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Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
HEIL FÜR GANZ ISRAEL: 9,1–11,36
Trauer um Israel. Autobiografische Einleitung: 9,1–5
1 Ich sage in Christus die Wahrheit und lüge nicht und mein Gewissen bezeugt es mir im Heiligen Geist:
2 Ich bin voll Trauer, unablässig leidet mein Herz.
3 Ja, ich wünschte selbst verflucht zu sein, von Christus getrennt, um meiner Brüder willen, die der Abstammung nach mit mir verbunden sind.
4 Sie sind Israeliten; ihnen gehören die Sohnschaft, die Herrlichkeit und die Bundesschlüsse; ihnen ist das Gesetz gegeben, der Gottesdienst und die Verheißungen;
5 ihnen gehören die Väter und ihnen entstammt der Christus dem Fleische nach. Gott, der über allem ist, er sei gepriesen in Ewigkeit. Amen.
Israels Väter. Die geheimnisvollen Wege der Erwählung Gottes: 9,6–13
6 Es ist aber keineswegs so, dass Gottes Wort hinfällig geworden ist. Denn nicht alle, die aus Israel stammen, sind Israel;
7 auch sind nicht alle, weil sie Nachkommen Abrahams sind, deshalb schon seine Kinder, sondern es heißt: In Isaak wird dir Nachkommenschaft berufen.
8 Das bedeutet: Nicht die Kinder des Fleisches sind Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheißung werden als Nachkommen anerkannt;
9 denn es ist eine Verheißung, wenn gesagt wird: Um diese Zeit werde ich kommen, dann wird Sara einen Sohn haben.
10 So war es aber nicht nur bei ihr, sondern auch bei Rebekka, die von einem einzigen Mann empfangen hatte, von unserem Vater Isaak;
11 denn ihre Kinder waren noch nicht geboren und hatten weder Gutes noch Böses getan; damit aber Gottes freie Wahl und Vorherbestimmung gültig bleibe,
12 nicht abhängig von Werken, sondern von ihm, der beruft, wurde ihr gesagt: Der Ältere muss dem Jüngeren dienen;
13 wie geschrieben steht: Jakob habe ich geliebt, Esau aber gehasst.
Mose und Pharao. Ein Gespräch über Gott – ein Gott der Willkür?: 9,14–29
14 Was sollen wir nun sagen? Handelt Gott ungerecht? Keineswegs!
15 Denn zu Mose sagt er: Ich schenke Erbarmen, wem ich will, und erweise Gnade, wem ich will.
16 Also kommt es nicht auf das Wollen und Laufen des Menschen an, sondern auf den sich erbarmenden Gott.
17 Denn in der Schrift wird zum Pharao gesagt: Eben dazu habe ich dich bestimmt, dass ich an dir meine Macht zeige und dass auf der ganzen Erde mein Name verkündet wird.
18 Er erbarmt sich also, wessen er will, und macht verstockt, wen er will.
19 Nun wirst du einwenden: Wie kann er dann noch anklagen, wenn niemand seinem Willen zu widerstehen vermag?
20 O Mensch, wer bist du denn, dass du mit Gott rechten willst? Sagt etwa das Werk zu dem, der es geschaffen hat: Warum hast du mich so gemacht?
21 Ist nicht vielmehr der Töpfer Herr über den Ton? Kann er nicht aus derselben Masse ein Gefäß herstellen zu ehrenhaftem, ein anderes zu unehrenhaftem Gebrauch?
22 Wie aber, wenn Gott in der Absicht, seinen Zorn zu zeigen und seine Macht zu erweisen, die zur Vernichtung bereiteten Gefäße des Zorns mit großer Langmut ertragen hat,
23 auch um den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen des Erbarmens zu erweisen, die er zuvor zur Herrlichkeit bestimmt hat?
24 Sie hat er auch berufen, das sind wir, nicht allein aus den Juden, sondern auch aus den Heiden.
25 So spricht er auch bei Hosea: Ich werde als mein Volk berufen, was nicht mein Volk war, und als Geliebte jene, die nicht geliebt war.
26 Und dort, wo ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk, dort werden sie gerufen werden: Söhne des lebendigen Gottes.
27 Und Jesaja ruft über Israel aus: Wenn auch die Israeliten so zahlreich wären wie der Sand am Meer - nur der Rest wird gerettet werden.
28 Denn der Herr wird handeln, indem er sein Wort auf der Erde erfüllt und durchsetzt.
29 Ebenso hat Jesaja vorhergesagt: Hätte nicht der Herr Zebaoth uns Nachkommenschaft übrig gelassen, wir wären wie Sodom geworden, wir wären Gomorra gleich.
Israel und die Heiden auf der Suche nach Gerechtigkeit: 9,30–33
30 Was sollen wir nun sagen? Heiden, die nicht der Gerechtigkeit nachjagten, haben Gerechtigkeit empfangen, die Gerechtigkeit aber aus Glauben.
31 Israel aber, das dem Gesetz der Gerechtigkeit nachjagte, hat das Gesetz nicht erreicht.
32 Warum? Weil es ihm nicht um die Gerechtigkeit aus Glauben, sondern um die Gerechtigkeit aus Werken ging. Sie stießen sich am Stein des Anstoßes,
33 wie geschrieben steht: Siehe, ich richte in Zion einen Stein auf, an dem man anstößt, einen Fels, an dem man zu Fall kommt. Und wer an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen.
