ELB, GNB online lesen
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Befreiung aus der Knechtschaft des Gesetzes zur Sohnschaft durch Jesus Christus
1 Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, unterscheidet er sich in nichts von einem Sklaven, obwohl er Herr über alles ist;
2 sondern er ist unter Vormündern und Verwaltern bis zu der vom Vater festgesetzten Frist.
3 So waren auch wir, als wir Unmündige waren, unter die Elemente der Welt versklavt;
4 als aber die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, geboren[7]w. geworden von einer Frau, geboren[7]w. geworden unter {dem} Gesetz,
5 damit er die loskaufte {, die} unter {dem} Gesetz {waren} , damit wir die Sohnschaft empfingen.
6 Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, der da ruft: Abba[8]d. h. Vater (in der aramäischen Muttersprache Jesu), Vater!
7 Also bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn; wenn aber Sohn, so auch Erbe durch Gott.
8 Damals jedoch, als ihr Gott nicht kanntet, dientet ihr denen[9]o. wart ihr Sklaven derer; so entsprechend auch V.9, die von Natur nicht Götter sind;
9 jetzt aber habt ihr Gott erkannt – vielmehr seid ihr von Gott erkannt worden. Wie wendet ihr euch wieder zu den schwachen und armseligen Elementen zurück, denen ihr wieder von Neuem dienen wollt?
10 Ihr beobachtet Tage und Monate und bestimmte[10]bezieht sich nur auf »Zeiten« Zeiten und Jahre.
11 Ich fürchte um euch, ob ich nicht etwa vergeblich an[11]o. im Blick auf euch gearbeitet habe.
12 Seid[12]o. Werdet wie ich! Denn auch ich {bin} wie ihr, Brüder, ich bitte euch; ihr habt mir nichts zuleide[13]o. keinerlei Unrecht getan.
13 Ihr wisst aber, dass ich euch einst[14]o. das erste Mal in[15]w. wegen, o. infolge Schwachheit des Fleisches das Evangelium verkündigt habe,
14 und die Versuchung, die euch mein Fleisch verursachte[1]w. eure (andere Handschr. : meine) Versuchung in meinem Fleisch, habt ihr nicht verachtet noch verabscheut, sondern wie einen Engel Gottes nahmt ihr mich auf, wie Christus Jesus.
15 Wo {ist} nun eure Glückseligkeit? Denn ich bezeuge euch, dass ihr, wenn möglich, eure Augen ausgerissen und mir gegeben hättet.
16 Bin ich also euer Feind geworden, weil ich euch die Wahrheit sage?
17 Sie eifern um euch nicht gut, sondern sie wollen euch ausschließen[2]d. h. von jeder Gemeinschaft mit dem Apostel, damit ihr um sie eifert.
18 Gut ist aber, allezeit im Guten zu eifern, und nicht nur, wenn ich bei euch anwesend bin.
19 Meine Kinder, um die ich abermals Geburtswehen erleide, bis Christus in euch Gestalt gewonnen hat –
20 ich wünschte aber, jetzt bei euch anwesend zu sein und meine Stimme zu wandeln, denn ich bin wegen euch im Zweifel.
21 Sagt mir, die ihr unter {dem} Gesetz sein wollt, hört ihr das Gesetz nicht?
22 Denn es steht geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Magd und einen von der Freien;
23 aber der von der Magd war nach dem Fleisch geboren, der von der Freien jedoch durch die Verheißung.
24 Dies hat einen bildlichen Sinn; denn diese {Frauen} bedeuten zwei Bündnisse: Eines vom Berg Sinai, das in die Sklaverei hineingebiert, das ist Hagar;
25 denn Hagar ist der Berg Sinai in Arabien, entspricht aber dem jetzigen Jerusalem, denn es ist mit seinen Kindern in Sklaverei.
26 Das Jerusalem droben aber ist frei, {und} das ist unsere Mutter.
27 Denn es steht geschrieben: »Freue dich, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst! Brich {in Jubel} aus und rufe laut, die du keine Geburtswehen erleidest! Denn viele sind die Kinder der Einsamen, mehr als {die} derjenigen, die den Mann hat.«
28 Ihr aber, Brüder, seid[3]andere Handschr. : Wir … sind wie Isaak, Kinder der Verheißung.
29 Aber so wie damals der nach dem Fleisch Geborene den nach dem Geist {Geborenen} verfolgte, so {ist es} auch jetzt.
30 Aber was sagt die Schrift? »Stoße die Magd und ihren Sohn hinaus! Denn der Sohn der Magd soll nicht mit dem Sohn der Freien erben.«
31 Daher, Brüder, sind wir nicht Kinder einer Magd, sondern der Freien.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
1 Nun sage ich: Solange der rechtmäßige Erbe minderjährig ist, unterscheidet er sich in nichts von einem Sklaven, auch wenn ihm in Wirklichkeit alles gehört.
2 Bis zu dem Zeitpunkt, den der Vater im Testament festgelegt hat, ist er von Vormündern und Vermögensverwaltern abhängig.
3 So standen auch wir früher als Unmündige unter der Herrschaft der Mächte dieser Welt.
4 Als aber die Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn. Der wurde als Mensch geboren und dem Gesetz unterstellt,
5 um alle zu befreien, die unter der Herrschaft des Gesetzes standen. Durch ihn wollte Gott uns als seine mündigen Söhne und Töchter annehmen.
6 Weil ihr nun Gottes Söhne und Töchter seid, gab Gott euch den Geist seines Sohnes ins Herz. Der ruft aus uns: » Abba! Vater!«
7 Du bist also nicht länger Sklave, sondern mündiger Sohn und mündige Tochter, und wenn du das bist, dann bist du nach Gottes Willen auch Erbe: Du bekommst, was Gott Abraham versprochen hat.
Paulus sorgt sich um die Gemeinde
8 Ganz anders war es damals, als ihr Gott noch nicht gekannt habt: Wie Sklaven dientet ihr Göttern, die gar keine sind.
9 Jetzt habt ihr Gott erkannt, besser gesagt: Gott hat euch erkannt. Wie könnt ihr dann wieder zu diesen schwachen und armseligen Mächten zurückkehren? Wollt ihr von Neuem ihre Sklaven sein?
10 Ihr meint, ihr müsst auf bestimmte Tage, Monate, Festzeiten, Jahre achten und euch danach richten.
11 Ihr macht mir Sorgen! Soll meine ganze Arbeit an euch vergeblich gewesen sein?
12 Ich bitte euch, liebe Brüder und Schwestern: Werdet wie ich, weil ich ja auch wie ihr geworden bin – nämlich frei vom Gesetz. Ihr habt mir nie eine Kränkung zugefügt.
13 Ihr wisst doch noch, wie ich zum ersten Mal bei euch war und euch die Gute Nachricht brachte. Ich war krank,
14 und mein Zustand stellte euch auf eine harte Probe. Trotzdem habt ihr mich nicht verachtet oder verabscheut. Im Gegenteil, ihr habt mich wie einen Engel Gottes aufgenommen, ja wie Jesus Christus selbst.
15 Damals habt ihr euch glücklich gepriesen. Wo ist das nun geblieben? Ich kann euch bezeugen: Wenn es möglich gewesen wäre, hättet ihr euch sogar die Augen ausgerissen und sie mir gegeben.
16 Bin ich jetzt euer Feind geworden, weil ich euch die Gute Nachricht unverfälscht bewahren will?
17 Ihr werdet von Leuten umworben, die es nicht gut mit euch meinen. Sie wollen euch nur von mir und von Christus trennen, damit ihr sie umwerbt.
18 Dagegen ist es gut, wenn ihr im guten Sinne mich umwerbt, und das nicht nur, wenn ich bei euch bin.
19 Meine Kinder, ich leide noch einmal Geburtswehen um euch, bis Christus in eurer Mitte Gestalt angenommen hat!
20 Könnte ich nur bei euch sein und so zu euch reden, dass es euch ins Herz dringt! Ich bin ratlos, was ich mit euch machen soll.
Die beiden Söhne Abrahams
21 Ihr wollt euch dem Gesetz unterwerfen. Ich frage euch: Hört ihr nicht, was das Gesetz sagt?
22 Im Buch des Gesetzes steht: Abraham hatte zwei Söhne, einen von der Sklavin Hagar und einen von der freien Frau Sara.
23 Der Sohn der Sklavin verdankte sein Leben den menschlichen Kräften, der Sohn der Freien verdankte es der Zusage Gottes.
24 Diese Erzählung hat einen tieferen Sinn: Die beiden Mütter bedeuten zwei verschiedene Ordnungen Gottes. Die eine Ordnung, für die Hagar steht, wurde am Berg Sinai erlassen und bringt Sklaven hervor.
25 Das Wort Hagar bezeichnet nämlich den Berg Sinai in Arabien. Er entspricht dem jetzigen Jerusalem; denn dies lebt mit seinen Kindern in der Sklaverei.
26 Das Jerusalem dagegen, das im Himmel bereitsteht, ist frei. Das ist unsere Mutter!
27 Von ihr heißt es: »Freu dich, du Unfruchtbare, obwohl du keine Kinder zur Welt bringst! Juble laut, obwohl du nicht in Wehen kommst! Denn die verlassene Frau hat viele Kinder, mehr als die, die den Mann hat.«
28 Brüder und Schwestern, ihr verdankt wie Isaak euer Leben der Zusage Gottes.
29 Aber schon damals verfolgte der Sohn, der aus menschlichen Kräften geboren wurde, den andern, der sein Leben vom Geist Gottes hatte. So ist es auch jetzt.
30 Aber was steht in den Heiligen Schriften? »Jage die Sklavin und ihren Sohn fort; denn der Sohn der Sklavin darf nicht mit dem Sohn der Freien zusammen erben.«
31 Begreift doch, Brüder und Schwestern: Wir sind nicht Kinder der Sklavin, sondern der Freien!
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart