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Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
Mahnung Gottes und kollektive Klage: 59,1–15a
1 Seht her, die Hand des HERRN ist nicht zu kurz, / um zu helfen, sein Ohr ist nicht schwerhörig, / sodass er nicht hört.
2 Aber eure Vergehen stehen trennend / zwischen euch und eurem Gott; eure Sünden haben sein Gesicht vor euch verdeckt, / sodass er nicht hört.
3 Denn eure Hände sind mit Blut befleckt, / eure Finger mit Unrecht. Eure Lippen reden Lüge, / eure Zunge flüstert Bosheit.
4 Keiner bringt gerechte Klagen vor, / keiner hält ehrlich Gericht. Man stützt sich auf Nichtiges / und redet Haltloses; man geht schwanger mit Unheil / und gebiert Verderben.
5 Schlangeneier brüten sie aus / und weben Spinnengewebe. Wer von ihren Eiern isst, stirbt; / zerdrückt man eines, fährt eine Natter heraus.
6 Ihre Fäden taugen nicht zu Gewändern, / man kann sich nicht bedecken mit dem, was sie erzeugen. Ihre Taten sind Taten des Unheils, / Gewalttat ist in ihren Händen.
7 Ihre Füße laufen dem Bösen nach, / schnell sind sie dabei, / unschuldiges Blut zu vergießen. Ihre Gedanken sind Gedanken des Unheils, / Scherben und Verderben sind auf ihren Straßen.
8 Den Weg des Friedens kennen sie nicht, / auf ihren Spuren gibt es kein Recht. Sie machen selbst ihre Pfade krumm; / niemand, der darauf geht, lernt Frieden kennen.
9 Darum bleibt das Recht von uns fern, / die Gerechtigkeit erreicht uns nicht. Wir hoffen auf Licht, / doch siehe, Finsternis; auf Helligkeit, / doch wir gehen im Dunkeln.
10 Wir tasten uns wie Blinde an der Wand entlang, / ja, tasten wie jemand, der keine Augen hat. Wir stolpern am Mittag wie in der Dämmerung, / bei blühender Gesundheit sind wir Toten gleich.
11 Wir brummen alle wie Bären / und gurren wie Tauben. Wir hoffen auf das Recht, doch nichts, / auf das Heil, doch es ist fern von uns.
12 Denn zahlreich sind unsere Vergehen vor dir, / unsere Sünden klagen uns an. Denn unsere Vergehen haften an uns, / unser Verschulden kennen wir:
13 Abtrünnigkeit und Verleugnung des HERRN, / Abkehr von unserem Gott. Von Gewalttat reden und Aufruhr, / mit Worten der Lüge schwanger gehen und sie aus dem Herzen von sich geben.
14 So wird Recht zurückgedrängt, / Gerechtigkeit steht in der Ferne. Redlichkeit kommt auf dem Marktplatz zu Fall, / Rechtschaffenheit findet nirgendwo Einlass.
15 Redlichkeit wird vermisst, / wer das Böse meidet, wird ausgeraubt.
Theophanie gegen die Frevler: 59,15b–20
15 Das hat der HERR gesehen / und es war böse in seinen Augen, denn es gibt kein Recht.
16 Er sah, dass niemand da war, / und war entsetzt, dass niemand einschritt. Da half ihm sein eigener Arm, / seine eigene Gerechtigkeit war seine Stütze.
17 Er legte die Gerechtigkeit an wie einen Panzer / und setzte den Helm des Heils auf. Er legte die Kleider der Vergeltung an / und umhüllte sich mit leidenschaftlichem Eifer wie mit einem Mantel.
18 Gemäß den Taten zahlt er heim; / Zorn seinen Gegnern, Vergeltung seinen Feinden, / bis zu den Inseln vergilt er und zahlt heim.
19 Dann fürchtet man im Westen den Namen des HERRN / und im Osten seine Herrlichkeit. Denn er kommt wie ein reißender Strom, / den der Sturm des HERRN treibt.
20 Doch für Zion kommt der Erlöser / und für alle in Jakob, die umkehren von ihrem Vergehen - / Spruch des HERRN.
Bundeszusage für die Gemeinde auf dem Zion: 59,21
21 Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließe, spricht der HERR: Mein Geist, der auf dir ruht, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe, sollen nicht weichen aus deinem Mund, aus dem Mund deiner Nachkommen und aus dem Mund der Nachkommen deiner Nachkommen, spricht der HERR, von jetzt an und auf ewig.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Israels Scheitern und Gottes neuer Anfang
1 Siehe, die Hand des Herrn ist nicht zu kurz, um zu retten, und sein Ohr nicht zu schwer, um zu hören;
2 sondern eure Vergehen sind es, die eine Scheidung gemacht haben zwischen euch und eurem Gott, und eure Sünden haben sein Angesicht[4]so mit LXX, der syr. und aram. Üs. ; Mas. T. : das Angesicht vor euch verhüllt, dass er nicht hört.