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Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Israel und Gottes Verheißungen
1 Ich sage die Wahrheit in Christus, ich lüge nicht, wobei mein Gewissen mir Zeugnis gibt im Heiligen Geist,
2 dass ich große Traurigkeit habe und unaufhörlichen Schmerz in meinem Herzen;
3 denn ich selbst, ich habe gewünscht, verflucht[3]griech. anathema; d. h. dem Gericht Gottes übergeben zu sein von Christus weg für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch;
4 die Israeliten sind, deren die Sohnschaft ist und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und der Gottesdienst und die Verheißungen;
5 deren die Väter sind und aus denen dem Fleisch nach der Christus ist, der über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit[4]griech. Äonen. Amen.
6 Nicht aber als ob das Wort Gottes hinfällig geworden wäre; denn nicht alle, die aus Israel sind, die sind Israeliten,
7 auch nicht, weil sie Abrahams Nachkommen[5]w. Same sind, sind alle Kinder, sondern »in Isaak wird dir eine Nachkommenschaft genannt werden«.
8 Das heißt: Nicht die Kinder des Fleisches, die sind Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheißung werden als Nachkommenschaft[5]w. Same gerechnet.
9 Denn dieses Wort ist {ein Wort} der Verheißung: »Um diese Zeit will ich kommen, und Sara wird einen Sohn haben.«
10 Nicht allein aber {bei ihr war es so} , sondern auch bei Rebekka, als sie von einem, von unserem Vater Isaak, schwanger war.
11 Denn als {die Kinder} noch nicht geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten – damit der nach {freier} Auswahl[1]o. Auserwählung gefasste Vorsatz Gottes {bestehen} bleibt,
12 nicht aufgrund von Werken, sondern aufgrund des Berufenden –, wurde zu ihr gesagt: »Der Ältere wird dem Jüngeren dienen[2]o. Sklave sein«;
13 wie geschrieben steht: »Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehasst.«
14 Was sollen wir nun sagen? Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Auf keinen Fall!
15 Denn er sagt zu Mose: »Ich werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarme, und werde Mitleid haben, mit wem ich Mitleid habe.«
16 So {liegt es} nun nicht an dem Wollenden, auch nicht an dem Laufenden, sondern an dem sich erbarmenden Gott.
17 Denn die Schrift sagt zum Pharao: »Eben hierzu habe ich dich erweckt, damit ich meine Macht an dir erweise und damit mein Name verkündigt wird auf der ganzen Erde.«
18 Also nun: Wen er will, dessen erbarmt er sich, und wen er will, verhärtet er.
Die Glaubensgerechtigkeit für Juden und Nationen
19 Du wirst nun zu mir sagen: Warum tadelt er noch? Denn wer hat seinem Willen widerstanden?
20 Ja freilich, Mensch, wer bist du, der du das Wort nimmst gegen Gott? Wird etwa das Geformte zu dem Former sagen: Warum hast du mich so gemacht?
21 Oder hat der Töpfer nicht Macht[3]o. Vollmacht über den Ton, aus derselben Masse das eine Gefäß zur Ehre und das andere zur Unehre zu machen?
22 Wenn aber Gott, willens, seinen Zorn zu erweisen und seine Macht zu erkennen zu geben, mit vieler Langmut die Gefäße des Zorns ertragen hat, die zum Verderben zubereitet sind,
23 und {wenn er handelte, } damit er den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen des Erbarmens zu erkennen gab, die er zur Herrlichkeit vorher bereitet hat,
24 {nämlich an} uns, die er auch berufen hat, nicht allein aus den Juden, sondern auch aus den Nationen.
25 Wie er auch in Hosea sagt: »Ich werde Nicht-mein-Volk mein Volk nennen und die Nicht-Geliebte Geliebte.«
26 »Und es wird geschehen, an dem Ort, da zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk, dort werden sie Söhne des lebendigen Gottes genannt werden.«
27 Jesaja aber ruft über Israel: »Wäre die Zahl der Söhne Israel wie der Sand des Meeres, {nur} der Rest wird gerettet werden.
28 Denn indem er das Wort vollendet und abkürzt, wird der Herr es auf der Erde ausführen.«
29 Und wie Jesaja vorher gesagt hat: »Wenn nicht der Herr Zebaoth[4]d. h. Herr der Heerscharen uns Nachkommenschaft[5]w. Samen übrig gelassen hätte, so wären wir wie Sodom geworden und Gomorra gleich geworden.«
30 Was wollen wir nun sagen? Dass die Nationen, die nicht nach Gerechtigkeit strebten, Gerechtigkeit erlangt haben, eine Gerechtigkeit aber, die aus Glauben ist;
31 Israel aber, das einem Gesetz der Gerechtigkeit nachstrebte, ist nicht zum Gesetz gelangt.
32 Warum? Weil es nicht aus Glauben, sondern als aus Werken {geschah}. Sie haben sich gestoßen an dem Stein des Anstoßes[6]o. Stein des Fehltritts (des Unglaubens),
33 wie geschrieben steht: »Siehe, ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes[6]o. Stein des Fehltritts (des Unglaubens) und einen Fels des Strauchelns, und wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.«
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen