Dr. Johannes Block

Dr. Johannes Block, Pfarrer am Fraumünster Zürich
 
Was ist Ihre Lieblingsbibelstelle?

Einem der Verurteilten, der mit am Kreuz hing, sagte Jesus: »Ich sage dir: Heute noch wirst 
du mit mir im Paradies sein.« Bei und mit Gott kann aus einem Ende ein Anfang werden. 
Diese himmlische Kreativität macht mich sonderbar sprachlos.

Was haben Sie mit der Bibel erlebt?

Aus den vielen Erlebnissen kommt mir eine Situation in den Sinn: Eine ältere Dame gibt in 
der Pfarrhaustür eine Bibel ab, die sie geerbt habe, aber nicht wegwerfen wolle. Mich 
beeindruckte die Wertschätzung der Bibel bei einem alltäglichen Zusammentreffen zwischen 
Tür und Angel.

Welche Persönlichkeit hat Sie beeindruckt?

Als Jugendlicher war ich vom damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt angetan und 
beeindruckt. Im Nachhinein staune ich, wie sehr man sich als junger Mensch an Vorbilder 
verlieren kann. Heute beeindrucken mich Menschen, die abseits der großen Öffentlichkeit 
tapfer ihren Lebensweg gehen und mit Niederlagen, Enttäuschungen, Krankheiten oder 
Altersgebrechen umzugehen lernen.

Welche (christlichen) Werte sind Ihnen besonders wichtig?

"Der Mensch ist das Maß aller Dinge", lautet eine Erkenntnis in der altgriechischen 
Philosophie. Die Errungenschaften der menschlichen Vernunft, Kultur und Technik sind mehr 
als imposant. Die biblische Überzeugung, dass der Mensch als ein Teil der Schöpfung weder 
in der Mitte steht noch das Maß aller Dinge ist, halte ich für ein entscheidendes Korrektiv für 
ein humanes Leben und Überleben.

Nennen Sie uns eine Lebensweisheit aus Ihrem Erfahrungsschatz.

“Das Unnötige ist das einzige, was wir wirklich benötigen.”

Mit 18 hat man noch Träume …

Als Gymnasiast wollte ich in den Auswärtigen Dienst eintreten und als Diplomat fremde 
Kulturen miteinander ins Gespräch bringen. Jahrzehnte später, bei einem großen Empfang in 
Berlin anlässlich des 500-Jahr-Reformationsjubiläums, setzte ich mich in die reservierten 
Bankreihen des Diplomatischen Korps. Auch als Erwachsener hat man noch Träume …

Welchen Wunschberuf hatten Sie als Kind?

Als Kind zeichnete ich viele Grundrisse großartiger Wohnungen und Villen - jenseits aller 
wirtschaftlichen Vernunft. Ich wollte Architekt werden, bis mir schwante, dass man als 
Architekt eine gewisse mathematische Begabung mitbringen sollte.

Wohin würden Sie gerne einmal reisen?

Zu gerne würde ich einmal unter der Weite des nächtlichen Sternenhimmels ohne jede 
Lichtverschmutzung liegen - etwa in Namibia, in einer Wüste oder an einem anderen Ort.

Welche Sendungen bei Bibel TV sehen Sie gerne?

(Diese Frage kann ich nicht beantworten, da ich wenig Fernsehen und kein Bibel TV schaue.)

Worüber können Sie lachen?

Ich habe eine Schwäche für Aphorismen und Sentenzen von geistreich bis skurril: "Pontius 
Pilatus kreuzt nur kurz in der Weltgeschichte auf." - "Alle, die von Gott reden wollen, müssen 
sich zuerst von ihm zum Schweigen bringen lassen." - "Wer es wagt, bei meiner Beerdigung 
zu weinen, mit dem rede ich kein Wort mehr!" - "Wann geht der Humor zu weit? Wenn er 
den Leuten zu nahe geht."

Was gibt Ihnen Kraft im Alltag?

Kraft gibt mir, wenn ich mich an den kleinen Dingen erfreue. Überall ist Lebenswille zu 
spüren und Lebensfreude zu entdecken. Kraft geben mir auch Auszeiten von den üblichen
Zwängen im Alltag durch Momente der Musik oder der Poesie.

Welche Botschaft möchten Sie unseren Zuschauern mit auf den Weg geben?

"Das Schönste kommt noch." Der christliche Glaube ist ein Weg in dämmerndes Morgenlicht. 
Am Ende wird ein lichter Morgen stehen. Die Dunkelheiten in der Welt und im eigenen 
Herzen haben keine letzte Macht.

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