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Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Der Brief an die Galater

Verfasser, Empfänger und Gruß

1 Paulus, Apostel[1]d. h. Gesandter, o. Bote, nicht von Menschen {her} , auch nicht durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus und Gott, den Vater, der ihn aus den Toten auferweckt hat,

2 und alle Brüder, die bei mir sind, den Gemeinden[2]o. Versammlung (en) von Galatien:

3 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus,

4 der sich selbst für unsere Sünden hingegeben hat, damit er uns herausreißt aus der gegenwärtigen bösen Welt[3]o. Zeitalter (griech. Äon) nach dem Willen unseres Gottes und Vaters,

5 dem die Herrlichkeit {sei} von Ewigkeit zu Ewigkeit[4]w. in die Zeitalter der Zeitalter (griech. Äonen)! Amen[5]Beteuerungsformel für die Wahrhaftigkeit des Gesagten; in den Evangelien am Anfang feierlicher Erklärungen Jesu mit »Wahrlich!« übersetzt; vgl. Offb22,20.

Abkehr der Galater vom reinen Evangelium

6 Ich wundere mich, dass ihr euch so schnell von dem, der euch durch die[6]o. in der Gnade Christi berufen hat, abwendet zu einem anderen[7]o. verschiedenen; o. andersartigen; ein anderes Wort als V.7 Evangelium,

7 {wo} es {doch} kein anderes gibt[8]w. das kein anderes {Evangelium} ist; einige verwirren euch nur und wollen das Evangelium des Christus umkehren.

8 Wenn aber auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als Evangelium entgegen dem verkündigten, was wir euch als Evangelium verkündigt haben: Er sei verflucht[9]griech. anathema; d. h. dem Gericht Gottes übergeben; so auch V.9!

9 Wie wir früher gesagt haben, so sage ich auch jetzt wieder: Wenn jemand euch etwas als Evangelium verkündigt entgegen dem, was ihr empfangen habt: Er sei verflucht!

10 Denn rede ich jetzt Menschen zuliebe oder Gott? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich noch Menschen gefiele, so wäre ich Christi Knecht[10]w. Sklave nicht.

Unabhängigkeit des Paulus von den anderen Aposteln

11 Ich tue euch aber kund, Brüder, dass das von mir verkündigte Evangelium nicht von menschlicher Art ist.

12 Ich habe es nämlich weder von einem Menschen empfangen noch erlernt, sondern durch {eine} Offenbarung Jesu Christi.

13 Denn ihr habt von meinem früheren Verhalten im Judentum gehört, dass ich die Gemeinde[2]o. Versammlung (en) Gottes über die Maßen verfolgte und sie zu vernichten suchte[11]w. und sie vernichtete

14 und im Judentum mehr Fortschritte machte als viele Altersgenossen in meinem Volk[12]w. Geschlecht; ich war ja für meine {überkommenen} väterlichen Überlieferungen[13]Vorschriften, die über das Gesetz hinaus das Leben bis ins Einzelne regelten; die Pharisäer bemühten sich, die Überlieferungen genau einzuhalten. in viel höherem Maße ein Eiferer.

15 Als es aber dem[14]andere Handschr. : Als es aber Gott, der mich von meiner Mutter Leibe an ausgewählt[15]o. abgesondert und durch seine Gnade berufen hat, gefiel,

16 seinen Sohn in mir zu offenbaren, damit ich ihn unter den Nationen verkündigte[16]o. als Evangelium verkündigte, zog ich nicht Fleisch und Blut zurate;

17 ich ging auch nicht nach Jerusalem hinauf zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern ich ging sogleich[17]»sogleich« kann auch hinter »zog ich« in V.16 stehen fort nach Arabien und kehrte wieder nach Damaskus zurück.

18 Darauf, nach drei Jahren, ging ich nach Jerusalem hinauf, um Kephas[1]von aram. kepha = Fels; griech. petros; lat. petrus; so auch Kap.2,9.11.14 kennenzulernen, und blieb fünfzehn Tage bei ihm.

19 Keinen anderen der Apostel aber sah ich außer Jakobus, den Bruder des Herrn.

20 Was ich euch aber schreibe – siehe, vor Gott! –, ich lüge nicht.

21 Darauf kam ich in die Gegenden von Syrien und Zilizien.

22 Ich war aber den Gemeinden[2]o. Versammlungen in Judäa, die in Christus sind, von Angesicht unbekannt.

23 Sie hatten aber nur gehört: Der, der uns einst verfolgte, verkündigt[3]o. verkündigt als Evangelium jetzt den Glauben, den er einst zu vernichten suchte[4]w. den er einst vernichtete;

24 und sie verherrlichten Gott um meinetwillen[5]w. in mir.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

AUTORITÄT UND VERKÜNDIGUNG DES APOSTELS (Kapitel 1–2)

Ein ungewöhnlicher Briefeingang

1 Diesen Brief schreibt Paulus, der Apostel. Ich schreibe ihn als einer, der seinen Auftrag nicht von Menschen erhalten hat, auch nicht durch menschliche Vermittlung, sondern von Jesus Christus und von Gott, dem Vater, der Jesus vom Tod auferweckt hat.

2 Zusammen mit allen Brüdern und Schwestern, die bei mir sind, schreibe ich an die Gemeinden in Galatien.

3 Gnade und Frieden sei mit euch von Gott, unserem Vater, und von Jesus Christus, dem Herrn,

4 der sein Leben für unsere Sünden hingegeben hat. Das tat er, um uns aus der gegenwärtigen Welt zu befreien, die vom Bösen beherrscht wird. So war es der Wille unseres Gottes und Vaters –

5 ihm gehört die Herrlichkeit für alle Ewigkeit! Amen.

Es gibt nur die eine Gute Nachricht

6 Ich wundere mich über euch! Gott hat euch durch die Gute Nachricht dazu berufen, dass ihr unter der Gnade steht, die Christus gebracht hat. Und nun kehrt ihr ihm so schnell den Rücken und wendet euch einer anderen Guten Nachricht zu!

7 Es gibt jedoch gar keine andere; es gibt nur gewisse Leute, die unter euch Verwirrung stiften. Sie wollen die Gute Nachricht von Christus in ihr Gegenteil verkehren.

8 Aber nicht einmal ich selbst oder ein Engel vom Himmel darf euch eine Gute Nachricht bringen, die der widerspricht, die ich euch gebracht habe. Wer es tut, soll verflucht sein, dem Gericht Gottes übergeben!

9 Ich habe es euch schon früher eingeschärft und wiederhole es jetzt: Wer euch eine andere Gute Nachricht bringt als die, die ihr angenommen habt, soll verflucht sein, dem Gericht Gottes übergeben!

10 Will ich jetzt wieder Menschen beschwatzen – oder gar Gott selbst? Oder rede ich etwa Menschen nach dem Mund? Ich gehöre Christus und diene ihm – wie kann ich da noch den Beifall der Menschen suchen!

Die von Paulus verkündete Gute Nachricht kommt direkt von Christus

11 Das müsst ihr wissen, Brüder und Schwestern: Die Gute Nachricht, die ich verkünde, ist kein Menschenwort.

12 Ich habe sie nicht von irgendeinem Menschen übernommen und bin auch von keinem Menschen darüber belehrt worden. Ich habe sie dadurch empfangen, dass Gott mich Jesus als den von ihm bestätigten Retter schauen ließ.

13 Ihr habt doch gehört, wie entschieden ich früher für die jüdische Religion eingetreten bin. Über alles Maß hinaus verfolgte ich die Gemeinde Gottes und tat alles, um sie zu vernichten.

14 In meiner Treue zum Gesetz übertraf ich viele meiner Altersgenossen in meinem Volk. Leidenschaftlicher als die anderen setzte ich mich für die Befolgung der strengen Vorschriften ein, die die früheren Gesetzeslehrer aufgestellt haben.

15 Aber dann kam es ganz anders. Gott hatte mich ja schon vom Mutterleib an ausgesondert und in seiner Gnade berufen. Und so gefiel es ihm jetzt,

16 mir seinen Sohn zu zeigen, damit ich ihn unter den nicht jüdischen Völkern bekannt mache. Als mir diese Offenbarung zuteilwurde, fragte ich nicht erst Menschen um Rat.

17 Ich ging auch nicht nach Jerusalem zu denen, die schon vor mir Apostel waren, sondern begab mich nach Arabien und kehrte dann wieder nach Damaskus zurück.

18 Erst drei Jahre später ging ich nach Jerusalem, um Petrus kennenzulernen. Ich blieb zwei Wochen bei ihm.

19 Von den anderen Aposteln sah ich damals keinen, nur Jakobus, den Bruder des Herrn.

20 Was ich euch hier schreibe, ist die reine Wahrheit; Gott weiß es.

21 Dann ging ich nach Syrien und Kilikien.

22 Den christlichen Gemeinden in Judäa blieb ich persönlich unbekannt.

23 Sie hatten nur gehört: »Der Mann, der uns verfolgte, verkündet jetzt den Glauben, den er früher ausrotten wollte!«

24 Und sie dankten Gott dafür, dass er dies an mir bewirkt hatte.

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