraus wurde wohl eher nichts. Besser so!

Wohin würden Sie gerne einmal reisen?

In die Südsee… 

Welche Sendungen bei Bibel TV sehen Sie gerne?

Puh, da ertappen Sie mich jetzt. Aber ich will ja ehrlich sein. Ich schaue tatsächlich kein Bibel TV, überhaupt wenig Fernsehen. Insofern kann ich dazu gar nichts sagen.

Worüber können Sie lachen?

Situationskomik, wenn sie nicht auf Kosten anderer geht.

Was gibt Ihnen Kraft im Alltag?

Das kann ganz unterschiedlich aussehen, aber für mich ist es eher der Rückzug, allein sein, ein Buch lesen, beim Schreiben Gedanken sortieren, mit Gott reden, Sonne, Wärme, Licht, ein Vollbad mit viel Schaum, Erdbeerkuchen und ein Mittagsschlaf.

Welche Botschaft möchten Sie unseren Zuschauern mit auf den Weg geben?

So weise fühle ich mich gar nicht. Ich kann nur sagen, geben Sie nie auf, nach dem Mehr im Glauben zu suchen, denn „Gott kann unendlich viel mehr an uns tun, als wir jemals von ihm erbitten oder uns ausdenken können“ Eph. 3,20.