3 Denn eure Hände sind mit Blut befleckt und eure Finger mit Sündenschuld. Eure Lippen reden Lüge, eure Zunge murmelt Verkehrtheit.
4 Niemand lädt vor[5]w. ruft {das Gericht} an in Gerechtigkeit, und niemand tritt vor Gericht in Wahrhaftigkeit[6]o. Wahrheit; o. Treue. {Sondern bei euch gilt dies: } Auf Leeres vertrauen, Gehaltloses reden, mit Mühsal schwanger gehn, Unrecht zeugen!
5 Viperneier brüten sie aus, und Gewebe von Spinnen weben sie! Wer von ihren Eiern isst, muss sterben, und zerdrückt man {eins} , fährt eine Giftschlange heraus[7]w. wird es {her} ausgepresst, wird eine Giftschlange ausgebrütet.
6 Ihr Gewebe taugt nicht zur Bekleidung, und mit ihrem Gewirke kann man sich nicht bedecken. Ihre Werke sind Werke des Unrechts, und Gewalttat ist in ihren Händen.
7 Ihre Füße laufen zum Bösen und eilen, unschuldiges Blut zu vergießen. Ihre Gedanken sind Gedanken des Unrechts, Verwüstung und Zerbruch ist auf ihren Straßen.
8 Den Weg des Friedens kennen sie nicht, und kein Recht ist in ihren Spuren. Ihre Pfade machen sie sich krumm; jeder, der sie betritt, kennt keinen Frieden.
9 Darum ist das Recht fern von uns, und Gerechtigkeit erreicht uns nicht. Wir hoffen auf Licht, und siehe, {da ist} Finsternis, auf Lichtglanz, {aber} in dichtem Dunkel gehen wir umher.
10 Wir tappen herum wie Blinde an der Wand und wie die, die keine Augen haben, tappen wir herum. Wir stürzen am Mittag wie in der Dämmerung. Wir sind unter Gesunden den Toten gleich.
11 Wir brummen alle wie die Bären, und wie die Tauben gurren wir. Wir hoffen auf Recht, aber da ist keins, auf Rettung, {doch} sie ist fern von uns.
12 Denn zahlreich sind unsere Vergehen[8]o. {Treue} brüche vor dir, und unsere Sünden zeugen gegen uns. Denn unserer Vergehen sind wir uns bewusst, und unsere Sünden, die kennen wir:
13 brechen mit dem Herrn und {ihn} verleugnen und zurückweichen von unserem Gott[1]w. von {der Nachfolge} hinter unserem Gott her, reden von Unterdrückung und Abfall[2]o. Ungehorsam, mit Lügenworten schwanger werden und {sie} aus dem Herzen sprechen.
14 So ist das Recht zurückgedrängt, und die Gerechtigkeit steht ferne. Denn die Wahrheit[3]o. Treue; o. Zuverlässigkeit ist gestürzt auf dem {Markt} platz, und die Geradheit findet keinen Eingang.
15 So geschieht es, dass die Wahrheit[3]o. Treue; o. Zuverlässigkeit fehlt, und wer sich vom Bösen fernhält, wird beraubt. Und der Herr sah es, und es war böse in seinen Augen, dass es kein Recht gab.
16 Er sah, dass kein Mann da war, und er wunderte sich, dass es keinen gab, der Fürbitte tat. Da half ihm[4]o. Da rettete ihn sein Arm, und seine Gerechtigkeit, sie unterstützte ihn.
17 Er zog Gerechtigkeit an wie einen Panzer und {setzte} den Helm der Rettung auf sein Haupt, und er zog Rachegewänder an als Kleidung und hüllte sich in Eifer wie in einen Mantel.
18 Gemäß den Taten, wie es angemessen ist, wird er vergelten: Zorn seinen Gegnern, Vergeltung seinen Feinden; den Inseln wird er {ihr} Tun vergelten[5]o. Vergeltung erfüllen.
19 Dann werden sie den Namen des Herrn fürchten vom {Sonnen} untergang an und vom Sonnenaufgang seine Herrlichkeit. Denn er wird kommen wie ein drängender[6]w. eingeengter Strom, den der Hauch des Herrn vorwärtstreibt.
20 Und ein Erlöser wird kommen für Zion und für die, die in Jakob {vom Treue} bruch umkehren, spricht der Herr[7]w. ist der Ausspruch des Herrn.
21 Ich aber – dies ist mein Bund mit ihnen, spricht der Herr: Mein Geist, der auf dir ruht, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe, werden nicht aus deinem Mund weichen noch aus dem Mund deiner Nachkommen, noch aus dem Mund der Nachkommen deiner Nachkommen, spricht der Herr, von nun an bis in Ewigkeit.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen