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Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
ANSCHRIFT UND GRUSS: 1–2
1 Judas, Knecht Jesu Christi, Bruder des Jakobus, an die Berufenen, die in Gott, dem Vater, geliebt und für Jesus Christus bewahrt sind.
2 Erbarmen, Friede und Liebe seien mit euch in Fülle!
WARNUNG VOR IRRLEHRERN: 3–16
Zweck und Anlass des Schreibens: 3–4
3 Geliebte, da es mich sehr drängte, euch über unsere gemeinsame Rettung zu schreiben, hielt ich es für notwendig, euch mit diesem Brief zu ermahnen: Kämpft für den Glauben, der den Heiligen ein für alle Mal übergeben ist!
4 Denn es haben sich einige Leute eingeschlichen, die schon seit Langem für das Gericht vorgemerkt sind: Gottlose, die unseres Gottes Gnade mit einem zügellosen Leben vertauschen und die Jesus Christus, unseren einzigen Herrscher und Herrn, verleugnen.
Warnung vor Gottes Gericht: 5–7
5 Zwar wisst ihr alles ein für alle Mal; aber ich will euch dennoch daran erinnern, dass Jesus, nachdem er das Volk aus Ägypten gerettet hatte, später die vernichtete, die nicht glaubten.
6 Die Engel, die ihren hohen Rang nicht bewahrt und ihren eigenen Wohnsitz verlassen haben, hat er mit ewigen Fesseln in der Finsternis eingeschlossen, um sie am großen Tag zu richten.
7 Auch Sodom und Gomorra und ihre Nachbarstädte sind ein Beispiel: In ähnlicher Weise wie diese trieben sie Unzucht und liefen anderem Fleisch nach; daher erleiden sie die Strafe ewigen Feuers.
Der Weg der Irrlehrer: 8–16
8 Genauso beflecken auch diese Träumer das Fleisch, sie erkennen die Macht des Herrn nicht an und lästern die überirdischen Mächte.
9 Als der Erzengel Michael mit dem Teufel rechtete und über den Leichnam des Mose stritt, wagte er es nicht, ein lästerndes Urteil zu fällen, sondern sagte: Der Herr weise dich in die Schranken.
10 Diese jedoch lästern, was sie nicht kennen; was sie aber wie die unvernünftigen Tiere von Natur aus verstehen, daran gehen sie zugrunde.
11 Wehe ihnen! Sie sind den Weg Kains gegangen, gegen Lohn sind sie dem Irrtum Bileams verfallen, der Aufruhr Korachs hat sie ins Verderben gestürzt.
12 Diese sind die Schandflecken bei euren Liebesmählern: Ohne Scheu prassen sie mit euch und weiden nur sich selbst. Wasserlose Wolken sind sie, von den Winden dahingetrieben; Bäume, die im Herbst keine Frucht tragen, zweimal abgestorben und entwurzelt;
13 wilde Meereswogen, die ihre eigene Schande wie Schaum aufspritzen lassen; umherirrende Sterne, denen auf ewig die dunkelste Finsternis bestimmt ist.
14 Auch ihnen gilt, was schon Henoch, der siebte nach Adam, geweissagt hat: Siehe, der Herr kommt mit seinen heiligen Zehntausenden,
15 um über alle Gericht zu halten und jede Seele wegen all ihrer gottlosen Taten zu überführen, die sie verübt haben, und wegen all der frechen Reden, die die gottlosen Sünder gegen ihn geführt haben.
16 Sie sind Nörgler, unzufrieden mit ihrem Geschick; sie lassen sich von ihren Begierden leiten; sie nehmen große Worte in den Mund und schmeicheln aus Eigennutz.
ABGRENZUNG VON DEN IRRLEHRERN: 17–23
17 Ihr aber, Geliebte, gedenkt der Worte, die von den Aposteln Jesu Christi, unseres Herrn, im Voraus verkündet worden sind,
18 als sie euch sagten: Am Ende der Zeit wird es Spötter geben, die sich von ihren gottlosen Begierden leiten lassen.
19 Diese sind es, die Spaltungen verursachen, irdisch gesinnte Menschen, die den Geist nicht besitzen.
20 Ihr aber, Geliebte, baut weiter auf eurem hochheiligen Glauben auf, betet im Heiligen Geist,
21 bewahrt euch in der Liebe Gottes und wartet auf das Erbarmen Jesu Christi, unseres Herrn, zum ewigen Leben!
22 Erbarmt euch derer, die zweifeln;
23 andere rettet, entreißt sie dem Feuer! Wieder anderer erbarmt euch in Furcht; hasst sogar das vom Fleisch befleckte Gewand!
LOBPREIS: 24–25
24 Dem einen Gott aber, der die Macht hat, euch vor jedem Fehltritt zu bewahren und euch untadelig und voll Jubel vor seine Herrlichkeit treten zu lassen,
25 ihm, der uns durch Jesus Christus, unseren Herrn, rettet, gebührt die Herrlichkeit, Hoheit, Macht und Gewalt vor aller Zeit und jetzt und für alle Zeiten. Amen.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Der Brief des Judas
Verfasser, Empfänger und Gruß
1 Judas, Knecht[1]w. Sklave Jesu Christi, aber Bruder des Jakobus, den Berufenen, die in Gott, dem Vater, geliebt und in[2]o. für; o. durch Jesus Christus bewahrt sind:
2 Barmherzigkeit und Friede und Liebe werde euch {immer} reichlicher zuteil!
Warnung vor gottlosen Irrlehrern
3 Geliebte, da ich allen Fleiß anwandte, euch über unser gemeinsames Heil[3]o. unsere gemeinsame Rettung zu schreiben, war ich genötigt, euch zu schreiben und zu ermahnen, für den ein für alle Mal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen.
4 Denn gewisse Menschen haben sich heimlich eingeschlichen, die längst zu diesem Gericht[4]o. Urteil vorher aufgezeichnet sind, Gottlose, welche die Gnade unseres Gottes in Ausschweifung verkehren und unseren alleinigen Gebieter und Herrn Jesus Christus verleugnen.
5 Ich will euch aber, [5]andere Handschr. : obwohl ihr ein für alle Mal alles wisst, erinnern, dass der Herr, nachdem er das Volk aus dem Land Ägypten gerettet hatteobwohl ihr alles wisst, erinnern, dass der Herr, nachdem er das Volk einmal aus dem Land Ägypten gerettet hatte[5]andere Handschr. : obwohl ihr ein für alle Mal alles wisst, erinnern, dass der Herr, nachdem er das Volk aus dem Land Ägypten gerettet hatte, zum zweiten Mal die vertilgte, die nicht geglaubt haben;
6 und Engel, die ihren Herrschaftsbereich[6]o. ihren ersten Zustand; o. ihr Amt nicht bewahrt, sondern ihre eigene Behausung verlassen haben, hat er zum Gericht des großen Tages mit ewigen Fesseln unter Finsternis verwahrt,
7 wie {auch} Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die in gleicher Weise wie sie Unzucht[7]o. Hurerei trieben und hinter fremdem[8]o. anderem Fleisch herliefen, als ein Beispiel vorliegen, indem sie die Strafe des ewigen Feuers erleiden.
8 Ebenso aber beflecken auch diese als Träumende das Fleisch, die Herrschaft aber verachten sie[9]o. {jede} Macht lehnen sie ab, Herrlichkeiten[10]Gemeint sind offenbar Herrschaftsbereiche in der Engel- oder Dämonenwelt. aber lästern sie.
9 Michael aber, der Erzengel[11]Die Silbe »Erz« (griech. arch-) bezeichnet den Ranghöchsten oder Ersten., wagte nicht, als er mit dem Teufel stritt und Wortwechsel um den Leib Moses hatte, ein lästerndes Urteil zu fällen, sondern sprach: Der Herr schelte[12]o. strafe dich!
10 Diese aber lästern alles, was sie nicht kennen; alles, was sie aber von Natur aus wie die unvernünftigen Tiere verstehen, darin verderben sie sich.
11 Wehe ihnen! Denn sie sind den Weg Kains gegangen und haben sich für Lohn dem Irrtum Bileams völlig hingegeben, und in dem Widerspruch[13]o. durch die Auflehnung Korachs sind sie umgekommen.
12 Diese sind Flecken[14]o. Klippen bei euren Liebesmahlen, indem sie es sich ohne Furcht mit {euch} gut gehen lassen und sich selbst weiden; Wolken ohne Wasser, von Winden fortgetrieben; spätherbstliche Bäume, fruchtlos, zweimal erstorben, entwurzelt;
13 wilde Meereswogen, die ihre eigenen Schändlichkeiten ausschäumen; Irrsterne, denen das Dunkel der Finsternis in Ewigkeit[15]griech. Äon aufbewahrt ist.
14 Es hat aber auch Henoch, der Siebente von Adam an, von ihnen geweissagt und gesagt[16]Vgl. das apokryphe Buch Henoch Kap.1,9.: »Siehe, der Herr ist gekommen mit seinen heiligen Myriaden[17]d. h. Zehntausenden, o. auch unzähligen Tausenden,
15 Gericht auszuüben gegen alle und alle Gottlosen[18]andere Handschr. : jede Seele zu überführen von allen ihren Werken der Gottlosigkeit, die sie gottlos verübt haben, und von all den harten {Worten} , die gottlose Sünder gegen ihn geredet haben.«
16 Diese sind Murrende, die mit dem Schicksal hadern und nach ihren Begierden wandeln; und ihr Mund redet stolze Worte, und sie bewundern Personen um des Vorteils willen.
17 Ihr aber, Geliebte, gedenkt der von den Aposteln unseres Herrn Jesus Christus vorausgesagten Worte!
18 Denn sie sagten euch, dass am Ende der Zeit Spötter sein werden, die nach ihren gottlosen Begierden[1]w. Begierden der Gottlosigkeiten wandeln.
19 Diese sind es, die Trennungen verursachen, irdisch gesinnte[2]o. seelische; o. natürliche (griech. psychikos) {Menschen} , die den Geist nicht haben.
20 Ihr aber, Geliebte, erbaut euch auf eurem heiligsten Glauben, betet im Heiligen Geist,
21 erhaltet[3]o. bewahrt euch in der Liebe Gottes, indem ihr die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus erwartet zum ewigen Leben.
22 Und der einen, die zweifeln, erbarmt euch[4]andere Handschr. : Und die einen, die zweifeln, weist zurecht,
23 rettet sie, indem ihr sie aus dem Feuer reißt; der anderen aber erbarmt euch mit Furcht, indem ihr sogar das vom Fleisch befleckte Gewand hasst![5]Nach anderen Handschr. handelt es sich um drei Gruppen: Und der einen, die zweifeln, erbarmt euch (o. die einen … weist zurecht) ; die anderen rettet, indem ihr sie aus dem Feuer reißt; der dritten aber erbarmt euch mit Furcht, indem ihr sogar das vom Fleisch befleckte Kleid hasst!
Lobpreis Gottes
24 Dem aber, der euch ohne Straucheln zu bewahren und vor seine Herrlichkeit tadellos mit Jubel hinzustellen vermag,
25 dem alleinigen Gott, unserem Retter durch Jesus Christus, unseren Herrn, sei Herrlichkeit, Majestät, Gewalt und Macht vor aller Zeit[6]griech. Äon und jetzt und in alle Ewigkeiten[7]w. Zeitalter (griech. Äonen)! Amen[8]Beteuerungsformel für die Wahrhaftigkeit des Gesagten; in den Evangelien am Anfang feierlicher Erklärungen Jesu mit »Wahrlich!« übersetzt; vgl. Offb22,20.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen