an Ruth Lapide

Staffel 1 Folge 7
5 Minuten

Viele Menschen haben vom großen Wissens-Schatz der jüdischen Religionswissenschaftlerin und Historikerin profitiert. Nun ist Ruth Lapide am 30.08.2022 im Alter von 93 Jahren gestorben. Ruth Lapide wurde 1929 in Burghaslach in Franken geboren. Nach einer schweren Kindheit während der Nazizeit gelang ihrer Familie die Flucht nach Palästina. An der Hebräischen Universität Jerusalem studierte sie Politikwissenschaft, Geschichte und Judaistik. Die Entstehung des Christentums innerhalb des Judentums bildete dabei einen speziellen Studienschwerpunkt. Ruth Lapide setzte sich mit ihrem Ehemann Pinchas Lapide für die Versöhnung zwischen Juden und Christen ein. Zusammen mit ihm veröffentlichte sie mehr als 40 religionsphilosophische ubd historische Bücher. Auch die Verständigung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel sowie die Annäherung der drei großen monotheistischen Religionen waren ihr stets wichtige Anliegen. Nicht nur als Autorin und im Fernsehen, vor allem als Lehrbeauftragte hat Ruth Lapide ihr Wissen über viele Jahre hinweg an unzählige Menschen weitergegeben. Für ihr Engagement hat die Historikerin viel Anerkennung erhalten. Im Jahr 2000 bekam Lapide, die in Frankfurt am Main lebte, das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Drei Jahre später wurde sie mit dem Hessischen Verdienstorden am Bande geehrt. 2008 wurde ihr die Ehrendoktorwürde der evangelischen Augustana-Hochschule Neuendettelsau überreicht. 2012 verlieh ihr das Land Hessen den Ehrentitel "Professorin" und 2015 erhielt sie die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt. Alle Auszeichnungen sind ein Ausdruck ihres unermüdlichen Einsatzes für das Ziel, dem sie ihr Leben lang treu blieb: der Versöhnung von Christen und Juden.

Zusatz­informationen

Serie: In Erinnerung

Genre: Dokumentation